Sicherer Kirchentag: Für alle Fälle gewappnet

von Manfred Rütten

Sonntag, 16.06.2019

Pressekonferenz des Kirchentages mit Sicherheitskräften
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Sie stellten das Sicherheitskonzept für den Kirchentag vor (v.l.): Volker Stall (Bundespolizei), Paul Albers (Polizei Dortmund) und Dirk Aschenbrenner (Feuerwehr Dortmund).

Kirchentage sind eine Herausforderung. Nicht nur für die Veranstalter, sondern auch für alle, die in der gastgebenden Stadt Verantwortung tragen für die Sicherheit, den Verkehr und die Ordnungsdienste. In Dortmund fühlt man sich für alle Fälle gewappnet.

Die Stadt mit ihren knapp 600.000 Einwohnern muss während des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages bis zu 100.000 Besucher aufnehmen. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirchen von Westfalen, ahnt, was damit auf die Ruhrmetropole zukommt: "Die Stadt gerät ins Rampenlicht, sie gerät aber an einigen Stellen auch an ihre Grenzen. Da werden Straßen und Kreuzungen gesperrt, nicht nur für ein paar Stunden, sondern tagelang." Wenn 100.000 Menschen für fünf Tage zum Kirchentag strömen, Straßen und Plätze besetzen, die öffentlichen Nahverkehrsmittel füllen, dann sei das für jede Stadt eine Herausforderung.

Feuerwehr, Polizei, die Dortmunder Stadtwerke und die für die Bahnhöfe zuständige Bundespolizei haben in den vergangenen gut anderthalb Jahren zusammen mit dem Kirchentag ein Sicherheitskonzept erarbeitet. Mit dem Resultat zeigte sich Dirk Aschenbrenner von der Dortmunder Feuerwehr auf einer Pressekonferenz zufrieden: "Wir haben uns befasst mit der An- und Abreise, mit Personenströmen, die in der Stadt ausgelöst werden durch den Kirchentag, wir haben uns damit auseinandergesetzt, welche Schadensfälle könnten eintreten? Ich denke z.B. an Unwetter, deshalb haben wir uns auch mit der Frage von Evakuierungsplänen befasst. Die Feuerwehr, die Rettungsdienste, die Polizei haben spezielle Einsatzpläne aufgestellt, um im Gefahrenfall wirksame Hilfe zu leisten und das ganze wieder auf eine ruhige, sichere Bahn zu bringen."

Während des Kirchentages gibt es im Dortmunder Stadtgebiet rund 200 verschiedene Veranstaltungsorte. Viele davon liegen im Bereich der Innenstadt sowie in und um die Dortmunder Westfalenhallen. Um die erwarteten Besuchermengen transportieren zu können, hat man sich bei den Dortmunder Stadtwerken aufgestellt wie bei einem Heimspiel des BVB: Busse und Bahnen werden im Dauereinsatz sein, verspricht Britta Heydenbluth: "Da schicken wir alles raus, was wir rausschicken können an Fahrzeugen und auch an Mitarbeitern. Alleine im Fahrdienst sind an allen Tagen um die 500 Mitarbeiter im Einsatz, das ist z.B. am Feiertag, am Donnerstag, doppelt so viel wie sonst."

Trotzdem kann es nach Einschätzung der Bundespolizei am Hauptbahnhof oder auf einzelnen Bahnsteigen zeitweise zu Sperrungen kommen - vor allen Dingen am Eröffnungs- und am Schlusstag, wenn die Kirchentagsbesucher alle an- und wieder abreisen. Polizei und Bundespolizei werden mit uniformierten Kräften im Einsatz sein, aber auch mit Zivilfahndern. Denn Großveranstaltungen wie der Kirchentag locken immer wieder auch Taschendiebe an.

Bestimmte Innenstadtbereiche wie die Fußgängerzone werden außerdem mit Betonwürfeln und andere mobilen Sperren gesichert. Das – so Kriminaldirektor Paul Albers von der Polizei Dortmund – sei aber kein Grund zur Besorgnis: "Es gibt keine Hinweise in Richtung Dortmund, dass wir eine erhöhte Gefährdungslage haben. Sie wissen von der allgemeinen, abstrakten Gefährdungslage in Deutschland, was Anschläge anbelangt, aber es gibt überhaupt keine Hinweise in Richtung Dortmund, dass wir uns da in anderer Weise drauf einstellen müssten."

Sonntag, 16.06.2019