Brennpunkt Syrien: Hilfswerke mittendrin

von Friederike Ursprung & Manfred Rütten

Sonntag, 29.04.2018

syrisches Flüchtlingskind mit einem Geschenk
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Nach Schätzungen der Diakonie Katastrophenhilfe sind derzeit mehr als 13 Millionen Syrer auf humanitäre Hilfe angewiesen

Seit sieben Jahren toben in Syrien Kämpfe, fallen Fassbomben, herrschen Not, Angst und Verzweiflung. Was als politischer Aufstand begann, hat sich zu einem handfesten Krieg mit internationaler Beteiligung entwickelt. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

Längst kämpfen nicht nur syrische Regierungstruppen gegen aufständische Oppositionelle. Beide Seiten haben Unterstützer, und so sind inzwischen neben den USA und Russland auch Iran, Irak, Saudi-Arabien, Israel und die Türkei in den Konflikt verwickelt. Im Norden des Landes etwa leisten die Amerikaner Unterstützung für die Kurden, die wiederum von der türkischen Armee bekämpft werden, weil Präsident Erdogan einen eigenen Kurden-Staat an der Grenze zur Türkei unbedingt verhindern will. Die kurdische YPG bat daraufhin Syriens Präsident Assad um Hilfe, der Truppen gegen die Türken in Marsch setzte. So kommt es immer wieder zu neuen Konfrontationen mit wechselnden Beteiligten. Wer in Syrien aktuell gegen wen kämpft, erklärt ein Artikel in der Wochenzeitung DIE ZEIT.

Die Leidtragenden der Auseinandersetzungen sind wie so oft die Zivilisten. Seit Beginn des Bürgerkriegs vor sieben Jahren sind etwa 500.000 Syrer ums Leben gekommen, mehr als sechs Millionen wurden innerhalb des Landes vertrieben, weitere Millionen sind vor dem Krieg in die angrenzenden Nachbarländer geflüchtet. Nach Schätzungen der Diakonie Katastrophenhilfe sind derzeit mehr als 13 Millionen Syrer auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Ihnen fehlt an allem: sauberes Trinkwasser, Nahrung, Medikamente, ärztliche Versorgung und sichere Unterkünfte sind Mangelware. Internationale Hilfsorganisationen rufen deshalb zu Spenden auf. Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeite eng mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen, um den Menschen zu helfen, sagt deren Leiter Martin Kessler: "Wir unterstützen lokale Organisationen innerhalb Syriens, die sich um die Not leidenden Menschen kümmern. Das versuchen wir in einem sehr ausgewogenen Maß, also wir versuchen nicht nur auf einer Seite zu arbeiten, sondern eben auch auf den anderen Seiten zu arbeiten, das ist immer relativ schwierig, da geeignete Partner zu finden, die wir unterstützen können, aber letztendlich kann man meines Erachtens nur das tun."

Wer die Syrien-Hilfe der Diakonie Katastrophenhilfe unterstützen möchte, finden hier ein Online-Spendenformular und auch die Bankverbindung für das Spendenkonto.

Sonntag, 29.04.2018