"Projekt Peacemaker": Friedensstifter in Nahost

von Corinna Schmid & Manfred Rütten

Sonntag, 13.01.2019

kleiner Junge weint vor einem brennenden Haus
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Erst wenn Menschlichkeit und Liebe regieren, haben Krieg und Leid ein Ende. (Foto: Pixabay)

"Suche Frieden und jage ihm nach." Diesen Bibelvers haben die Kirchen als Jahreslosung für 2019 ausgesucht, und Simon Jacob ist einer, der dem Frieden wirklich hinterher jagt. Sein Projekt "Peacemaker" hat ihn in lebensgefährliche Regionen geführt.

Zwischen 2015 und 2016 ist er als freier Journalist und Friedensbotschafter des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland e.V. 40.000 Kilometer durch die Türkei, Georgien, Armenien und den Iran gereist und hat dabei auch die Krisengebiete in Nordsyrien und Nordirak besucht. Auf seiner fünfmonatigen Tour sprach Simon Jacob mit Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen und Religionen, führte und filmte zahllose Interviews und dokumentierte die Ergebnisse in Form von Artikeln, Blogbeiträgen, Facebook-Posts und Youtube-Videos. Frieden – so sein Credo - fängt mit einem ehrlichen und respektvollen Dialog untereinander an. Als Gesellschaft dürfe man die mediale Hoheit über das Internet nicht denen überlassen, die es nur nutzen, um den Eindruck zu vermitteln, die halbe Welt bestehe nur aus Gewalt und Terror.

Auf der Internetseite www.peacemaker-tour.com kann man die Stationen seiner Reise und seine Aktivitäten bis heute nachverfolgen. So ist aus dem gesammelten Material u.a. auch ein Buch entstanden, das Simon Jacob in öffentlichen Lesungen vorstellt. Die nächste Gelegenheit ihn zu hören, ist am Donnerstag, 17.01.2019, in der Volkshochschule in Ibbenbüren. Ab 19.30 Uhr liest Jacob im Saal des Kulturhauses (Oststr. 28 in Ibbenbüren) aus seinem Buch "Peacemaker – Mein Krieg. Mein Friede. Unsere Zukunft."

Gerne möchte der 30jährige sein Projekt "Peacemaker" (= Friedensstifter) auf eine noch breitere Basis stellen. Im Interview mit der Jugendpastoral des Erzbistums Köln erklärte er im Oktober 2018: "Inzwischen haben wir damit begonnen Menschen aufzufordern, uns ihre Geschichte ihres friedlichen Handelns zu erzählen. Jemand in Deutschland hilft einem älteren Menschen, dann lasst uns doch darüber berichten. Einst begegnete mir in München der Besitzer eines Falafel – Imbiss, der als Slogan auf dem Schaufenster stehen hatte: »No war – eat Falafel«. Im Gespräch erläuterte mir dieser, dass jeder willkommen sei: Jude, Muslim, Atheist - solange nicht über Politik gesprochen wird. Das veröffentlichte ich z.B. in einem Artikel in den sozialen Medien. Jeder von uns kann das. Es zeigt doch im Grunde, dass wir sehr viel Positives schaffen können. Nur wird eben weniger darüber berichtet, weil negative Schlagzeilen auch mehr Aufmerksamkeit bedeuten. Das ist sehr schade. Es verzerrt oft das Bild unserer vielfältigen Gemeinschaft. Ein »Peacemaker« zu sein bedeutet eben, sich auch auf diese kleinen Dinge zu konzentrieren."

Sonntag, 13.01.2019