„I don´t feel hate“: Mit Jendrik zum ESC

Jendrik Sigwart (Foto) ist 26 Jahre jung, gelernter Musical-Darsteller und wird am 22. Mai 2021 beim Eurovision Song Contest (ESC) in Rotterdam für Deutschland starten. Sein Song „I don´t feel hate“ hat viel mit Jendriks kirchlicher Vergangenheit zu tun.

Viele Jahre lang hat sich Jendrik Sigwart in der evangelischen St. Gabriel-Kirche in Hamburg-Volksdorf engagiert: „Ich bin protestantisch erzogen worden und war hier in der Kirche sehr lange ehrenamtlich tätig. Bin ich eigentlich immer noch, wenn ich Zeit hab. Ich habe hier bei vielen Benefiz-Konzerten mitgemacht und bin als Teamer jedes Jahr auf´s Konfi-Camp gefahren.“ Mit seiner „alten“ Kirchengemeinde hält er bis heute Kontakt: „Deswegen konnte ich auch hier den Kirchenkeller umsonst nutzen. Vorher war´s hier der Jugendkeller, dann wurde es der Bandraum und dann wurde es der »Creative Room« für mich. Dadurch konnte ich den Raum umsonst benutzen und hab dann da meinen Waschsalon reingebaut für das Musikvideo von »I don´t feel hate«“.

In dem Video, das er zusammen mit Freunden selbst gedreht hat, geht es um sechs Menschen, die auf verschiedene Weise gemobbt und angegriffen werden, es geht um Rassismus, Homophobie und andere Formen der Ausgrenzung. Darauf nicht selber mit Hass zu antworten – dazu braucht es Mut und Stärke, meint Jendrik Sigwart: „Ich glaube, jeder Mensch verspürt irgendwann mal im Leben Hass. Aber dann zu sagen: »Moment, Moment – dieses Gefühl Hass bringt Dir jetzt gerade selber nichts und der anderen Person auch nichts«. Weil dadurch entsteht immer ein Teufelskreis, und den muss man brechen.“

Mit seinem ESC-Song „I don´t feel hate“ will Jendrik eine Botschaft unter´s Volk bringen, die ihn persönlich schon lange begleitet - seit seiner Zeit als ehrenamtlicher Helfer in der Konfirmandenarbeit: „Gerade die goldene Regel »Behandle jeden so, wie Du selbst behandelt werden willst« sehe ich als absolut wichtig an. Davon handelt ja auch der Song. Deswegen find´ ich das wichtig, diese Gemeinschaft, die im Neuen Testament Jesus vorlebt, das den Kids zu zeigen, dass das möglich ist. Deswegen war ich so lange auch immer als Teamer unterwegs und hab das denen beigebracht, weil das einfach ne geile Botschaft ist.“