Carlo Acutis: Heiligsprechung
Sonntag, 07.09.2025

Bild: https://carloacutis.de/
Heute wird Papst Leo XIV. den als „Cyber-Apostel“ bekannt gewordenen Carlo Acutis (1991-2006) heiligsprechen. Nach dem Tod von Papst Franziskus am 21. April hatten die Kardinäle die Feier am 27. April zunächst abgesagt …
INFO: Der als „Cyber-Apostel“ und „Influencer Gottes“ bekannt gewordene Carlo Acutis, am 3. Mai 1991 in London geboren und in Mailand aufgewachsen, zeigte früh eine tiefe Religiosität und große technische Begabung. Ab dem Alter von neun Jahren programmierte er eigene Software und nutzte seine Fähigkeiten, um eine Online-Dokumentation über eucharistische Wunder weltweit zu erstellen - ein Projekt, das bis heute fortgeführt wird. Er starb am 12. Oktober 2006 mit nur 15 Jahren an Leukämie und wurde 2020 von Papst Franziskus seliggesprochen. Ende 2020 wurde Acutis im italienischen Assisi seliggesprochen, im Mai 2024 erkannte der Papst das für eine Heiligsprechung notwendige zweite Wunder auf die Fürsprache Acutis' an. Gutachter sahen die medizinisch unerklärliche Heilung einer jungen Frau als erwiesen an. Seit 2020 liegt er bekleidet mit Sweatshirt, Jeans und Turnschuhen in einem Glasschrein in der Kirche Santa Maria Maggiore in Assisi, sein Herz in einem goldenen Gefäß einige hundert Meter weiter im Dom San Rufino. Sein liturgischer Gedenktag wird der 12. Oktober sein.
Gemeinsam mit Acutis wird der italienische „Sozialapostel“ Pier Giorgio Frassati (1901-1925) heiliggesprochen. Der selige Frassati aus Turin engagierte sich als Student für Arme und Ausgegrenzte und war Mitglied der katholischen Volkspartei. Er starb im Alter von 24 Jahren an einer Poliomyelitis, nachdem er sich vermutlich beim Besuch einer an Kinderlähmung erkrankten Familie angesteckt hatte. Frassati wird als Patron der katholischen Weltjugendtage verehrt. Seine Seligsprechung erfolgte 1990 durch Papst Johannes Paul II. - er und Benedikt XVI. empfahlen Frassati bei verschiedenen Weltjugendtagen den Teilnehmern als Schutzpatron und Vorbild für die Heiligkeit der Laien.
Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Anschließend darf die Person weltweit verehrt und um Fürsprache bei Gott angerufen werden. Das gilt ab dem 19. Oktober auch für vier weitere Männer und drei Ordensfrauen. Dann will Leo XIV. unter anderen den armenisch-katholischen Erzbischof von Mardin, Ignatius Choukrallah Maloyan, heiligsprechen. Zu der Gruppe neuer Heiliger zählt zudem Peter To Rot, ein Laie und Katechet aus Papua-Neuguinea, der während der japanischen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wegen seiner pastoralen Tätigkeit ermordet wurde.