Auf den Spuren jüdischen Lebens in Bochum

von Caroline Peter

Sonntag, 07.08.2022

zwei Männer mit Smartphones
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Durch den Abruf von Zusatzinfos, Videos oder Audiodateien können Smartphones auch Ausstellungs- und Museumsbesuche bereichern (Foto: Pixabay)

Auf einer Smartphone-Rallye, die etwa fünf Kilometer quer durch Bochum führt, können sich Schüler, Konfirmanden und Familien auf Spurensuche begeben und dabei die jüdische Geschichte ihrer Stadt entdecken. Startpunkt ist die Bochumer Synagoge.

Entwickelt wurde die digitale Schnitzeljagd von der Evangelischen Stadtakademie Bochum und dem evangelischen Kinder- und Jugendreferat. Auf der Tour durch die Bochumer Innenstadt sollen die User Schätz- und Wissensfragen beantworten, Aufgaben lösen und gelegentlich auch Fotos machen. Nach den Worten von Stadtakademie-Leiterin Anja Stuckenberger orientiert sich die Handy-Rallye am sogenannten Stelenweg. Der umfasst insgesamt acht Orte, die an das untrennbar mit der Stadtgeschichte verbundene reiche jüdische Leben in Bochum und Wattenscheid erinnern.

So ist zum Beispiel die erste Stele Erich Mendel gewidmet, der von 1922 bis 1933 Kantor der jüdischen Gemeinde Bochum war. Die zweite Station erinnert an die Anfänge jüdischen Lebens in Bochum: an die erste Synagoge von 1744/45, die erste jüdische Schule von 1822 und den ersten jüdischen Friedhof ab 1722. Natürlich spielt auch die NS-Vergangenheit eine Rolle. Stele Nummer acht zeigt den Nordbahnhof – er steht symbolisch für den Tiefpunkt der Bochumer Stadtgeschichte als Ort der Deportation von Juden, Sinti und Roma und weiterer Opfer des Nationalsozialismus.

Umgesetzt wurde die digitale Schnitzeljagd mit Hilfe der Handy-App „Actionbound“, die u.a. auch bei Führungen in Städten, Museen oder bei Mitarbeiter-Trainings zum Einsatz kommt. Rainer Blauth, der Leiter des evangelischen Kinder- und Jugendreferats, hatte das Tool während der Corona-Pandemie kennengelernt. Damals ging es um die Frage, wie Konfirmanden- und Jugendarbeit auch digital gestaltet werden kann. Nach positiven Erfahrungen mit Actionbound war es logisch, diese Lösung jetzt auch für das Thema „Jüdisches Leben in Bochum“ zu nutzen und es für junge Menschen attraktiv aufzubereiten.

Wer an der digitalen Schnitzeljagd teilnehmen möchte, muss sich zunächst die kostenlose App „Actionbound“ im App Store oder über Google Play auf das eigene Smartphone herunterladen. Im zweiten Schritt wird die App gestartet. Am Startpunkt an Bochumer Synagoge scannt man dann den dort angebrachten QR-Code. Damit beginnt die Entdeckungsreise. Mehr Infos hier.

Sonntag, 07.08.2022