Kirche goes digital: Jugendarbeit per App

von Christopher Deppe

Sonntag, 12.06.2022

Mann hält Handydisplay in die Kamera
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Sven Jacobsen (Foto) ist Jugendreferent im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho und von den Funktionen der neuen "juenger"-App begeistert. (Foto: Christopher Deppe)

Mit dem Gemeindebrief oder einem Aushang im Schaukasten der Kirche lockt man keinen Jugendlichen hinter dem Ofen hervor. Die junge Generation ist mobil und vor allem digital unterwegs. In der kirchlichen Jugendarbeit setzt man deshalb auf moderne Apps.

Gemeinsam mit den Entwicklern von „Communi“ aus Würzburg hat das Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen mit „juenger“ eine zentrale App entwickelt, die von allen Jugendreferaten in Westfalen je nach eigenen Bedürfnissen personalisiert werden kann. Mit Hilfe dieser App lassen sich u.a. Nachrichten und Veranstaltungshinweise als Pushmitteilungen verteilen, Treffen organisieren oder datensichere Chaträume anbieten. Damit ist „juenger“ eine datenschutzkonforme Alternative zum Marktführer WhatsApp.

Derzeit ist die App für kirchliche Jugendarbeit bereits in elf westfälischen Kirchenkreisen im Einsatz, darunter in Vlotho, Herne, Herford, Paderborn, Recklinghausen und Dortmund. Im Google Play Store bewirbt die Dortmunder Jugend ihre App mit den Worten: „Du willst dich mit Menschen in deiner Umgebung vernetzen, hast Lust auf Updates von uns, willst deine alte Mikrowelle verschenken oder suchst einen Wagenheber? Nichts leichter als das - die App sorgt für die optimale Vernetzung. Herunterladen, registrieren, einloggen, genießen!“

Für Sven Jacobsen, Jugendreferent im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho, hat die Apps viele Vorteile: „Damit können wir gut kommunizieren; unsere Daten sind sicher. Das war einer der wesentlichen Dinge. Die Vorteile für uns sind, dass wir ganz gezielt über Veranstaltungen und Aktionen informieren können, weil wir wissen, dass die Menschen, die unsere App runtergeladen haben, definitiv an uns Interesse haben. Und die können wir ganz gezielt ansprechen.“

Streuverluste, wie es sie früher zum Beispiel bei der Verteilung von Flyern oder Handzetteln gab, gehören damit der Vergangenheit an. Die digitale Verbreitung ist nicht nur zielgenau, sondern außerdem auch viel schneller, aktueller und kostengünstiger. Mit das wichtigste Argument für die Apps zur kirchlichen Jugendarbeit: Man erreicht die junge Zielgruppe dort, wo sie ohnehin ständig unterwegs ist – im Cyberraum.

Darauf setzt auch die Lippische Landeskirche. Ihre App nennt sich „connecT u – Lippe“ und ist ebenfalls im Google Play Store erhältlich. Mehr Infos hier.

Sonntag, 12.06.2022