„Lilli will lernen“: Diakonie stellt Schulmaterial

von Janka Hardenacke

Montag, 24.05.2021

Schultüte und Schulmaterial auf einem Tisch
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Zum Schulstart brauchen Kinder viele verschiedene Materialien, einen ordentlichen Schulranzen, und natürlich darf auch die "Zuckertüte" nicht fehlen. (Foto: Pixabay)

Mitte August startet in NRW das neue Schuljahr, dann beginnt auch für zigtausend i-Dötzchen der „Ernst des Lebens“. Alleinerziehende, Arbeitslose und Geringverdiener fragen sich allerdings jetzt schon, wie sie den Schulstart ihrer Kids bezahlen sollen.

Im Regelsatz für Kinder, den Familien im Hartz-4-Bezug bekommen, sind für Bildung pro Monat gerade einmal 50 Cent enthalten. Das reicht vielleicht für ein paar Buntstifte, nicht aber für die komplette Erstausstattung eines Schulanfängers. Seit 2019 haben Geringverdiener oder Bezieher von Hartz 4-Lesitungen deshalb Anspruch auf das sogenannte „Schulstarterpaket“. Laut § 28 des Sozialgesetzbuch II (SGB II). stehen Schülern zur Ausstattung mit persönlichem Schulbedarf pro Kalenderjahr 150 Euro zu. Allerdings wird dieser Betrag stets automatisch in zwei Zahlungen aufgeteilt: Den ersten Abschlag in Höhe von 100 Euro gibt es immer zum 1. August, die restlich 50 Euro zum 1. Februar eines Jahres.

Allein ein guter Schulranzen samt Federmäppchen und Turnbeutel kostet heute ab 200 Euro aufwärts. Damit auch Kinder aus armen Familien einen schönen und sorgenfreien Start in ihr Schulleben haben können, unterhalten kirchliche Wohlfahrtsverbände eigene sogenannte Schulmaterialkammern – zum Beispiel in Duisburg, Rheinberg, Paderborn, Warburg und Bad Lippspringe. Zu einem ähnlichen Zweck hat die Diakonie Münster vor elf Jahren die Spendenaktion „Lilli will lernen“ in Leben gerufen.

In einem Bericht auf der Internetseite des Evangelischen Kirchenkreises Münster heißt es über die Aktion: „»In den letzten zwei Jahren konnten wir über 100 Grundschulkindern sozial benachteiligter Familien aus unserem direkten Umfeld einen guten Start in die Schule ermöglichen. Zur Einschulung erhalten die Kinder aus von Armut betroffenen und bedrohten Familien über unser Projekt einen über Spenden finanzierten und gepackten Schultornister«, erläutert Martina Braese, »Der erste Schultag sollte für alle Kinder ein ganz besonderer und lebendiger Auftakt zum lebenslangen Lernen sein. Und der neue Schultornister spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Ob Einhörner, Pferde, Piraten oder Rennautos. Fast jedes I-Männchen weiß bereits lange vor der Einschulung, wie der erste eigene Schultornister aussehen sollte. Leider gibt es immer mehr Familien, in denen das Geld nicht ausreicht, um einen Schultornister zu kaufen. Immer mehr Kinder aus unserem direkten Umfeld sind davon betroffen. Und genau hier greift unser Projekt«, so Braese weiter. »Alle Spendengelder werden 1:1 in Schultornister, Duden, Malkasten und vieles mehr umgesetzt und wir brauchen dringend weitere Unterstützung in Form von Spenden.«“

Montag, 24.05.2021