Evangelische Fastenaktion wirbt für Zuversicht

von Oliver Weilandt

Sonntag, 08.03.2020

Kampagnenplakat der Fastenaktion '7 Wochen ohne'
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1983 schlug in Hamburg die Geburtsstunde der Fastenaktion "7 Wochen ohne". Pfarrer und Journalisten riefen sie gemeinsam ins Leben. (Foto: 7 Wochen ohne / GEP)

Mit dem Ende der Karnevalssession am Aschermittwoch startet die vorösterliche Fastenzeit. Viele Menschen nutzen sie für eine Ernährungsumstellung, verzichten auf Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten oder das Autofahren. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Wie die Bürger aus Nordrhein-Westfalen zum Fasten stehen, zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage, aus der die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Tag vor Aschermittwoch zitierte. Demnach finden es 56% der Befragten "sinnvoll" oder "sehr sinnvoll", auf bestimmte Nahrungsmittel oder Konsumgüter zu verzichten. Die Umfrage brachte auch zutage, worauf die Menschen am ehesten verzichten würden: auf Alkohol (64%), auf Süßigkeiten (64%) und auf Fleisch (38%). Immerhin 32% können sich vorstellen auf Computer oder Handy zu verzichten. Für ein Autofasten wären dagegen nur 14% zu gewinnen.

Hintergrund der knapp siebenwöchigen Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Karsamstag ist das Gedenken an die Leidenszeit Jesu Christi und an seine Kreuzigung am Karfreitag. Die Wochen werden daher bis heute auch als Passionszeit bezeichnet. Schon die frühen Christen fasteten während dieser Zeit.

In Anlehnung an diese Tradition riefen Journalisten und Pfarrer in Hamburg 1983 die Aktion "7 Wochen ohne" ins Leben. Sie wollten während der Passionszeit auf Alkohol und Zigaretten verzichten. Die Idee fand immer mehr Verbreitung, und mittlerweile beteiligen sich regelmäßig rund 2 Millionen Menschen an dieser bundesweiten Fastenaktion der evangelischen Kirche. In diesem Jahr steht sie vom 26. Februar bis zum 11. April dem Motto "Zuversicht - 7 Wochen ohne Pessimismus".

Wie immer  bieten die Veranstalter allen Interessierten einen Fastenkalender und Arbeitshilfen zur Unterstützung an. Daneben gibt es auch einen Email-Newsletter, der während der Fastenzeit über Wissenswertes, Informatives und Aktuelles rund um das Thema Fasten informiert. Der Newsletter und alle anderen Materialien wie Fastenkalender, Geschenkkarten oder das Fastenlesebuch können online bestellt werden unter www.7-wochen-ohne.de . Fastenbegleitung bietet auch die Aktion "7 Wochen anders leben“ des christlichen Vereins "Andere Zeiten“ aus Hamburg. Hier werden die Teilnehmer u.a. mit einer Fastenbroschüre, wöchentlichen Briefen und einem anonymen Fastenforum im Internet durch die Fastenzeit begleitet

Nach christlichem Brauch dauert die Fastenzeit 40 Tage – eine Zahl mit symbolischem Charakter: Nach biblischem Zeugnis dauerte die Sintflut so lange, Moses verbrachte diese Zeit auf dem Sinai, bevor er die Zehn Gebote Gottes empfing, und Jesus zog sich nach seiner Taufe durch Johannes für 40 Tage in die Wüste zurück, um zu fasten. Zunächst bedeutete Fasten die Beschränkung auf eine Mahlzeit sowie Verzicht auf Fleisch und Wein. Ziel war das Besinnen auf das Wesentliche, die Beziehung zu Gott. Übrigens: als "Tag des Herrn" und Feier der Auferstehung ist der Sonntag generell vom Fasten ausgenommen!

Sonntag, 08.03.2020