Heiligabend in Wuppertal: Gottesdienst am Bahnsteig

von Dr. Brigitta Hildebrand

Sonntag, 13.12.2015

Weiche mit zwei Gleisen im Winter
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Die Ev. Kirchengemeinde Unterbarmen (Bezirk Rott) verlässt eingefahrene Gleise und feiert schon zum sechsten Mal eine Heiligabend-Andacht am Bahnsteig.

Am Wuppertaler Bahnhof Loh halten schon lange keine Züge mehr – 1991 wurde er stillgelegt. Doch an Heiligabend füllt sich der Bahnsteig 2 mit Leben. Um Punkt 12:06 Uhr lädt die Evangelische Kirchengemeinde zur Weihnachtsandacht unter freiem Himmel ein.

Der ehemalige Bahnhof liegt an der sogenannten Nordbahntrasse, die sich über 23 Kilometer von West nach Ost quer durch das Wuppertaler Stadtgebiet erstreckt. Die Route ist bei Spaziergängern, Joggern aber auch Radfahrern sehr beliebt. Die Heiligabend-Andacht an Gleis 2 findet in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal statt, doch der Zuspruch ist ungebrochen, sagt Pfarrer Dieter Albat: "Wir können nicht aufhören. Es gibt Menschen, die kommen am Heiligabend nur dahin!" Das Angebot richte sich an Menschen, die der häuslichen Weihnachtshektik für einen Moment entfliehen und an die frische Luft wollen

In den vergangenen Jahren folgten jeweils rund 200 Menschen der Einladung zu dieser Feier und ließen sich einstimmen auf das Fest der Geburt Jesu Christi. Technische Unterstützung erhält die Kirchengemeinde Unterbarmen von der "Wuppertalbewegung e.V.", für die musikalische Begleitung sorgt eine Bläsergruppe des Ensembles "Blechwerk Unterbarmen".

Auch in Bielefeld wird schon seit 2012 am Heiligen Abend ein ökumenischer Gottesdienst in der Halle des Bielefelder Hauptbahnhofes gefeiert. Er beginnt um 18.15 Uhr und wird von Mitarbeitenden der Bahnhofsmission sowie einem Posaunenchor mitgestaltet. Eingeladen sind alle Menschen, die einsam, ohne Obdach oder auf Reisen sind.
Sonntag, 13.12.2015