Skurriles aus dem Klosterleben

von Stefan Klinkhammer

Montag, 10.06.2019

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Bild: Gemälde vom Amthaus, Lichtenau (1665) von Carl Ferdinand Fabritius (*1637 Warschau, † 1673 Wien). Der Maler reiste 1664-67 im Auftrag des Paderborner Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg durch das Erzbistum, um Ansichten der Städte und Dörfer zu

Deutschlands einziges Museum für Klosterkultur ist in NRW: In Lichtenau-Dalheim kann man vieles erfahren, worauf man selbst nicht gekommen wäre – ein Rundgang mit Museumsdirektor Ingo Grabowsky.

Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur: Das Kloster Dalheim südwestlich von Lichtenau im Kreis Paderborn liegt in einem Seitental der Altenau am Westhang des Eggegebirges und ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift. Seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ist ein Augustinerinnen-Konvent belegt, der nach seinem Niedergang 1429 durch Augustiner-Chorherren des Klosters Böddeken neu besiedelt wurde. Das vergrößerte Kloster wurde mit 24 Chorherren und 100 Laienbrüdern zum geistlichen, aber auch wirtschaftlichen Zentrum des südlichen Paderborner Landes. Nach schweren Schäden im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde es im Barock prachtvoll erweitert und erlebte seine größte Blüte. Um 1800 gehörten zum Kloster fast 21.000 Morgen Land und mehrere Dörfer. Die fast vollständig erhaltene Klosteranlage wurde nach der Säkularisation ab 1803 als Staatsdomäne verpachtet, in Kirche und Kreuzgang wurden Stallungen eingerichtet. Der Gutshof ist bis in die 1970er Jahre als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt worden.

1979 erwarb der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Klosteranlage. Seit 2007 beherbergt sie das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, das als einziges seiner Art in Deutschland gemeinsam vom LWL und der Stiftung Kloster Dalheim betrieben wird. In seinen neu gestalteten Ausstellungsräumen präsentiert das Museum Dauer- und Sonderausstellungen zur klösterlichen Kulturgeschichte. Zum Museum gehören das rund 7,5 Hektar große Klostergelände mit der spätgotischen Klosterkirche und der Klausur, barockem Wirtschaftshof, Mühle, Schmiede und Stellmacherei sowie die wiederhergestellten Klostergärten und eine eigene Brauerei innerhalb des heutigen Klosterwirtshauses. Vom 18.05.2019 bis 22.03.2020 läuft im Kloster Dalheim die Ausstellung „Verschwörungstheorien - früher und heute“.

Adresse/Kontakt: Stiftung Kloster Dalheim, LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Am Kloster 9, 33165 Lichtenau, Tel. 05292 / 9319 – 0, Internet: http://www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org. Flyer zum Museum: https://www.lwl.org/kloster-dalheim-download/2013-Download/DAL_FB_Klostermuseum.pdf, zum museumspädagogischen Programm für Erwachsene sowie Schülerinnen und Schüler aller Schulformen von Klasse 7-13: https://www.lwl.org/kloster-dalheim-download/2019_download/DAL_VT_Museumspaedagogisches-Programm.pdf

 

Montag, 10.06.2019