Rekordumsätze: Fairer Handel 2019

von Stefan Klinkhammer

Donnerstag, 21.05.2020

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Kamateka Edurayi baut Bio-Kaffee u. a. für den GEPA Orgánico Espresso und die Orgánico Kapseln an. Foto: GEPA – The Fair Trade Company /ACPCU: P.Peter Muhangi

Die Umsätze im fairen Handel in Deutschland sind im vergangenen Jahr erstmals über die Marke von 2 Milliarden Euro geklettert – ein  Wachstum von 26 Prozent. Auch die Pioniere bei der GEPA in Wuppertal freuen sich, blicken aber auch auf die Corona-Krise.

INFO: Die Umsätze im fairen Handel in Deutschland sind im vergangenen Jahr erstmals über die Marke von 2 Milliarden Euro geklettert. Mit einem Wachstum von 26 Prozent sei 2019 „das beste Jahr der Geschichte“ gewesen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Fairtrade-Organisation TransFair, Dieter Overath, bei der Vorstellung der Daten am 7. Mai in Köln. Verantwortlich dafür sei vor allem ein zunehmendes Fairtrade-Angebot bei den großen Handelsketten. Angesichts der aktuellen Corona-Krise sei es jetzt allerdings unsicher, ob etwa die Ernten wie gewohnt eingeholt werden könnten. Generell treffe die Pandemie die Produzenten im globalen Süden sehr hart, auch durch logistische Engpässe. Damit habe die Corona-Krise vor Ort ungleich höhere Auswirkungen als bei uns, betonte Overath.

GEPA – The Fair Trade Company: Größter europäische Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern ist die in Wuppertal ansässige GEPA – The Fair Trade Company. Sie warf bei ihrer Online-Jahrespressekonferenz am 13. Mai einen Blick auf das vergangene Wirtschaftsjahr. Danach steigerten die Fair Trade-Pioniere, die in den 1970er Jahren mit Kampagnen wie „Jute statt Plastik“ auf sich aufmerksam machten, 2019 ihren Großhandelsumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent auf 80,7 Millionen Euro. Gekauft wurden z. B. Kaffee, Schokolade, Tee, Honig und Handwerksartikel für rund 119,5 Millionen Euro (Umsatz zu Endverbrauchspreisen). Der Vertriebsbereich Weltläden und Aktionsgruppen stieg um 2,35 Prozent auf einen Umsatz von 20,3 Millionen Euro, der Vertrieb Lebensmittel-, Bio- und Naturkosthandel konnte ein Umsatzplus von 5,57 Prozent auf 31,7 Millionen Euro verbuchen. Zuwächse gab es im Vertrieb Außer-Haus-Service (z.B. Firmenkantinen oder Bildungsreinrichtungen) mit 8,22 Millionen Euro (+ 5,54 Prozent) und im Onlineshop für Endkunden. Hier stiegen die Umsätze um 17,54 Prozent auf 1,78 Millionen Euro. Bei den Produktgruppen stieg der Kaffee-Umsatz um 4,2 Prozent auf 33,8 Millionen Euro, Schokolade um 13,5 Prozent auf 19 Millionen Euro. Der Bereich „Sonstige Lebensmittel“ wuchs um 13,7 Prozent auf 26,6 Millionen Euro.

Die „Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt“ (GEPA), wurde 1975 durch das Bischöfliche Hilfswerk Misereor der katholischen Kirche, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej) und den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ins Leben gerufen. Mitgesellschafter sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in Aachen (seit 25. Oktober 2004) und Brot für die Welt (seit Mai 2007). Für ihre Arbeit für den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis als „Deutschlands nachhaltigste Marke 2014“ und zuletzt mit TOP3 in der Kategorie „Unternehmenspartnerschaften 2020“ für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Sie ist Mitglied in der World Fair Trade Organization (WFTO), der European Fair Trade Association (EFTA) und im Forum Fairer Handel (FFH)

Kontakt: GEPA - The Fair Trade Company, GEPA-Weg 1, 42327 Wuppertal, Tel. 0202 / 266 83 0, Fax 0202 / 266 83 10, Mail: info@gepa.de, Internet: http://www.gepa.de

Donnerstag, 21.05.2020