Pfingsten: Auf den Spirit kommt es an
Sonntag, 08.06.2025

Im Kirchenjahr ist dem Heiligen Geist ein eigener Feiertag gewidmet: Das Pfingstfest wird immer am 50. Tag nach Ostern gefeiert. (Foto: Pixabay)
Beim Mannschaftssport, im Büro unter Kollegen oder bei anderen gemeinsamen Aktivitäten gilt: Wenn´s Spaß machen und Erfolg bringen soll, braucht es den richtigen Geist. Für die einen ist es der Team-Spirit, für Christen ist es der Heilige Geist.
Um die Kraft dieses Heiligen Geistes für die Gemeinde und das eigene Leben zu entdecken und nutzbar zu machen, lädt die Creative Kirche Witten vom 26. bis 28. September 2025 nach Bochum in den RuhrCongress ein. Unter dem Motto „City of Hope“ findet dort der 2. SPIRIT FestivalKongress statt. Nach Angaben der Veranstalter erwartet die Besucher eine Mischung aus Musikfestival und Kongress, Party und Inspiration, Musik und Input: „SPIRIT stellt die Fragen dieser Zeit und macht Mut für den Alltag und für die Zukunft. SPIRIT gibt allen denen Raum, die auf der Suche nach »mehr« sind. Für sich und ihr Leben – und für ihre Gemeinde.“ Eröffnet wird der Kongress am 26.9.2025 um 16:30 Uhr mit Grußworten und Vorträgen von Adelheid Ruck-Schröder (Präses der Ev. Kirche von Westfalen), Weihbischof Dr. Andreas Geßmann (Bistum Essen), Dr. Fabian Vogt (Buchautor) und den Moderatoren Matthias Kleiböhmer und Torben Schmidt (beide Creative Kirche) sowie mit Musik der SPIRIT-Band.
Dem Heiligen Geist ist in der Kirche ein eigener Festtag gewidmet: Pfingsten. Der Name stammt vom Griechischen „Pentekoste“ ab, was übersetzt soviel wie „der 50. Tag“ bedeutet. In den christlichen Kirchen wird Pfingsten immer am 50.Tag nach Ostersonntag gefeiert. Hintergrund ist die biblische Überlieferung, wonach die Jünger Jesu nach dessen Tod und Auferstehung in Jerusalem zusammengekommen waren, um das jüdische Schawuot-Fest zu feiern.
Doch plötzlich "geschah (…) ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen" (Apostelgeschichte, Kap. 2, Vers 2-4).
Insbesondere Petrus wandte sich an die jüdische Bevölkerung und predigte ihnen, "dass Gott diesen Jesus (…) zum Herrn und Christus gemacht hat" (Apostelgeschichte, Kap. 2, Vers 36). Er forderte sie auf, Buße zu tun und sich auf den Namen von Jesus Christus taufen zu lassen. Die Bibel berichtet von 3.000 Menschen, die der Einladung folgten und so die erste christliche Gemeinde gründeten. Pfingsten gilt deshalb bis heute auch als der "Geburtstag" der Kirche.
Vor diesem Ereignis gab es noch keine christliche Kirche. Die Apostel gehörten einer jüdischen Sekte an, die in Erwartung des Messias von sich behaupteten, den einzig wahren Glauben zu vertreten. Nachdem Jesus drei Tage nach der Kreuzigung wieder auferstanden und ihnen erschienen war, glaubten sie, sicher sein zu können, dass er der angekündigte Messias gewesen sein musste. Damit spalteten sie sich endgültig vom Judentum ab, das weiterhin auf das Erscheinen des Messias hofft, und wurden zusammen mit den Menschen, die ihnen in ihrer Überzeugung folgten, zu Christen. Von da an nahm die Mission ihren Lauf, erfasste Jerusalem und Palästina, Griechenland und schließlich auch Rom, die Hauptstadt der damaligen Welt.
Auf Bildern, die die Pfingstgeschichte darstellen, und auch in vielen Kirchenfenstern sind über den Köpfen der Jünger Flammen zu sehen. Ein anderes Symbol im Zusammenhang mit Pfingsten ist die Taube. Auf der Website der EKD heißt es dazu: „Die Taube gilt als Symbol des Heiligen Geistes. Schon in der Antike stand sie für Sanftmut und Liebe – aufgrund der falschen Annahme, sie habe keine Gallenblase und sei daher frei von allem Bitteren und Bösen. In der biblischen Geschichte von der Sintflut bringt eine von drei ausgesandten Tauben einen grünen Ölzweig zur Arche Noah zurück und signalisiert damit Rettung und Neuanfang. (…) Die eigentliche Herleitung der Taube als Symbol für den Heiligen Geist aber kommt aus dem Neuen Testament: Die Evangelisten berichten, dass sich nach der Taufe Jesu im Jordan der Himmel öffnete und der Geist Gottes in Gestalt einer Taube herabkam. Zugleich war eine Stimme zu hören: »Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe«, wie es im Matthäus-Evangelium heißt. (…) In der Barockzeit wurden oft zu Pfingsten lebende Tauben in den Kirchen freigelassen. In anderen Gotteshäusern ließ man eine hölzerne Taube über den Köpfen der Gläubigen durch eine Öffnung in der Kirchendecke herunter, das »Heilig-Geist-Loch«. Mit Weihrauch und Gebet empfing die Gemeinde dann das Heilig-Geist-Symbol.“
In der alten christlichen Kirche wurde zu Pfingsten getauft, in der Annahme, dass der Heilige Geist auch auf den Täufling übergeht. Als Zeichen der Reinheit trug man an diesem Tag weiße Kleidung, was im Englischen zu dem Namen White Sunday = Whitsun führte. Der deutsche Name Pfingsten leitet sich ab vom griechischen pentekoste = der Fünfzigste. Am fünfzigsten Tag nach dem jüdischen Passahfest (Pessach) wurde das Schawuot-Fest gefeiert - ein Erntedankfest für die ersten Frühlingsfrüchte im hebräischen Monat Niwan, im Mai bzw. Juni. Die christliche Kirche hielt in der Folge an dieser Zeitrechnung fest und feiert Pfingsten genau am 50. Tag nach dem Ostersonntag.