Hofbauer-Jubiläum bei den Redemptoristen

von Christof Beckmann

Sonntag, 15.03.2020

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Logo des Jubiläumsjahres / Redemptoristen

Vor 200 Jahren, am 15. März 1820, starb er in Wien: Klemens Maria Hofbauer, 1909 heiliggesprochen. Für die Redemptoristen weltweit ist heute ein besonderer Tag – auch in Bonn, wo das „CoJoBo“ seinen 100. Geburtstag begeht ...

INFO: Der Orden der Redemptoristen begeht 2020 als „Klemens-Maria-Hofbauer-Jubiläumsjahr“. Besonders in Österreich wird es eine Reihe von Aktionen geben, denn der „Apostel von Wien“ gilt in der Hauptstadt als Stadtpatron. Unter anderem wurde am 14. März ein Klemens-Pilgerweg mit über dreißig Stationen/Tafeln in tschechischer und deutscher Sprache von seinem Geburtsort Tasswitz bis nach Wien eröffnet. Im ehemaligen Prämonstratenserstift Klosterbruck/Znaim feierten Kardinal Christoph Schönborn und Bischof Vojtěch Cikrle (Brünn) einen großen internationalen Fest- und Wallfahrtsgottesdienst. Dort war der hl. Klemens in seinen Jugendjahren als Hausbäcker und gelegentlich auch als Kammerdiener des Abtes tätig. Zentrum der Klemens-Verehrung in der Stadt Wien ist die Kirche Maria am Gestade, in deren Altar der Reliquienschrein eingebettet ist. Von dort führt am 15. März eine Prozession von Maria am Gestade zum Stephansdom mit anschließendem Festgottesdienst um 10.15 Uhr, der von P. General Michael Brehl, P. Koordinator Johannes Römelt, Generalvikar Kan. Nikolaus Krasa und vielen Redemptoristen aus der ganzen Welt gefeiert wird. Die Predigt beim Festgottesdienst wird der Generalobere der Redemptoristen, P. Michael Brehl, halten.

Klemens Maria Hofbauer: Das Fest erinnert an den Todestag des Volksmissionars am 15. März 1820, der heute auf dem Heiligenkalender steht und zu dessen Leben viele Bücher und Theaterstücke entstanden sind. Kirchen und Schulen wurden ihm gewidmet, unzählige Bilder und Statuen von ihm sind auf allen Kontinenten zu finden. Er gilt als Stadtpatron Wiens, als Patron der Bäcker Patron der Südmährer. Geboren in armen Verhältnissen am 26. Dezember 1751 im ländlichen Taßwitz in Südmähren (heute Tschechien), wurde er als neuntes von zwölf Kindern auf den Namen Johann getauft. Nach einer Bäckerlehre wanderte er zum ersten Mal nach Rom, machte den Schulabschluss am Stiftsgymnasium Klosterbruck, pilgerte er wieder nach Rom, lebte einige Monate als Eremit in Tivoli und ging 1779 nach Wien. Gönnerinnen finanzierten sein Theologiestudium und in einem katholischen Reformkreis fand Hofbauer zu den Redemptoristen (CSsR). Wieder brach er zu Fuß nach Rom auf, schloss sich dem Orden an und empfing mit 33 Jahren unter dem Ordensnamen Klemens Maria die Priesterweihe. In Warschau baute er unter schwierigsten politischen Verhältnissen Schulen und sozial-karitative Zentren für Tausende Kinder und Jugendliche auf, wurde zum „Apostel von Warschau“ und geriet unter Napoleon ins Visier der Polizei. Auch in Wien, wo er sich nun für die religiöse Erneuerung einsetzte. Seine einfache, manchmal auch polternde Predigt machte ihn bekannt, er galt einfachen und fürstlichen Gläubigen als guter Beichtvater und blieb bis zuletzt unter polizeilicher Beobachtung. Mit 69 Jahren starb er am 15. März 1820 an Entkräftung, wurde 1909 heiliggesprochen und 1914 zum Stadtpatron von Wien ernannt.

Die „Congregatio Sanctissimi Redemptoris“ (C.Ss.R. / Gesellschaft des Heiligsten Erlösers / Kongregation des Heiligsten Erlösers, besser bekannt als Orden der Redemptoristen, wurde 1732 durch Alfons von Liguori (1696-1787) in Italien gegründet. Ziel des Ordens ist es, Menschen im Glauben zu begleiten und dabei insbesondere auch Menschen am Rande die befreiende christliche Botschaft nahe zu bringen. Traditionelles Einsatzgebiet der religiösen Gemeinschaft von Ordenspriestern und -brüdern ist die Gemeindemission mit 14-tägigen Predigtmissionen über den Glauben, liturgische Feiern, Gesprächskreise und Einzelgespräche. Sie bieten Exerzitien und Besinnungstage an, arbeiten seit mehreren Jahren in der Notfallseelsorge in Brennpunkt- und Krisensituationen, in der Telefonseelsorge und intensiver Beicht- und Gesprächsseelsorge, in Presse und Hörfunk. Breites Feld nimmt die Jugendarbeit ein, so in der eigenen Schule in Bonn (Gymnasium und Realschule) und deren Schulseelsorge. Das Projekt Jugend-Kloster in Bottrop-Kirchhellen lädt als Treffpunkt für Jugendliche zum Mitleben und Mitarbeiten ein. Zum Projekt Jugend-Kloster gehört die Jugendsozialarbeit (Streetwork) in Wulfen-Barkenberg. Die Kongregation zählt 5500 Mitglieder weltweit, davon etwa 290 in der Provinz St. Clemens mit Sitz in Wittem (NL). Priesteramtskandidaten leben in der Ausbildungskommunität in Würzburg, das Studium erfolgt an der Universität Würzburg. Mehr im Internet: www.redemptoristen.org.

In den Niederlanden, in Flandern, in der Schweiz und im nördlichen Teil Deutschlands bilden die Redemptoristen seit 2005 eine verwaltungsmäßige Einheit: die Provinz St. Clemens. Zu dieser Provinz gehören rund 20 Klöster und Pastorale Orte in denen ca. 250 Redemptoristen leben. Sie haben für Interessierte eine ganze Reihe „Kennenlernangebote“. Vom Mitleben im „Jugend-Kloster“ in Bottrop-Kirchhellen (kann als Zivildienst, Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Jahrespraktikum gestaltet werden) bis zu Begegnungswochenende in Würzburg oder an anderen Orten. Redemptorist Volunteer Ministries (RVM), der Freiwilligendienst der Redemptoristen in Deutschland gibt Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Gelegenheit, Zeit für andere Menschen zu investieren und dabei neue Erfahrungen zu sammeln. Die Einsätze bei RVM dauern im Normalfall ein ganzes Jahr, in Ausnahmefällen sind aber auch kürzere Einsätze von einem halben Jahr möglich. Vor allem für männliche Bewerber interessant: Einsätze, die ein ganzes Jahr dauern, werden als Ersatz für den Zivildienst anerkannt. Infos und Anfragen an: Jugend-Kloster Kirchhellen, Hauptstr. 90, 46244 Bottrop-Kirchhellen, Internet: www.jugend-kloster.de.

In zehn Punkten: Die Provinz St. Clemens hat eine Broschüre herausgegeben, in der die Geschichte, die Mission und die Spiritualität der Redemptoristen kurz und knapp in zehn Punkten dargelegt wird. Das Dokument ist auch als PDF zu lesen. Mehr: https://www.stclemens.org/DEU10Punten

Kontakt: Ordensprovinz St. Clemens der Redemptoristen, Wittemer Allee 32, NL - 6286 AB Wittem, Tel. +31 (43) 601 8810, Fax +31 (43) 601 8819, E-mail: info@stclemens.org

Das Redemptoristenkloster Bonn, Kölnstraße 415, 53117 Bonn, Tel. 0228 / 55585-20, Fax: 0228 / 55585-63, E-Mail: bonn[at]redemptoristen.de, Zur Homepage des Klosters, Zur Homepage des COJOBO

Das Jugendkloster der Redemptoristen Kirchhellen, Adresse: Hauptstraße 90, 46244 Bottrop, Tel. 02045 / 9551-0, Fax 02045 / 9551-35, E-Mail: jugend-kloster[at]redemptoristen.de

CoJoBo: Das Collegium Josephinum Bonn, eine staatlich anerkannte katholische „Ersatzschule in freier Trägerschaft“, wurde 1880 gegründet und steht unter der Trägerschaft der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen. Da Bismarcks Einschränkungen des kirchlichen Lebens keine Schule auf preußischem Boden erlaubten, wurde das Collegium Josephinum im niederländischen Vaals an der Grenze zu Aachen gegründet. Erst 1920 erfolgte der Umzug der Einrichtung für den Ordensnachwuchs nach Bonn, 1930 erhielt das Collegium den Rang eines staatlich anerkannten Gymnasiums. 1940 wurde in der Schule ein Feldlazarett eingerichtet, 1941-1944 zog eine staatliche Lehrerbildungsanstalt ein. Am Tag des amerikanischen Einmarsches in Bonn, dem 9. März 1945, nahmen einige in der Stadt verbliebene Patres das Kloster und Schulgebäude wieder in Besitz, 1949 wurde die Schule auch für externe Schüler geöffnet, 1976 folgte die Gründung einer Jungen-Realschule. Das dreizügige Gymnasium und die zweizügige Realschule arbeiten „auf der Basis des christlichen Menschenbildes an einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung, die sowohl dem Aspekt der Leistung und Disziplin als auch dem der Sorge um das Wohl des Einzelnen und des sozialen Miteinanders in besonderem Maße gerecht werden will“, so die Schule, die zahlreiche Angebote und Fördermöglichkeiten bietet.
Kontakt: Collegium Josephinum, Kölnstraße 413, 53117 Bonn, Gymnasium: Tel. 0228 / 55585-60, Fax 0228 / 55585-97, E-Mail: gymnasium@cojobo.net; Realschule: Tel. 0228 / 55585-40, Fax 0228 / 55585-98, E-Mail: realschule@cojobo.net, https://www.cojobo.net.

 

Sonntag, 15.03.2020