Gerhard Trabert – der Arzt, dem Obdachlose vertrauen

von Claudia Baderlin

Sonntag, 04.09.2022

Portrait Gerhard Traber
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Mit einer mobilen Arztpraxis besucht Gerhard Traber In Mainz Obdachlose auf der Straße und versorgt sie medizinisch. (Foto: Ev. Kirche von Hessen und Nassau (EKHN) / Screenshot YouTube)

Gerhard Trabert (Foto) ist ein bescheidener Mann. Nur einmal stand er bislang im Rampenlicht der Öffentlichkeit: Im Februar 2022 kandidierte er für die Partei „Die Linke“ für das Amt des Bundespräsidenten. Seitdem arbeitet er wieder als Mediziner.

Sein Drang zu helfen treibt ihn immer wieder in die entlegensten Ecken dieser Welt. Als Arzt und Notfallmediziner war er schon in Syrien und Afrika im Einsatz, mit der Organisation „ResQShip“ half er auch schon bei der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer. Hier in Deutschland kümmert er sich vor allem um Menschen am Rande der Gesellschaft. In den 1990er Jahren erhielt er als erster Arzt in Deutschland die Zulassung, um Obdachlose zu behandeln. 1997 konnte er dank der Unterstützung durch den Deutschen Caritasverband das bundesweit erste Arztmobil anschaffen und ausrüsten.

Mit diesem rollenden Sprechzimmer ist er bis heute regelmäßig in Mainz unterwegs – neben seinem Hauptberuf als Professor für Sozialmedizin und Psychiatrie an der Hochschule in Wiesbaden. Nach dem Motto „Wenn der Patient nicht zum Arzt kommt, muss der Arzt eben zum Patienten gehen“ besucht Trabert Wohnungslose auf der Straße und behandelt sie kostenlos. Manche nennen ihn deshalb auch den "Arzt der Armen".

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau schreibt auf ihrer Internetseite über den engagierten Arzt: "Dieser Mann lebt ein Leben, das so prall gefüllt mit sozialem Engagement ist, dass seine Aktivitäten auch für drei Leben reichen würden." Mehr unter https://www.ekhn.de/aktuell/detailmagazin/news/video-weltweit-als-arzt-im-einsatz-mit-vollem-herzen.html und ein Video mit Gerhard Trabert unter https://youtu.be/Ip7JWFAVZS0

Sonntag, 04.09.2022