Zensus 2022: Kirche in Zahlen

von Christof Beckmann

Sonntag, 08.05.2022

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Broschüre „Statistischer Quartalsbericht“. Katholische Kirche in Deutschland Zahlen 2020/21, Arbeitshilfen 325

In der aktuellen Performance und Bilanz von Kirche hilft wohl nur Offenheit: Ab jetzt gibt es alle drei Monate Kennzahlen zum kirchlichen Leben. Das Image wirkt deutlich anders, aber was sagen die Zahlen?

INFO: Was tut Kirche eigentlich? Dazu wird auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz (www.dbk.de) seit vielen Jahren umfangreiches statistisches Zahlenmaterial zu den unterschiedlichsten Themen zur Verfügung gestellt. Um bestimmte Statistiken inhaltlich aufzubereiten, veröffentlicht nun das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz aber künftig vier Mal im Jahr einen Statistischen Quartalsbericht. Die am 28. April 2022 bereitgestellte erste Ausgabe befasst sich mit dem aktuellen Zensus 2022 und zeigt auf, wie sich der Zensus und frühere Abfragen auch auf die Kirche beziehen. „Zahlen bestimmen unser Leben“, schreibt die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Beate Gilles, im Geleitwort zum ersten Quartalsbericht. Sie fügt hinzu: „Das Leben sollte nicht allein von Zahlen dirigiert werden, aber Zahlen bringen es auf den Punkt. Das gilt auch für die katholische Kirche.“ Um Zahlen besser zu verstehen und in größere Zusammenhänge einordnen zu können, sollen künftig einzelne Themen in den Quartalsberichten aufgerufen werden.

DOWNLOAD: Der Statistische Quartalsbericht 1/2022 wird in der Rubrik „Kirche in Zahlen/Kirchliche Statistik“ (Kategorie „Quartalsbericht“) als pdf-Datei zum Herunterladen angeboten.
 

Was tut Kirche?

Beispiel: Katholische Flüchtlingshilfe: Die katholische Kirche in Deutschland hat angesichts der Fluchtbewegungen seit 2015 ihr Engagement in finanzieller und personeller Hinsicht ausgebaut. Dabei konzentriert sich die Hilfe auf die Förderung von Initiativen im Inland sowie auf Flüchtlingsprojekte in Krisenregionen. Zu den Akteuren der katholischen Flüchtlingshilfe gehören die (Erz-)Bistümer, die Orden, die Caritas, die Malteser, katholische Verbände wie auch die kirchlichen Hilfswerke. Im Jahr 2021 waren etwa 4.300 hauptamtliche Mitarbeiter und rund 35.500 Ehrenamtliche in der Hilfe für Geflüchtete tätig. Es zeigt sich, dass sich erneut viele Menschen im Angesicht der Krise für ein solidarisches Miteinander eingesetzt haben. Sowohl die Zahl der Ehrenamtlichen als auch die Zahl der erreichten Flüchtlinge ist trotz der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Die Gesamtsumme der Mittel: Die 27 (Erz-)Bistümer, die Militärseelsorge und die kirchlichen Hilfswerke haben im Jahr 2021 rund 90,5 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe bereitgestellt: 34,7 Millionen für die Unterstützung der Flüchtlingshilfe im Inland und 55,8 Millionen für die Unterstützung der Flüchtlinge im Ausland.

Finanzielle Sondermittel (Deutschland): Die 27 (Erz-)Bistümer haben insgesamt 34,7 Millionen Euro (einschließlich Sachleistungen mit einem Gegenwert von etwa 1,4 Millionen Euro) für die Unterstützung der Flüchtlingshilfe im Inland aufgebracht: darunter ca. 18 Millionen Euro für hauptamtliche Dienste in der Flüchtlingshilfe und in der Begleitung des Ehrenamts, 2 Millionen Euro im Bildungsbereich und für die berufliche Ausbildung, 4,7 Millionen Euro zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements sowie 331.000 Euro zur Unterstützung von Familienzusammenführungen. Die Ausgaben für die Flüchtlingshilfe im Inland bewegen sich damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Die kirchliche Flüchtlingshilfe erreichte im Jahr 2021 mindestens 195.000 Schutzsuchende.

Finanzielle Sondermittel (Ausland): In diesem Bereich sind vor allem die kirchlichen Hilfswerke tätig, deren Arbeit auch durch staatliche Zuschüsse ermöglicht wird. Die finanziellen Ausgaben für die Unterstützung der Flüchtlinge im Ausland belaufen sich auf 55,8 Millionen Euro. Neben den Werken engagieren sich auch die Bistümer durch die Unterstützung von Projekten im Ausland. Die Kirche trägt durch ihr Engagement dazu bei, dass Geflüchtete in den Aufnahmeländern versorgt werden und eine Zukunftsperspektive entwickeln können.

Mehr: 6. Katholischer Flüchtlingsgipfel (www.dbk.de/themen/fluechtlingshilfe/katholischer-fluechtlingsgipfel)

Sonntag, 08.05.2022