Weltflüchtlingstag 2022

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 19.06.2022

Motiv: Caritas Spendermagazin 4/2020
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Motiv: Caritas-Spendermagazin 4/2020“

Flucht und Vertreibung weltweit nehmen zu – auch in Deutschland wird am „Weltflüchtlingstag" am 20. Juni daran erinnert. Caritas International hat die Entwicklung seit langem im Blick …

INFO: „Whoever. Wherever. Whenever. Everyone has the right to seek safety”, heißt es morgen zum Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen. Laut dem „Global Trends Report" des UNHCR waren Ende 2020 82,4 Millionen Menschen auf der Flucht. Der Report wird jedes Jahr zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni herausgegeben und bezieht sich auf Zahlen, die bis Ende Dezember des Vorjahres erfasst wurden.

Doch die Zahlen steigen kontinuierlich weiter an: Mitte 2021 - so schätzte der UNHCR in seinem Bericht "Mid-Year-Trends 2021", der im November 2021 erschien - lag die Zahl der Geflüchteten weltweit bereits bei mehr als 84 Millionen, unter ihnen 26,6 Millionen Flüchtlinge, 4,4 Millionen Asylsuchende und schätzungsweise fast 51 Millionen Binnenvertriebene. 20,8 Millionen Flüchtlinge stehen unter dem UNHCR-Mandat - 5,7 Millionen sind palästinensische Flüchtlinge, die von UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East) betreut werden. Dazu kommen 3,9 Millionen, die aus ihrem Heimatland Venezuela geflohen sind und sich einer flüchtlingsähnlichen Situation befinden. Syrien bleibt weltweit das größte Herkunftsland von Flüchtlingen, gefolgt von Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar. Aber auch in vielen anderen Ländern kam es zu tausendfachem Flüchtlingselend. Der Hunger im Osten Afrikas und im Jemen, Kämpfe im Irak, der Zentralafrikanischen Republik, Burundi, der Ukraine zwingen viele Millionen Menschen zur Flucht. Über 42 Prozent der Vertriebenen sind Mädchen und Jungen unter 18 Jahren. Kinder, die allein auf der Flucht sind, sind ganz besonders gefährdet.

Zur Jahresmitte 2022 schätzt der UNHCR die Zahl der Geflüchteten weltweit bereits auf mehr als 100 Millionen. Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen: https://www.unhcr.org/world-refugee-day.html, mehr: https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluechtlingszahlen

Weltweite Hilfe für Menschen in Not: Caritas international, das weltweit tätige Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, hilft nach Naturkatastrophen und in Krisengebieten das Überleben der Menschen zu sichern. Es hilft den Betroffenen unabhängig von deren Herkunft, Religion oder politischen Überzeugung. Caritas international arbeitet eng mit den weltweit mehr als 160 nationalen Caritas-Organisationen zusammen. Von seinem Hauptsitz in Freiburg aus unterstützt das katholische Hilfswerk jährlich etwa 680 Hilfsprojekte in aller Welt. In den Projekten gewährleisten die lokalen Caritas-Kolleginnen und -Kollegen mit ihrer Kompetenz und ihrem Engagement den dauerhaften Erfolg vor Ort. Neben den nationalen Caritasverbänden arbeitet Caritas international auch mit anderen Partnerorganisationen wie Ordensgemeinschaften, Pfarrgemeinden, Nichtregierungsorganisationen und staatliche Stellen zusammen.

Kontakt: Caritas international, Karlstraße 40, 79104 Freiburg, Internet: http://www.caritas-international.de

Unser Gesprächspartner: Nils Utermöhlen, nach Studium in Berlin und Djakarta 2014–2020 Referent für Migration beim Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung, ist seit 2021 Referent Flucht und Vertreibung bei Caritas international in Freiburg im Breisgau. E-Mail: Nils.Utermoehlen@caritas.de, caritas international, DAS HILFSWERK DER DEUTSCHEN CARITAS, www.caritas-international.deFacebook, Twitter, Instagram, Weblog

Bundesregierung gedenkt der Opfer von Flucht und Vertreibung: Am 20. Juni 2022 begeht die Bundesregierung mit einer Gedenkstunde im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin den Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Seit 2015 wird mit diesem Gedenktag jährlich am 20. Juni an die Opfer von Flucht und Vertreibung weltweit sowie insbesondere an die deutschen Vertriebenen erinnert. Die Bundesregierung knüpft mit diesem Datum an den Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen an und erweitert das Flüchtlingsgedenken um das Schicksal der Vertriebenen. Nach einer Begrüßung durch die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, folgen zwei Berichte von Menschen mit Fluchterfahrung. Die abschließende Rede hält der Präsident des Bundes der Vertriebenen, Dr. Bernd Fabritius.

Ablauf: 13:00 Uhr Beginn der Gedenkstunde

  • Filmbeitrag „Das Dokumentationszentrum“ Flucht, Vertreibung, Versöhnung
  • Begrüßung: Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
  • Musik J. S. Bach (1685-1750), Konzert für Oboe und Streicher (+Cembalo) in F-Dur, 1. Satz
  • Erfahrungsbericht, Helgard Rohrmoser, Zeitzeugin Flucht und Vertreibung Zweiter Weltkrieg
  • Musik Mykola Kolessa (1903-2006) Ukraine: 1. Satz aus der Suite „In the mountains“ für Kammerorchester
  • Erfahrungsbericht, Diana Liebert, Zeitzeugin, Flucht und Vertreibung aus der Ukraine
  • Musik Stanislaw Moryto (1947-2018) Polen, 2 Stücke aus „4 pieces in polish style“ für Kammerorchester
  • Schlusswort: Dr. Bernd Fabritius, Präsident des Bundes der Vertriebenen e. V.
  • Nationalhymne.
Sonntag, 19.06.2022