Caritas-Bilanz: Kessmann geht

von Christof Beckmann

Sonntag, 19.06.2022

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Heinz-Josef Kessmann, Foto: KiP-NRW

Er war Caritasdirektor im Bistum Münster, im Vorstand des Deutschen Caritasverbandes und schaut zurück. Was leistet die Caritas in diesem Land, und was sind die Themen, die jetzt und weiter anstehen? Heinz-Josef Kessmann im Gespräch …

INFO: Heinz-Josef Kessmann, fast 25 Jahre Diözesan-Caritasdirektor im Bistum Münster, geht zum 31. Juli 2022 in den Ruhestand. Am 15. Juni 2022 wurde der 65-Jährige offiziell in einem Gottesdienst mit Weihbischof Dieter Geerlings im Paulusdom in Münster verabschiedet. Der aus Greven im Kreis Steinfurt stammende Kessmann machte dort Abitur und studiert nach dem Zivildienst mit einem kurzen Abstecher in den USA Psychologie und Volkswirtschaft im Diplom. Seit seiner Schulzeit war er aktiv in der Jugendverbandsarbeit der Katholischen Studierenden Jugend, während des Studiums auch im Vorstand. Nach dem ersten Studium der Psychologie wählte ihn auch der BDKJ bis 1986 zum Vorstandsmitglied des Diözesanvorstandes Münster. Er wechselte nach Düsseldorf, war sechs Jahre Leiter des Referats für politische Bildung der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz im Jugendhaus in Düsseldorf und leitete anschließend sechs Jahre das „Jugendhaus“, die Bundeszentrale der katholischen Jugendarbeit. 1998 ging Kessmann nach Münster zurück und wurde als Diözesan-Caritas-Direktor tätig. Hier war er für viele Sachgebiete zuständig: Sozialpolitische Interessenvertretung auf Landesebene leistete er im Bereich Tageseinrichtungen für Kinder, aber auch in der Bundesarbeitsgemeinschaft Integration durch Arbeit, dazu war er 12 Jahre lang im Bereich Arbeitsrecht der Caritas engagiert. 2010 wurde er zum Vizepräsidenten des Deutschen Caritasverbandes und Vorsitzenden in der Arbeitsrechtlichen Kommission gewählt, 2016 bei der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes in Köln wiedergewählt und amtierte als Sprecher der nordrhein-westfälischen Diözesan-Caritasdirektoren.

Am 1. August werden Pia Stapel und Dominique Hopfenzitz die Leitung des Caritasverbands für die Diözese Münster übernehmen. Zusammen mit dem Vorsitzenden, Pfarrer Christian Schmitt, werden sie den künftig dreiköpfigen Vorstand bilden. Sie stellten sich in einer außerordentlichen Delegiertenversammlung am 19. November den Mitgliedsverbänden und -einrichtungen zur Wahl. Pia Stapel (40) leitet derzeit die Stiftung Katholische Behindertenhilfe im Bistum Hildesheim. Die Kulturwissenschaftlerin lebt mit Mann und zwei Söhnen in Hannover und stammt gebürtig aus Warendorf. Erfahrungen in der Arbeit eines Diözesancaritasverbandes hat sie für einige Jahre auf der Stabsstelle der Vorstandsassistentin in Hildesheim gesammelt. Vor zehn Jahren übernahm sie Gründung und Aufbau der Stiftung. Dominique Hopfenzitz (43) arbeitet als Syndikusrechtsanwalt im Bischöflichen Generalvikariat Münster. Dort betreut er den Bereich des Kirchenvorstandsrechts, das unter anderem die Vermögensverwaltung der Kirchengemeinden betrifft sowie die Bereiche der Kindertageseinrichtungen bis hin zu den Friedhöfen. Von Mai 2010 bis Juni 2014 vertrat er unter anderem Altenhilfeeinrichtungen der Caritas in der Diözese Münster. Als selbständiger Anwalt ist er seit 2010 in verschiedenen Bereichen des Sozialgesetzbuches tätig. Hopfenzitz lebt mit Frau und vier Kindern in Altenberge bei Münster.

Caritas: Not sehen und handeln - Caritas. Mit diesem Leitspruch organisiert der größte Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche deren soziale Arbeit mit fast 600.000 hauptamtlichen Mitarbeitern und nochmals 500.000 Ehrenamtlichen. Damit ist die Caritas als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege auch der größte Wohlfahrtsverband in Deutschland und der größte Arbeitgeber im Land, aber sie ist kein Wohltätigkeitskonzern. Die Mitarbeiter verteilen sich auf weit über 25.000 Beratungsstellen, Sozialstationen, Krankenhäuser, Heime. Die örtlichen Verbände und Einrichtungen, in denen sie tätig sind, sind rechtlich selbständig und gestalten ihre Angebote so, wie sie vor Ort benötigt werden. Internet: www.caritas.de

Caritasverband für die Diözese Münster: Im Caritasverband für die Diözese Münster, einem größten Diözesanverbänden in Deutschland, sorgen 50 örtliche Caritasverbände und 400 Einrichtungen, in denen 80.000 Mitarbeitende hauptamtlich und zahllose weitere Menschen freiwillig engagiert sind, für die Hilfe vor Ort. Hinzu kommen 24 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste, aber auch 55 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 204 Altenheime, stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe und viele mehr. Zudem engagieren sich etwa 30.000 Ehrenamtliche in Pfarreien, Verbänden und Einrichtungen. Mit rund 160 Mitarbeitenden berät und unterstützt die Geschäftsstelle in Münster die angeschlossenen Einrichtungen und Dienste, übernimmt die sozialpolitische Interessensvertretung gegenüber der Politik, initiiert und begleitet Projekte und bietet für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende Fortbildungen an. Als eingetragener Verein nimmt er die Aufgaben der Hauptabteilung 400 des Bischöflichen Generalvikariats wahr. Mehr Informationen sowie Ansprechpartner und Adressen der Dienste und Einrichtungen auf der Internetseite des Caritasverbandes für die Diözese Münster.

Kontakt: Caritasverband für die Diözese Münster e.V., Kardinal-von-Galen-Ring 45, 48149 Münster, Tel. 0251 / 8901-0, E-Mail: info@caritas-muenster.de, Internet: www.caritas-muenster.de.

Sonntag, 19.06.2022