Weihnachten im Dienst für andere: Ärzte

von Werner Beuschel

Dienstag, 26.12.2017

Krankenhausärzte im OP
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Weil Krankheiten, Unfälle und Verletzungen keine Pausen kennen, sind Ärzte und Pflegepersonal auch an den Weihnachtstagen im Einsatz.

Dr. Joachim Rödig ist Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an einem Mönchengladbacher Krankenhaus. Und weil Krankheiten keine Pausen kennen, wird dort natürlich auch während der Weihnachtsfeiertage gearbeitet.

"Die Patienten sind immer sehr dankbar, wenn sie merken, dass die Ärzte auch am Heiligabend Dienst haben", erzählt Dr. Röding im Interview: "Sie bedanken sich dann besonders, dass man sogar an so einem Abend oder auch am 1.Feiertag kommt und sich für sie Zeit nimmt. Das schätzen viele Patienten sehr." Trotzdem wären sie natürlich lieber zu Hause. Das weiß auch der Chefarzt. Wann immer es medizinisch vertretbar ist, entlässt er deshalb Patienten nach Hause, damit sie die Weihnachtstage bei ihren Familien verbringen können.

Entsprechend ruhiger geht es ab Heiligabend auf der Station zu. Ärzte und Pflegepersonal geben sich viel Mühe, um den Patienten ihren Aufenthalt über die Festtage so angenehm wie möglich zu machen, erklärt Dr. Rödig: "Es gibt für die Patienten ein besonderes Essen, das können sie sich vorher aussuchen. Es gibt die Übertragung des Gottesdienstes von der Kapelle für die Patienten auf die Station, dann sind auch die Seelsorger meistens hier, und wir machen dann eine Weihnachtsvisite in Zivil, wo wir die Patienten noch mal besuchen."

Trotz aller Bemühungen: Richtige Weihnachtsstimmung kommt in einem Krankenhaus nicht auf. Denn die Menschen sind nicht freiwillig hier - sie sind krank, haben vielleicht Schmerzen und vermissen ihre Familien. Auch die Ärzte und Pfleger, die Heiligabend oder an den Feiertagen arbeiten, müssen für diese Zeit auf ihre Lieben verzichten. Trotzdem melden sich manche von ihnen sogar freiwillig, um an den Weihnachtstagen Dienst zu machen.

Die Gründe dafür sind verschieden, sagt Dr. Joachim Rödig: "Leute melden sich freiwillig, weil sie vielleicht alleine leben und noch keine Familie haben, manche machen es auch aus einem sozialen Aspekt heraus: Sie freuen sich, anderen an Weihnachten zur Seite zu stehen. Und schließlich noch ein kleiner Nebenaspekt: Für Dienste am Feiertag gibt es auch etwas mehr Geld als sonst." Damit die private Festtagsstimmung nicht unter die Räder kommt, empfiehlt der Chefarzt konkrete Absprachen: "Ich habe früher eigentlich immer Heiligabend Dienst gemacht als Assistent, dann haben wir eben den Weihnachtstag auf den ersten Feiertag verschoben, was ja in manchen anderen Ländern eigentlich üblich ist. Das kann man mit der Familie so absprechen."

Dienstag, 26.12.2017