Vorfreude auf den DEKT: Stippvisite in Nürnberg

von Christopher Deppe

Sonntag, 02.04.2023

der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière
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Der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière ist Präsident des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Nürnberg. Hier präsentiert er die Losung "Jetzt ist die Zeit". (Foto: kirchentag.de)

Vom 7. bis 11. Juni 2023 findet in Nürnberg der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) statt. „Spähtrupps“ aus Gemeinden und Kirchenkreisen besuchen dort jetzt schon Plätze und Hotspots, um sich zu orientieren und ein Gefühl für die Stadt zu bekommen

Der bislang letzte Deutsche Evangelische Kirchentag fand Mitte 2019 in Dortmund statt – noch vor der Corona-Pandemie. 2021 folgte ein komplett digitaler Ökumenischer Kirchentag aus Frankfurt. Jetzt lädt Nürnberg zum Evangelischen Kirchentag ein – wieder in „real life“. Das Motto für das Laientreffen lautet „Jetzt ist die Zeit“ und stammt aus dem Markus-Evangelium (Kap.1, Vers 15). Wie in den Vorjahren werden auch diesmal bis zu 100.000 Dauerteilnehmer, Tagesgäste und Mitwirkende aus ganz Deutschland und darüber hinaus erwartet.

Auf die Besucher:innen warten – laut kirchentag.de – „spannende Diskussionsrunden, mitreißende Konzerte, einträchtige Momente und tolle Begegnungen - insgesamt rund 2.000 Veranstaltungen an fünf Tagen.“ Unter der Mitwirkung von Kirchentagspräsident Thomas de Maizière und der Generalsekretärin Kristin Jahn wurde am 16. März 2023 das Programm des diesjährigen Kirchentags vorgestellt. Wir zitieren im Folgenden aus der entsprechenden Pressemitteilung des Kirchentages:

Erstmals wurden im Programm sogenannte Weiße und Graue Flecken festgelegt. Sie werden erst kurz vor der Durchführung bekannt gegeben – so können auch aktuelle Ereignisse in das sonst monatelange im Voraus geplante Programm eingehen.

Auf den großen Hauptpodien des Kirchentages wird in Nürnberg unter anderem über die Klimakrise, Vielfalt, Demokratie, Generationengerechtigkeit, Soziales, Internationale Sicherheitspolitik und Waffenlieferungen debattiert. Unter dem Titel „Welchen Frieden wollen wir? Grenzverschiebungen in der Friedensethik“ ​diskutieren beispielsweise Friedrich Kramer, Friedensbeauftragter der EKD, und Eberhard Zorn, Generalinspekteur der Bundeswehr​, mit Sven Giegold, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium​. Zahlreiche Vertreter:innen aus Politik – unter anderem Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier – Wirtschaft, Kultur, und Sport sind auf den größeren und kleineren Bühnen ebenso vertreten wie prominente Gesichter aus der Klimabewegung oder den Medien. Ein wichtiger Schwerpunkt wird zudem das Thema Menschenrechte mit vielen spannenden regionalen Projekten wie einem eigens entwickelten Audioguide zu Erinnerungsorten in Nürnberg und Fürth.

Das geistlich-theologische Programm umfasst unter anderem rund 60 Gottesdienste und 55 Bibelarbeiten mit unterschiedlichsten Themen und Zusammensetzungen. Im in Fürth angesiedelten Zentrum ​„Zukunft Glaube und Kirche“ wird ein komplett von Künstlicher Intelligenz gesteuerter Gottesdienst gefeiert. Andere Veranstaltungen beinhalten etwa die FuckUp-Night, ein Format aus der StartUp-Branche, in dem aktiv über Fehler und Misserfolge diskutiert wird. Zahlreiche interreligiöse und ökumenische Formate bieten Raum für Austausch, außerdem wird immer wieder über das Thema Vielfalt in der Kirche diskutiert werden.

Neben vielen Diskussionsrunden und Workshops wird es beim Nürnberger Kirchentag auch ein vielfältiges Kulturprogramm geben. Bei den Großkonzerten sind etwa Judy Bailey, Malik Harris, Kirchentags-Urgestein Bodo Wartke oder Eckart von Hirschhausen vertreten, außerdem gibt es einen Treffpunkt Kabarett, spannende Beiträge aus den Bereichen Theater und Musiktheater, sowie ein eigenes Zentrum Spiel mit mehr als 100 Veranstaltungen. Ein ganz besonderer Höhepunkt wird der Auftritt des Kyiv Symphony Orchestra. Das ukrainische Orchester, das derzeit in Gera residiert, hat zur Kirchentagslosung „Jetzt ist die Zeit“ eigens ein neues Programm mit dem Titel „Zeitgefühle“ gestaltet. Ein besonderes Projekt stellt das Mitsingkonzert „Halleluja, Händel meets Rutter“ dar.

Erstmals wird das Programm primär digital verfügbar sein – als Gesamtüberblick auf der Homepage des Kirchentages und in der Kirchentags-App, die Ende März für iOS- und Android-Geräte verfügbar sein wird. Die Funktionen der App, die bereits beim Kirchentag in Dortmund im Einsatz war, wurden für Nürnberg deutlich erweitert: Die App beinhaltet nun auch die digitalen Tickets, ist Programmheft, Stadtplan und Navigator in einem und ermöglicht beispielsweise digitale Publikumsbeteiligung. Zusätzlich gibt es bei Bedarf ein gedrucktes „Programm im Überblick“. (Quelle: kirchentag.de)

Sonntag, 02.04.2023