Valentinstag: Kirche lädt Liebende zu Wein & Segen

von Kathrin Ostroga

Sonntag, 09.02.2020

zwei Hände formen ein Herz
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Wern Hand in Hand durch´s Leben geht, hat am Valentinstag Grund zum Feiern.

Grußkarten mit Herzen oder Liebesschwüren und natürlich Blumensträuße aller Art haben Hochkonjunktur, wenn am 14. Februar weltweit "Valentine´s Day" begangen wird – der Tag der Liebenden. Auch viele Kirchen machen an diesem Tag besondere Angebote.

Zum einen, weil sich nach wie vor viele Paare kirchlich trauen lassen, und zum anderen, weil Liebe und Nächstenliebe im Christentum von zentraler Bedeutung sind. So taucht das Wort "Liebe" in der Bibel 219 Mal auf - unter anderem im berühmten "Hohelied der Liebe" im 1. Korintherbrief, Kapitel 13 (Neues Testament). Ein Vers daraus ist auch bei Brautpaaren sehr beliebt: "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe - diese drei. Aber die Liebe ist die Größte unter ihnen." Auch die erotische Spielart der Liebe ist der Bibel nicht fremd, wie man im "Hohelied Salomos" (Altes Testament) nachlesen kann: "Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher als Wein. (…) Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen, das zwischen meinen Brüsten hängt. Mein Freund ist mir eine Traube von Zyperblumen in den Weingärten von En-Gedi. Siehe, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen."

Vor diesem Hintergrund laden viele Kirchen am Valentinstag zu speziellen Gottesdiensten oder Andachten für Verliebte oder schon verheiratete Paare ein. Als ein Beispiel für viele steht das Angebot der Ev. Kirchengemeinde Dortmund-Wellinghofen: Es richtet sich praktisch an alle Altersgruppen und trägt den Titel "Ökumenischer Segensgottesdienst für die Liebenden". Im Veranstaltungstext für die Feier, die am Valentinstag um 19:30 Uhr in der Alten Kirche Wellinghofen beginnt, heißt es dazu: "Eingeladen sind alle, die partnerschaftlich unterwegs sind und ihre Liebe feiern möchten: frisch Verliebte, Liebende, die schon länger miteinander verbunden sind und auch Paare, die seit vielen Jahren gemeinsam durchs Leben gehen und manche Hürde miteinander überwunden haben. Es gibt einen besonderen Gottesdienst mit Kerzen, Saxophonmusik und viel Raum zum Nachdenken, was es bedeutet, Liebe im Herzen zu tragen. An verschiedenen Stationen in der Kirche haben die Paare die Möglichkeit, ihren Dank oder auch das, was sie bedrückt, vor Gott zu bringen und sich gegenseitig etwas Gutes tun. Wer mag, kann sich Gottes Segen für sich selbst oder für die Partnerschaft zusprechen lassen. Im Anschluss möchten wir dazu einladen, den Abend mit einem Glas Wein und einem kleinen Imbiss in der Kirche ausklingen zu lassen."

Über den eigentlichen Ursprung des Festes heißt es auf der Internetseite von theology.de: "Der religiöse, in der kirchlichen Liturgie wurzelnde aber dann wieder vergessene Ursprung des Feiertages besteht darin, dass am 14. Februar in den Kirchen die Ankunft Jesu als himmlischer Bräutigam zur Himmlischen Hochzeit gefeiert wurde und hat nichts mit der Sage um den als Märtyrer gestorbenen heiligen Valentin zu tun."

Dieser Valentin war der Legende nach Bischof von Terni. Er soll ein blindes Mädchen geheilt haben, und Hilfe- und Trost Suchenden schenkte er eine Blume aus seinem Garten. Trotz eines Verbotes des Kaisers Claudius II. traute er Liebespaare nach christlichem Zeremoniell und half in Partnerschaftskrisen; deshalb wurde er am 14. Februar 269 in Rom enthauptet.

Sonntag, 09.02.2020