Renovabis-Eröffnung im Bistum Münster

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 05.05.2024

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„Friedensmenschen“ und Aktionsplakat Renovabis 2024

Heute um 10 Uhr eröffnet Renovabis, das Osteuropa-Hilfswerk der katholischen Kirche, mit einem Gottesdienst im St.-Paulus-Dom in Münster seine jährliche bundesweite Pfingstaktion. Das Jahresthema: „Damit Frieden wächst. Du machst den Unterschied“ …

INFO: Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat 2023 insgesamt 536 Projekte mit knapp 27 Millionen Euro unterstützt. Mehr als die Hälfte des Geldes kam sozialen und Bildungs-Projekten zugute. Mit der restlichen Summe seien kirchlich-pastorale Projekte, christliche Medienarbeit und die Arbeit von Laien in der Kirche gefördert worden. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine seien dorthin gut 7,1 Millionen Euro für 96 Projekte geflossen. An Spenden gingen den Mitteilungen zufolge im vergangenen Jahr 8,5 Millionen Euro ein, die Einnahmen aus Kollekten beliefen sich auf 3,19 Millionen Euro. Auch wenn im Vergleich zum Spenden-Rekordjahr 2022 ein Minus von 3,18 Millionen Euro zu verzeichnen gewesen sei, habe das Aufkommen insgesamt auf einem „sehr hohen durchschnittlichen Niveau“ gelegen.

Der Krieg in der Ukraine, die Flüchtlingskrise in Armenien und die explodierenden Kosten bei Bauprojekten in den osteuropäischen Ländern stellten für die Arbeit von Renovabis ernste Probleme dar, so Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz: „Aber mit unseren Partnerinnen und Partnern vor Ort sind wir davon überzeugt, sie bewältigen zu können.“ Der Vorsitzende des Aktionsrats, der Berliner Erzbischof Heiner Koch, kündigte an, weiter den Dialog von Ost und West voranbringen zu wollen. Dabei mahnte er zu Offenheit und Ehrlichkeit. „Gespräche auf Augenhöhe erfordern es, unterschiedliche Einstellungen, Haltungen und Positionen anzuhören und auch auszuhalten.“ Er sei sich bewusst, dass die Kirche in Deutschland von vielen Menschen im Osten Europas kritisch gesehen werde. Zugleich existierten aber auch in Deutschland Vorurteile und ein Überlegenheitsgefühl gegenüber Osteuropa. Renovabis setze auf Begegnungen und Partnerschaften, erklärte Koch. Als Beispiel nannte er den Internationalen Kongress Renovabis, der zu einer gut eingeführten Dialog-Plattform geworden sei und im September zum 28. Mal veranstaltet werde. Zudem fördere das Hilfswerk viele Initiativen, bei denen junge Menschen sich kennenlernten und projektorientiert arbeiteten. (KNA)

Die Veranstaltungen rund um die Eröffnung im Überblick:

  • Ausstellung Friedensmenschen in Münster: “FriedensMenschen“ lautet der Titel einer Fotoausstellung mit Bildern von Mariia Varanytska aus der Ukraine und dem deutsche Fotografen Achim Pohl, die vom 15. April bis zum 25. Mai tagsüber in der Überwasserkirche in Münster gezeigt wird. Sie präsentiert 24 „Friedensmenschen“, Porträtbilder von Menschen, die sich in Deutschland, Polen, Bosnien und Herzegowina und in der Ukraine auf vielfältige Weise für den Frieden stark machen. Die nahezu lebensgroßen Porträts der Friedensmenschen sind auf leichte Stoffbahnen aufgebracht. Sie schweben durch den Ausstellungsraum und symbolisieren die Dynamik, die in jedem Engagement für ein friedliches Zusammenleben deutlich wird. Ihre Geschichten lassen sich in der Ausstellung über einen aufgedruckten QR-Code direkt aufs Handy laden. Zusätzlich gibt es einen kleinen Katalog, der um weitere Porträtfotos und Geschichten ergänzt wurde. Nächste Station nach Münster ist der Katholikentag in Erfurt, anschließend wird sie in weiteren Bistümern gezeigt. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei und zu den Öffnungszeiten der Kirche möglich. Infos zur Ausstellung gibt es hier: FriedensMenschen | Renovabis
  • „Frieden und Versöhnung“ lautet der Titel eines Forums, das am Freitag, 3. Mai, von 16 bis 21 Uhr in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster stattfindet. Dort wird unter anderem die Rolle von Religionen in Konflikten beleuchtet. Neben Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche im Bistum Münster, werden auch Jörg Lüer, Geschäftsführer der Deutschen Sektion Justitia et Pax, Thomas Schwartz, Renovabis-Hauptgeschäftsführer, der ukrainische Kirchenhistoriker Oleh Turij und Ruprecht Polenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und von 2005 bis 2013 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, zu Gast sein. Moderiert wird das Podium von Prof. Dr. Regina Elsner, Professorin für Ostkirchenkunde und Ökumenik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Nähere Informationen zum Forum gibt es hier: Info: Info: Franz Hitze Haus (franz-hitze-haus.de)
  • Am Samstag, 4. Mai, präsentieren sich von 10 bis 14 Uhr unterschiedliche Akteure gemeinsam mit Renovabis vor dem Bischofshaus am Domplatz 27. Dort wird unter anderem ein ukrainischer Chor singen und es werden Aktionen für Kinder angeboten.
  • Zu einem multireligiösen Friedensgebet auf dem Lambertikirchplatz laden Renovabis und das Bistum Münster für Samstag, 4. Mai, ab 19 Uhr ein.
  • Eröffnung der Pfingstaktion 2024: Sie wird stellvertretend für alle deutschen (Erz-)Bistümer am Sonntag, 5. Mai 2024, im Paulusdom zu Münster eröffnet. Um 10 Uhr beginnt der Gottesdienst mit dem Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn, Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk (Odessa) und Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Thomas Schwartz im St.-Paulus-Dom in Münster. Der Gottesdienst wird live übertragen auf www.bistum-muenster.de, dem YouTube-(BistumMuenster) und Facebook-Account (Bistum.Muenster) des Bistums Münster, sowie auf domradio.de und auf Bibel TV. Im Anschluss an den Gottesdienst (ab etwa 11:30 Uhr) findet auf dem Domplatz in Kooperation mit Münsterland in Friedenspicknick statt. Dort gibt es ein Spielmobil für Kinder, interaktive Pantomime mit dem Pantomimen Christoph Gilsbach, Musik und Kunst. Auch das Picknick steht mit seinen vielen Aktionsmöglichkeiten unter dem Oberthema Frieden. Bis 14 Uhr haben Gäste die Möglichkeit, sich gemeinsam und auf ganz unterschiedliche Weisen mit dem Thema zu befassen.

Renovabis: Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Der Name stammt aus Psalm 104: “Renovabis faciem terrae – Du (Gott) wirst das Antlitz der Erde erneuern“. Das 1993 von der Deutschen Bischofskonferenz auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gegründete Hilfswerk mit Sitz in Freising unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in 29 Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Dazu gehören kirchlich-pastorale Projekte wie Jugendseelsorge, Familienseelsorge, Ausbildung von Priestern und Ordensleuten, Bau von Kirchen und Gemeindezentren, soziale Projekte und Bildungsprojekte, Altenheime, Tageszentren für Kinder aus sozial schwachen Familien, Projekte für Straßenkinder und für Menschen mit Behinderung, Förderung von Schulen und Berufsschulen und weitere Projekte, wie Ausbildung von Journalisten, Förderung von Medienarbeit und Nothilfe (z.B. für Flüchtlinge oder im Fall von Naturkatastrophen). Nach eigenen Angaben wurden seit der Gründung knapp 26.000 Projekte im kirchlich-pastoralen, sozialen und Bildungsbereich in 29 Ländern mit mehr als 842 Millionen Euro unterstützt.

Kontakt: Renovabis, Domberg 27, 85354 Freising, Tel. 08161 / 5309-0, Fax 08161 / 5309-11, E-Mail: info@renovabis.de, Spendenkonto: IBAN: DE24 7509 0300 0002 2117 77, BIC: GENODEF1M05, LIGA Bank eG. Mehr: www.renovabis.de/

Spendenkonto: Renovabis e.V., IBAN: DE94 4726 0307 0000 0094 00, BIC: GENODEM1BKC, Bank für Kirche und Caritas eG. Die Spenden können auch an Pfarreien übermittelt werden. Dabei sollten Umschläge mit dem Hinweis „Spende Renovabis 2022“ versehen werden. Auf Wunsch stellt die Pfarrei auch gerne eine Spendenbescheinigung aus. Renovabis bietet auch die Möglichkeit zur Online-Spende unter www.renovabis.de/spenden/ihre-online-spende.

Videoclip zur Pfingstaktion 2024: Engagiert für den Frieden in unfriedlichen Zeiten

Sonntag, 05.05.2024