175 Jahre Kolping in Köln

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 05.05.2024

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Vor 175 Jahren, am 6. Mai 1849, gründete der Priester Adolph Kolping mit sieben Gesellen den Kölner Gesellenverein. Heute zählt Kolping International rund 400.000 Mitglieder weltweit, davon rund die Hälfte in Deutschland. ...

INFO: Als Adolph Kolping 1865 starb, gab es in Deutschland 418 Gesellenvereine mit rund 24.000 Mitgliedern. Der Beiname „Gesellenvater“, den er schon zu Lebzeiten bekam, zeigt, wie groß die Verehrung für seinen sozialen Einsatz für junge Menschen war. Doch geht die Idee der Gesellenvereine gar nicht auf ihn selbst zurück. Als Kaplan in Elberfeld, das heute zu Wuppertal gehört, wurde er Präses des dort 1846 von Johann Gregor Breuer gegründeten ersten katholischen Gesellenvereins in Deutschland. Kolping war von der Idee so angetan, dass er eigene Gesellenvereine gründete.

Am 20. Oktober 1850 schlossen sich auf seine Anregung hin die bereits bestehenden drei Gesellenvereine Elberfeld, Köln und Düsseldorf zum „Rheinischen Gesellenbund“ zusammen – es war die Gründung des Verbandes, der 1935 in „Kolpingwerk“ umbenannt wurde und zugleich der Grundstein für das überörtliche Wirken des in über 60 Ländern tätigen katholischen Sozialverbands in Gesellschaft und Kirche. Das Jubiläumsjahr 2025 steht unter dem Motto „schwarz-orange-bunt“. Neben den Kolpingfarben Schwarz und Orange solle so die Verschiedenartigkeit der Menschen in den vielen Kolpingfamilien ausgedrückt werden - denn was als Gesellenverein begann, ist heute ein großes internationales Netzwerk.

Adolph Kolping: Der auch als „Gesellenvater“ bezeichnete Priester, Sozialreformer, Publizist und Seelsorger Adolph Kolping, geboren am 8. Dezember 1813 als Sohn einer Tagelöhnerfamilie in Kerpen, zog als gelernter Schuhmacher selbst zehn Jahre lang als „fahrender Geselle“ von Ort zu Ort. Mit 23 Jahren besuchte Kolping abermals die Schule, machte sein Abitur in Köln und studierte Theologie in München und Bonn. 1845 in Köln zum Priester geweiht, war er zunächst vier Jahre lang als Kaplan in Wuppertal-Elberfeld. 1849 nach Köln versetzt, gründete er dort den ersten katholischen Gesellenverein, um damit jungen Handwerksgesellen Halt und Heimat zu geben. Bis zu seinem Tod am 4. Dezember 1865 widmete er sich ganz dem Aufbau der Kolpingbewegung. Sein Grab befindet sich dort in der Minoritenkirche. Am 27. Oktober 1991 sprach Papst Johannes Paul II. den „Gesellenvater“ selig. Am 4. Dezember steht er auf dem Heiligenkalender. Sein Geburtsort mit der Ausstellung im Kolpingmuseum präsentiert sich offiziell als „Kolpingstadt Kerpen“.

Das Kolpingwerk: Das Kolpingwerk Deutschland ist ein Sozialverband mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern in 2.350 Kolpingsfamilien, davon etwas 40.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich der Kolpingjugend. Allein in NRW sind rund 100.000 Mitglieder in 800 Kolpingsfamilien organisiert. Es ist Teil des Internationalen Kolpingwerkes und des Kolpingwerkes Europa. Im Sinne Adolph Kolpings will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln fördern. Dabei versteht sich das Kolpingwerk als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Schwerpunkte des Handelns sind die Arbeit mit und für junge Menschen, das Engagement in der Arbeitswelt, das Zusammenwirken mit und der Einsatz für Familien und für die Eine Welt. Weltweit zählt das Kolpingwerk mit Sitz in Köln mit seinen rund 500.000 Mitgliedern und etwa 5.800 Kolpingsfamilien in 62 Ländern zu den großen Sozialwerken der Katholischen Kirche. Die Homepage des Kolpingwerks mit detaillierten Informationen über Aufgaben, Ziele und Leben Adolph Kolpings im Internet: www.kolping.de, https://www.kolpingjugend.de.  

Mehr im Netz auch über die Organe und Gremien, die Kolpingjugend, verbandliche Gliederungen, das Bundessekretariat, die Stiftung, Einrichtungen und Unternehmen, das Leitbild, Adolph Kolping und die Verbandsgeschichte.

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