Pilgerweg zum ÖRK: Nächste Etappe in Bonn

von Joachim Gerhardt

Sonntag, 29.05.2022

Gemeinsames Logo der Pilgerwege zum ÖRK
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Signet der Ökumene zum Pilgerweg nach Karlsruhe, wo ab dem 31.8.2022 die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen stattfindet. (Foto: ekir.de)

Zum ersten Mal in der Geschichte tagt die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) auf deutschem Boden: Vom 31.8. bis 8.9. kommen 800 Delegierte aus 350 Kirchen zu dieser weltweit wichtigsten Versammlung aller Kirchen in Karlsruhe zuammen.

Die Delegierten vertreten rund 580 Millionen Christinnen und Christen aus orthodoxen, anglikanischen, baptistischen, lutherischen, methodistischen und reformierten Kirchen weltweit. Die Katholische Kirche ist nicht Mitglied im ÖRK, arbeitet seit einigen Jahren aber mit in den wichtigsten Gremien. Neben den 800 Delegierten aus 110 Ländern werden noch weitere 3.000 ökumenische Gäste aus aller Welt teilnehmen. Die Vollversammlung wird deshalb in den Karlsruher Messehallen stattfinden.

Die Tagung unter dem Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ birgt trotz des optimistischen Titels einiges an Konfliktpotential. Selbst wenn der Ukraine-Krieg bis zum Beginn der Vollversammlung befriedet sein sollte, werden in Karlsruhe zum Beispiel Vertreter der Putin-treuen russisch-orthodoxen Kirche auf ukrainisch-orthodoxe Vertreter treffen. Beide Parteien deuten den russischen Einmarsch in die Ukraine äußerst unterschiedlich. Patriarch Kyrill I. von der russisch-orthodoxen Kirche veteidigt in seinen Predigten Putins Krieg und begrüßt ihn als legitimen Widerstand gegen westliche Werte. Ganz anders die ukrainische Seite: Sie hat die russische Aggression von Beginn an als „Krieg“ bezeichnet und ihn nachdrücklich verurteilt. Mehr Infos hier.

Zur Einstimmung und Vorbereitung auf die 11. ÖRK-Vollversammlung läuft in den evangelischen Landeskirchen von Westfalen und Rheinland von April bis August eine Stafette von lokalen ökumenischen Pilgerwegen entlang des Rheins nach Karlsruhe. „Immer dabei ein Pilgerstab als Symbol, der per Schiff oder per Rad von lokalen Gruppen von Woche zu Woche weitergegeben wird. In Bonn und der Region vor allem getragen von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und aktiven Gruppen auch aus der evangelischen Kirche“, schreibt Pfarrer Joachim Gerhardt auf der Internetseite von bonn-evangelisch.de .

Ende Mai wird die Staffel von Köln den Rhein entlang bis nach Bonn kommen. Weiter heißt es auf der Seite von bonn-evangelisch.de: Die neue Bonner ACK-Vorsitzende, Esther Runkel, wünscht sich mit dem Pilgerweg »die Erfahrung zu vermitteln, dass wir alle zur großen und weltweiten Gemeinschaft der Christinnen und Christen gehören«. Durch die Weggemeinschaft könne »eine Ahnung entstehen von der Vielfalt der unterschiedlichen spirituellen Traditionen in den verschiedenen Regionen«. Am Pfingstmontag, 6. Juni, lädt die Bonner ACK zu einer Fahrradstafette am Rhein, bei der Jung und Alt eingeladen sind, gemeinsam bis nach Neuwied zu radeln.

Tags zuvor am Pfingstsonntag, 5. Juni, läuft bereits eine Fahrrad- und Fußstaffel an der Sieg: 9.30 Uhr ab der Christuskirche in Hennef über Siegburg (Auferstehungskirche 12 Uhr) und Menden (Emmauskirche 13 Uhr) bis Bonn-Beuel mit Schlussandacht in Schwarzrheindorf (14 Uhr). Koordination und Leitung dort hat der Hennefer Pfarrer Stefan Heinemann.

In Vorbereitung auf die Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe gibt es im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland weitere Aktivitäten und Projekte, die auf dieses kirchengeschichtliche Großereignis einstimmen sollen. Zum Beispiel zwei Schiffstouren von Düsseldorf nach Köln (22. Mai) sowie von Koblenz nach Boppard (12. Juni) mit dem „Ökumeneschiff“ unter dem Motto „Gegen den Strom“. Infos dazu bietet ein Flyer, der als PDF-Datei hier zum Download steht.

Sonntag, 29.05.2022