Petrus: Patron vom Kölner Dom
Sonntag, 29.06.2025

Westfront des Kölner Doms von der Domplatte aus, © KIP-NRW
Heute an Peter & Paul geht’s auf eine Kathedrale. Die Kathedrale. Und wer in Köln eine Tour auf die Türme macht, wird in diesen Tagen eine sportliche Herausforderung annehmen müssen. Denn derzeit wird noch der Aufzug repariert …
INFO: Der begehbare Südturm des Kölner Doms ist 157,22 Meter hoch, der Nordturm mit 157,18 Metern nur etwas kleiner. Wer aber vom separaten Zugangsbauwerk an der Seite des Doms zu Fuß nach oben will, braucht gut 5 bis 7 Minuten. Nicht so trainierte Zeitgenossen allerdings sind inklusive Pause in der Glockenstube auf ungefähr 53 Metern bestimmt dreimal länger unterwegs. Zunächst führt eine Wendeltreppe bis auf knapp 75 Meter hinauf, die letzten Höhenmeter bis zur Aussichtsplattform bewältigt man über eine Metalltreppe. 97 Meter geht es insgesamt Richtung Himmel, 533 Stufen sind zu steigen. Wer im Rechts-Links-Verkehr von oben entgegenkommt, macht den Gang schon mal eng. Doch oben wird man mit einem Panorama-Blick über die Innenstadt Kölns, den Rhein und bis zum Siebengebirge belohnt.
Öffnungszeiten: März - Oktober 09:00 - 18:00 Uhr, November - Februar 09:00 - 16:00 Uhr, der letzte Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vor Schließung der Turmbesteigung möglich. Eine Reservierung ist für die Turmbesteigung nicht nötig. Kinder- und Jugendgruppen müssen von ihren Begleitpersonen beaufsichtigt werden. Laut Beschluss des Metropolitankapitels bleibt der Glockenstuhl an allen Sonn- und Feiertagen bis 14:00 Uhr geschlossen. Das DOMFORUM bietet für Besucher, die das Glockenläuten erleben wollen, spezielle Glockenführungen an. Dazu wird den Besuchern ein professioneller Hörschutz zur Verfügung gestellt. Aufgrund von Bauarbeiten ist der Glockenstuhl derzeit zeitweise gesperrt.
Führung durch das Dach: Auch der Gang durch das Dach bietet erstaunliche Perspektiven. Denn die Konstruktion stammt nicht aus dem Mittelalter, sondern aus der Zeit der industriellen Revolution. Die filigrane Eisenkonstruktion ist älter als der Eiffelturm und hat unbestreitbare Vorteile: Sie dient vor allem dem Feuerschutz – ein wichtiges Thema mit Blick auf den Brand der Kathedrale in Paris. Zu erkunden gibt es hoch über der Stadt auch unbekannte Turmräume mit Depots und Werkstätten der Dombauhütte. Zuletzt belohnt eine der spektakulärsten Aussichten, die Köln zu bieten hat. Nur geeignet für höhenfeste und schwindelfreie Personen. Grundsätzlich sind etwa 240 Stufen zu überwinden. Die Nutzung des Bauaufzuges kann nicht garantiert werden. Aufgrund des Arbeitsbetriebes in den Sonderbereichen beginnen Führungen über das Hohe Dach montags - freitags erst um 16:00h. Der Bauaufzug steht derzeit für Führungen nicht zur Verfügung.
Infos zur Führung: Dauer: Circa 90 Minuten, Öffentliche Führung: 22,50 € pro Person. Tickets für öffentliche Führungen sind sowohl online, als auch im DOMFORUM (zu den Öffnungszeiten) für den Rest des Monats und die nächsten beiden Monate erhältlich. Max. 4 Tickets pro Buchung. Teilnahme erst ab 16 Jahren, keine Ausnahmen möglich. Gruppenführungen sind immer für den laufenden und die nächsten drei vollen Monate buchbar, spätestens aber bis 14 Tage vor dem Termin. Gruppenpreis: 270 € für maximal 12 Erwachsene, die maximale Gruppengröße beträgt 12 Personen. Bei einer höheren Anzahl an Teilnehmern buche man eine zweite Führung. Hier Führung buchen: https://www.domfuehrungen-koeln.de/sonderfuehrungen/dach
Buch-Tipp: Klaus Hardering: Jenseits der Gewölbe - Ein Führer über die Dächer des Kölner Domes, Verlag Kölner Dom, ISBN: 978-3-922442-36-3, 15 Euro (direkt zum Shop: https://koelner-domverlag.de/shop/produkt/jenseits-der-gewoelbe/)
„Hohe Domkirche Sankt Peter und Sancta Maria“: Bereits an der Nordostecke der römischen Legionsstadt Colonia Agrippina gab es eine Vielzahl an Tempeln, Heiligtümern, Weihe- und Kultstätten. Um 300 n.Chr. baute dort der Kölner Bischof Maternus die erste christliche Kirchenanlage. Als sein späterer Nachfolger Rainald von Dassel 1164 die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln brachte, entwickelte sich die Stadt e zu einem der großen abendländischen Wallfahrtsorte. Die für die Reliquien gebaute Kathedrale - Erzbischof Konrad von Hochstaden legte am 15. August 1248 den Grundstein - sollte das größte Bauwerk nördlich der Alpen werden. Gebaut wurde bis 1560, als der Bau aus Mangel an Kapital und Interesse der Bürger beendet wurde. Mit neuer Begeisterung nahm man 1842 den Bau wieder auf. 1863 war das Innere fertiggestellt, mit den beiden 1880 vollendeten Türmen war der Dom das höchste Bauwerk der Erde.
Der Domschatz in den unterirdischen Gewölberäumen des 13. Jahrhunderts an der Nordseite des Domes zeigt kostbare Reliquiare, liturgische Geräte und Gewänder, Insignien der Erzbischöfe und Domgeistlichen vom 4. bis zum 20. Jahrhundert, mittelalterliche Skulpturen und fränkische Grabfunde. Die wechselvolle Geschichte der Kölner Kathedrale präsentiert sich in dieser einzigartigen Kombination von historischen Gewölberäumen mit Resten der römischen Stadtmauer, Säulen vom Vorgängerbau des Domes, moderner Architektur und der neuartigen Präsentation des Domschatzes.
Das für 1948 angesetzte Fest zur 700-Jahr-Feier der Grundsteinlegung fand kurz nach dem Krieg weltweite Beachtung und galt für Köln als eine Art Wiederauferstehung aus den Trümmern. Der gesamte Innenraum wurde nach Behebung der Kriegsschäden 1956 wiedereröffnet. Zur 750-Jahr-Feier wurde der Dom offiziell in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die größte Kirche Deutschlands ist mit ihren 157,38 Metern Höhe nach der Moschee von Casablanca in Marokko mit 172 Metern und dem Ulmer Münster mit 162 Metern das dritthöchste Gotteshaus der Welt. Links: www.koelnerdom.de, www.dombau-koeln.de.