Ostern – Fest der Hoffnung

von Christof Beckmann

Sonntag, 20.04.2025

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Kapelle in Kevelaer © KIP-NRW

Ostern setzt Menschen in Bewegung – wer wüsste es besser als der Chef am Marienwallfahrtsort Kevelaer Stefan Dördelmann. Gegen alle dunklen Wolken am Horizont stellen sie das Motto: „Ohne Hoffnung geht es nicht“ …

INFO: Pilger der „Hoffnung“ lautet das Motto des Heiligen Jahres 2025. Auch die Wallfahrtsorte bei uns im Land haben dieses Leitwort übernommen. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es mit über 50 Wallfahrtsorten die meisten in ganz Deutschland. So kennt allein das Bistum Münster 28 große und kleine Wallfahrtsorte, zu denen rund 1,5 Millionen Christen jährlich aufbrechen: Zu den meist besuchten zählen nach Kevelaer die Marienwallfahrtsorte Telgte, Bethen bei Cloppenburg und Eggerode bei Schöppingen, Haltern mit dem Annaberg, der Kreuzwallfahrtsort Stromberg bei Oelde, Warendorf, Herzfeld bei Lippetal, Xanten-Marienbaum und Kranenburg. In Kevelaer zählen die Wallfahrt der Motorradfahrer sowie im August die Wallfahrt der Tamilen und die Bocholter Fußwallfahrt zu den größten Ereignissen im Pilgerjahr. Aber auch das Rheinland ist reich an jahrhundertealten Pilgerorten. Wer hier pilgern möchte, findet zahlreiche Anregungen in einem 2019 erschienenen Buch von Walter Töpner: „Pilgerland Rheinland, Wege und Wallfahrtsorte, 288 Seiten, Verlag: Edition Lempertz, Bonn 2019, ISBN-13: 9783960583264, ISBN-10: 3960583265.

Online-Pilgerportal für das Rheinland: Ein neues digitales Pilgerportal informiert über Pilgerwege im Rheinland. Unter www.rheinland-pilgern.de (www.rheinland-pilgern.de) sind mehr als 3.000 Orte sowie 176 Touren mit insgesamt rund 6.000 Kilometern durch das Rheinland zu finden. Der Service für Fuß- und Radpilgernde sei „einmalig in Deutschland“, so die Macher. Auf dem Portal sind unterschiedliche Informationen wie Tourenlänge, Streckenprofil, Dauer und Höhenmeter sowie Reportagen zu einzelnen Wallfahrtsorten veröffentlicht. Zudem können Nutzende eigene Pilgerwege einstellen und teilen.

Das NRW-Wallfahrtsorte-Wiki: Aachen, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Aldenhoven, Gnadenkapelle Maria, Zuflucht der Sünder; Altenberg, Altenberger Dom („Dom Unserer Lieben Frau zu Altenberg“); Bergheim, Schmerzhafte Mutter in der Remigiuskirche; Biesfeld, Schmerzhafte Mutter Gottes; Billerbeck; Bocholt; Bödingen, Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter Gottes; Bonn, Kreuzbergkirche, Heiliger Stiege und Schmerzhafte Mutter; Büderich, Wallfahrtskapelle Maria in der Not; Buschhoven, Marienwallfahrtsort mit der „Rosa mystica“; Coesfeld, Coesfelder Kreuz; Dalhausen, Marienwallfahrtsort; Darup, Wallfahrtskapelle zum Heiligen Kreuz; Düsseldorf-Benrath, Schwarze Muttergottes von Benrath; Düsseldorf-Bilk, Vierzehn Nothelfer in der Stoffeler Kapelle; Düsseldorf-Gerresheim, Basilika St. Margareta mit Heilig-Blut-Reliquie; Eggerode, Marienwallfahrt Unsere Liebe Frau vom Himmelreich; Essen, Wallfahrt zur „Goldenen Madonna„; Frechen-Grefrath, Schmerzhafte Mutter (früher Bottenbroich); Ginderich; Goch; Grotewiese, Meinerzhagen; Haltern am See, Wallfahrt auf den Annaberg; Heimbach, Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter von Heimbach; Heisterbacherrott, Wallfahrt zum Apostel Judas Thaddäus; Herford, Herforder Vision; Herzfeld (Lippetal), Wallfahrtskirche St. Ida von Herzfeld; Ittenbach, Schmerzhafte Mutter Gottes; Kalk (Köln), Schmerzhafte Mutter Gottes in der Kalker Kapelle,Kevelaer, Marienwallfahrtsort; Kinzweiler; Knechtsteden, Schmerzhafte Mutter; Köln, Minoritenkirche (Grab des seligen Adolph Kolping); Köln, Schrein der Heiligen Drei Könige (Kölner Dom); Köln, St. Maria in der Kupfergasse (Schwarze Madonna von Köln); Kornelimünster, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Kranenburg; Leverkusen-Alkenrath, Seliger Gezelinus; Lüftelberg (Meckenheim), St. Petrus (Lüftelberg) mit dem Grab der Hl. Lüfthildis; Marialinden, Schmerzhafte Mutter Gottes; Marienbaum, Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt (Marienbaum); Marienheide, Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung; Mönchengladbach, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Neuss, Quirinus von Rom, Hildegunde von Neuss/Schönau und Cornelius; Neviges, Nevigeser Wallfahrtsdom „Maria, Königin des Friedens“; Nothberg; Stammheim (Köln), Die freudenreiche Mutter Gottes; Stiepel; Stromberg, Heiliges Kreuz; Telgte, Gnadenbild der Schmerzhaften Maria aus Lindenholz; Werl, Marienwallfahrtsort, Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung; Xanten.

Marienwallfahrtsort Kevelaer: Der niederrheinische Wallfahrtsort Kevelaer ist nach dem bayerischen Altötting die größte katholische Wallfahrtsstätte in Deutschland. Die Wallfahrt geht auf Marienerscheinungen während des Dreißigjährigen Krieges 1641/1642 zurück. Zu dem unscheinbaren Heiligenhäuschen mit einem kleinen Kupferstich der Luxemburger Madonna setzte 1642 ein beträchtlicher Pilgerstrom ein. 1654 entstand um den schlichten Bildstock nach dem Vorbild von Scherpenheuvel in Brabant die vier Meter hohe sechseckige Gnadenkapelle. Gezeigt wird ein kleines Papierbild „Unserer Lieben Frau von Luxemburg“ (Consolatrix afflictorum / Trösterin der Betrübten), ein Kupferstich von 7,5x11 cm. 1663 wurde an der Rückseite ein Altar gebaut und 1874 neu errichtet. Der Pilgerzulauf ebbte durch alle Generationen und Jahrhunderte bis heute nicht ab: Kevelaer zählt, besonders seit Papst Johannes Paul II. am 2. Mai 1987 den Gnadenort besuchte, jährlich mehr als 800.000 Pilger aus dem In- und Ausland.

Informationen: Wallfahrtsleitung im Priesterhaus, Kapellenplatz 35, 47623 Kevelaer, Tel. 02832 / 93380, Fax 02832 / 9338111, E-Mail: info@wallfahrt-kevelaer.de, Internet: https://www.wallfahrt-kevelaer.de/

Unser Gesprächspartner: Domkapitular Stefan Dördelmann, am 10.03.2024 als neuer Wallfahrtsrektor in Kevelaer eingeführt, begann dort 1986 als Diakon in St. Antonius. Nach der Priesterweihe 1987 war er 1987-1995 Kaplan in Bocholt, Heilig Kreuz, in Münster-Coerde, St. Norbert, 1994-1999 Subdirektor im Collegium Borromaeum und Domkaplan in Münster. 1999-2013 wirkte er als Pfarrer in Geldern, St. Maria Magdalena und ab 2014 in Ibbenbüren an St. Mauritius. 2023 wurde er zum nichtresidierenden Domkapitular ernannt.

Arbeitshilfe zur Zukunft des Pilgerns: Pilger-Experten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) haben im Dezember 2024 Zukunftskonzepte für das Pilgern in Deutschland vorgestellt. Die neue Vielfalt der Pilger und Wallfahrer erfordere neue Antworten. Denn gerade in Krisenzeiten brächen Menschen auf, um ihre Sorgen, ihren Dank und weitere Anliegen an heilige Orte zu tragen, dort eine Kerze zu entzünden und ihre Nöte ins Gebet zu bringen. Die neue Arbeitshilfe mit dem Titel „Du zeigst mir den Weg ins Weite. Zur Zukunft des Pilgerns und Wallfahrens“ ist das Resümee aus drei Expertengesprächen der DBK zum Handlungsfeld Pilgern und Wallfahrten mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wallfahrtsseelsorge, von Pilger- und Wallfahrtsbruderschaften, von lokalen Tourismusbüros an Wallfahrtsorten, von Pilgerreiseanbietern, der (Religions-)Soziologie, Ethnologie und Pastoraltheologie. -> Download

Sonntag, 20.04.2025