ÖKT will schwierige Themen nicht ausblenden

von Manfred Rütten

Donnerstag, 13.05.2021

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Armut, Klima, Gerechtigkeit - der ÖKT will getreu seinem Motto genau hinschauen - auch auf eigene Fehler und Missstände. (Foto: oekt.de)

Das Hauptprogramm beim 3. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in Frankfurt konzentriert sich auf den Samstag (15. Mai). Neben Bibelarbeiten, Hauptpodien und vertiefenden Programmangeboten werden dann auch zehn Schwerpunktthemen diskutiert

Dazu gehört zum Beispiel das Thema „Zivilcourage“ und auch „Glaube und Spiritualität“. Dr. Stefanie Rentsch erklärt, welche konkreten Fragen dabei eine Rolle spielen werden: „Was können wir tun gegen Rechtsextremismus und Rassismus? Wie verhält es sich mit Hass und Hetze im Netz? Wie kann die Meinungsfreiheit hochgehalten werden? Daneben werden große kirchliche Themen natürlich behandelt – Eucharistie und Abendmahl darf nicht fehlen ebenso wie neue Gottesdienstformen gerade auch im digitalen Bereich.“

Weitere Themenschwerpunkte sind zum einen „Wirtschaft und Finanzen“ zum anderen aber auch die Kirche selber, so Kirchentagspräsidentin Bettina Limperg: „Exemplarisch werden wir uns auch mit Machtverhältnissen, mit Missbrauchsverhältnissen in Kirchen auseinandersetzen, wir werden auch die Themen Armut und Gerechtigkeit aufrufen, national aber auch international. Ich hoffe einfach, dass wir Diskurs anbieten, Orientierung anbieten, vielleicht auch Halt und Trost anbieten können in dieser wirklich bitteren Zeit.“

Wie bei Kirchen- bzw. Katholikentagen üblich werden sich auch zum ÖKT in Frankfurt wieder zahlreiche prominente Teilnehmer zum Mitdiskutieren einfinden. Am Samstagmorgen bieten u.a. Margot Käßmann, der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Entertainer Eckart von Hirschhausen eigene Bibelarbeiten an. Prominent besetzt sind auch weitere Veranstaltungen wie z.B. die Dialogformate mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. In anderen Gesprächsrunden werden sich die Bundesminister Jens Spahn und Heiko Maas, die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland Joseph Schuster und die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor mit ihren Gedanken und Positionen einbringen.

Verfolgen lässt sich das Programm kostenlos auf www.oekt.de . Neben seinen digitalen Angeboten wird der 3. ÖKT auch in den klassischen Medien zu verfolgen sein. Der Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt am Donnerstag, 13. Mai, 10 Uhr, wird live im Ersten übertragen, der Schlussgottesdienst am Sonntag, 16. Mai, 10 Uhr, live im ZDF. Ebenfalls live im ZDF wird am Samstag, 15. Mai, 11 Uhr, eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Abschied in Würde – Verantwortung und Schutz am Lebensende“ gesendet. Das komplette Programm des 3. Ökumenischen Kirchentages digital und dezentral ist im Internet unter www.oekt.de/programm und ebenfalls in der kostenlosen ÖKT-App für iOS und Android verfügbar.

Ein gemeinsames Abendmahl wird es beim Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt offiziell NICHT geben. Sehr wohl aber gegenseitige Besuche und ökumenische Begegnungen, wie es Thomas Sternberg vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken diplomatisch ausdrückt: „Und da ist das wichtige ökumenische Zeichen, dass wir am Samstagabend den jeweils liturgischen Reichtum der anderen Konfessionen sichtbar machen wollen – das heißt, ganz bewusst zu Gast sein bei den anderen, zu sehen, was gibt es da für liturgische Traditionen, die anknüpfungsfähig sind, die ökumenisch sensibel gefeiert werden.“

Donnerstag, 13.05.2021