News: Die gute Nachricht

von Christof Beckmann

Sonntag, 02.12.2018

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Auf geht’s – in den Advent, die erste Kerze brennt - mit den üblichen Feiertagen gleich in der ersten Woche. Gute Nachrichten – zusammengestellt hat sie Christof Beckmann: Start ins neue Kirchenjahr, Start für Adveniat, Barbarazweige ...

Start in den Advent
Adventskranz und Adventskalender zeigen es: Nicht mehr lang hin auf Weihnachten. So steckt´s auch im Wort adventus / Lateinisch für Ankunft. Ursprünglich eine Fasten- und Bußzeit: Warten, Aufbrechen, zu sich Kommen. Darum auch die Farbe Violett in den Kirchen. Gefeiert mit besonderen Gottesdiensten und Rorate-Messen bei Kerzenschein als Vorbereitung aufs Fest.
ADVENT: Mit dem ersten Advent – von lateinisch „adventus domini“ / Ankunft des Herrn - beginnt das neue Kirchenjahr. Ursprünglich war die Adventszeit eine 40-tägige Fasten- und Bußzeit, die dem Fest der Geburt Jesu am 25. Dezember vorausging. Äußeres Zeichen für den früheren Bußcharakter der Adventwochen ist die violette Farbe in Messgewändern und Kirchenschmuck. Weil das genaue Datum der Geburt Jesu nicht überliefert ist, hatten sich die Kirchen in Rom und in Afrika bereits in frühchristlicher Zeit auf diesen Tag festgelegt, der auch im römischen Kaiserkult eine Rolle spielte und der sich auf das astronomische Ereignis der Wintersonnenwende bezog. Papst Gregor der Große (590-604) beschränkte die Zeit des Advents auf die vier Sonntage vor Weihnachten. Im 11. Jahrhundert setzte Kaiser Konrad II. im „Straßburger Adventsstreit“ auf einer Synode im Kloster Limburg am 3. Dezember 1038 durch, dass der 4. Advent und der Heilige Abend auf einen Tag zusammenfallen dürfen – der Tag liegt ja noch vor dem offiziellen Festtag am 25. Dezember.
Der lateinische Begriff „Advent“ (griech. „epiphanias“) bezeichnete die Anwesenheit oder den Besuch eines Amtsträgers - insbesondere die Ankunft von Königen oder Kaisern, drückte aber auch die Ankunft der Gottheit im Tempel aus. Das von den Christen übernommene Wort steht damit für die Ankunft Gottes in der Welt durch die Geburt seines Sohnes Jesus Christus. Es ist zugleich eine Zeit der Erwartung der Wiederkunft Christi als Weltenrichter am Ende der Zeiten. Besondere liturgische Feiern in dieser Zeit sind Früh- und Spätschichten, aber auch sogenannte Rorate-Messen, die bei Kerzenlicht gefeiert werden. Ihr Name geht auf einen Gesang in der Liturgie zurück, der mit dem aus dem Buch des Propheten Jesaja (45,8) entnommenen Ruf „Rorate caeli desuper“ („Tauet, Himmel, von oben“) beginnt. Die vier Kerzen des zum jüngeren Brauchtum zählenden Adventskranzes symbolisieren das Kommen des „Lichtes der Welt“, immergrüne Zweige stehen für das ewige Leben. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts versüßt der Adventskalender mit 24 Türchen die Wartezeit bis Weihnachten.

Der Start ins Neue Kirchenjahr
... der 1. Advent ist so was wie Neujahr in der Kirche, gleich mit einer Neuigkeit: Mess-Texte klingen ab heute an einigen Stellen ungewohnt. Der Grund: Die neue Einheitsübersetzung der Bibel, vor 2 Jahren abgeschlossen, jetzt aber zu hören auch im sogenannten Lektionar mit den biblischen Lesungen und Gebeten – zehn Jahre wurde daran gearbeitet. Die Sprache sei klarer, schöner und in größerer Treue zum biblischen Urtext, heißt es. Rund 10.000 katholische Gemeinden in Deutschland werden auch die nächsten Lieferungen nach und nach erhalten.
INFO: Mit dem ersten Advent (2. Dezember 2018) das neue Messlektionar in den (Erz-)Bistümern des deutschen Sprachraums eingeführt. Es folgt der neuen Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, die 2016 nach über zehnjährigen Arbeit vorgelegt wurde. Es ist auf insgesamt acht Bände angelegt, zunächst wird aber das Lektionar für das Lesejahr C bereitgestellt: Für die biblischen Lesungen an den Sonntagen sind insgesamt drei Bände vorgesehen – entsprechend den drei Lesejahren A, B und C. Die übrigen fünf Bände enthalten die biblischen Texte für die sogenannten geprägten Zeiten (Weihnachts- und Osterfestkreis), für die gewöhnlichen Wochentage und die Heiligenfeste, für die Feier der Sakramente, Sakramentalien sowie von Begräbnissen und schließlich für die verschiedenen Votivmessen (mit Marienmessen). Weitere Informationen im DBK-Themendossier „Messlektionar“ und unter https://dli.institute/wp/startseite-institut/

Start für Adveniat
… gleich um 11 eröffnet das Lateinamerikahilfswerk der deutschen Katholiken – das größte weltweit – seine diesjährige Weihnachtsaktion in Wiesbaden / Bistum Limburg. Jedes Jahr werden in der Essener Zentrale mehr als 2.000 Projekte in den Ländern Lateinamerikas und der Karibik genehmigt. Alles begann mit der Hilfe, die Deutschland in den Hungerwintern bei uns vor 70 Jahren von dort aus erhielt. Schwerpunkt diesmal ist die Lage junger Menschen, die keine Perspektiven sehen. Hier will Adveniat helfen.
INFO: Adveniat macht mit seiner diesjährigen bundesweiten Weihnachtsaktion auf die Probleme der Jugend in Lateinamerika aufmerksam. Die Aktion unter dem Motto „Chancen geben – Jugend will Verantwortung“ wird am 1. Advent (02.12.) in Limburg eröffnet. Der Name des in Essen ansässigen Hilfswerks der deutschen Katholiken für Lateinamerika leitet sich ab von der lateinischen Vaterunser-Bitte „Adveniat regnum tuum“ („Dein Reich komme“). Es wurde 1961 von der Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufen. Seitdem unterstützt Adveniat die Kirche in Lateinamerika und der Karibik bei ihrem Einsatz für die arme Bevölkerung. Seit der Gründung erhielt das Hilfswerk nach eigenen Angaben rund 2,5 Milliarden Euro an Spenden. Jährlich fördert es rund 2.200 Projekte mit zuletzt etwa 38 Millionen Euro. Mehr auf www.adveniat.de, www.blickpunkt-lateinamerika.de, facebook.com/Adveniat, twitter.com/adveniat

Kirche will Beispiel geben
Die katholischen deutschen Bischöfe wollen in Sachen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz mit gutem Beispiel vorangehen. In der letzten Woche stellten sie in Bonn zehn praktische Empfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für die deutschen Bistümer vor. „Wir wollen die Taten sprechen lassen“, erklärte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck, Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen.
INFO: Die Handlungsempfehlungen für die deutschen Diözesen rufen unter anderem dazu auf, in kirchlichen Institutionen und auf Kirchengebiet nachhaltig zu wirtschaften, Mobilität umweltfreundlich zu gestalten und gesellschaftspolitisch für den Erhalt der Schöpfung einzutreten. Auch kirchliche Traditionen wie das Fasten könnten im Hinblick auf Ökologie und Entwicklung neu entdeckt werden. Künftig soll regelmäßig über den Einsatz der einzelnen Bistümer für die Schöpfung berichtet werden, wie die Bischofskonferenz weiter ankündigte. Die Arbeitshilfe entstand als Arbeitsauftrag aus einem Studientag im Rahmen der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 2017 und wurde auf der Herbst-Vollversammlung 2018 verabschiedet. Download

Nikolaus und Barbara
Am Mittwoch oder Donnerstag kommt er bestimmt, der Nikolaus. Einst Bischof von Myra, Provinz Antalya in der heutigen Türkei, legendärer Gabenbringer. Wie auch lange Zeit -  zumindest im Rheinland - die Hl. Barbara, Patronin des Bergbaus, der in diesem Jahr bei uns zu Ende geht. Unser Tipp: Obstzweige am Dienstag, ihrem Feiertag, in die Vase, Zweige schräg anschneiden und in lauwarmes Wasser. Geht mit Kirschen, Pflaumen, aber auch Forsythien und Ginster. Bei uns auch mit Flieder. Und alles blüht zu Weihnachten - wie im Frühling. Denn darum gehts.Nikolaus von Myra:
Der Heilige zählt zu den bekanntesten und beliebtesten des Kirchenjahres. In der katholischen Kirche wird er häufig als „Nothelfer“ angerufen, die orthodoxen Christen bezeichnen ihn als „Wundertäter“. Geboren um 280/286, wurde er um 300 zum Metropoliten von Myra an der heute türkischen Mittelmeerküste geweiht. Zur Zeit der Christenverfolgung unter Galerius geriet er um 310 in Gefangenschaft, wurde gefoltert und trat gezeichnet von den Misshandlungen auf dem Konzil von Nizäa 325 auf, wo er für die Wesensgleichheit der drei göttlichen Personen eintrat. Weit verbreitete Legenden stellen Nikolaus als Helfer in Hungersnöten und besonderen Freund der Kinder dar. Er starb an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351 in Myra in Lykien, dem heutigen Demre/Provinz Antalya.
Sein Kult entwickelte sich etwa 200 Jahre später in Griechenland und dann in den slawischen Ländern, im 8. Jahrhundert verbreitete er sich von Rom aus auch in Mittel- und Südeuropa. Um 980 entstand in Deutschland die erste Nikolauskirche in Brauweiler. Zwischen dem 11. bis zum 16. Jahrhundert wurden diesseits der Alpen über 2.200 weitere Kirchen nach dem Heiligen Nikolaus benannt. Die Verehrung von Nikolaus in Deutschland förderte im 10. Jahrhundert besonders Kaiserin Theophanu, griechische Ehefrau des Kaisers Otto II.. Schon damals entstand der Brauch, dass Nikolaus die Kinder beschenkt.
Im Mittelalter wählten Klosterschüler am Vorabend des Festes einen „Kinderbischof“ und Abt oder Bürgermeister gaben die Herrschaft für einen Tag symbolisch in die Hände der Kinder. Der Kinderbischof, bekleidet mit einer Mitra und den Gewändern eines Bischofs bestrafte Schüler oder belohnte sie mit Süßigkeiten. Dargestellt wird er als Bischof mit drei Goldkugeln, drei Broten, drei Steinen oder Pökelfass mit drei Knaben sowie mit Schiffen. Er ist vor allem Patron von Russland, Lothringen; der Kinder, der Schüler, Studenten und Schiffer. Mehr: www.bischof-nikolaus.de, www.nikolaus-von-myra.de.
Barbara: In vielen Kalendern ist der 4. Dezember als Namensfest der heiligen Barbara besonders ausgewiesen. An diesem Gedenktag werden Zweige als „Barbarazweige“ von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt. Sie sollen am Weihnachtsfest blühen und damit symbolisch für Jesus, den „Spross aus der Wurzel Jesse“ stehen.
Geboren Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia (heute Izmit) oder Heliopolis (Baalbek), starb Barbara nach der Überlieferung um 306 in Nikomedia als Märtyrerin unter Galerius Valerius Maximinus, genannt Daja. Als eine der 14 Nothelfer wird sie besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen. Bekannt ist sie vor allem auch als Bergbauheilige. Dies hängt mit einer der vielen Erzählungen zusammen, die sich um Barbara ranken: So soll sie von ihrem heidnischen Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er eine Heirat verhindern wollte. Während er auf Reisen war, ließ Barbara sich heimlich taufen. Auf der Flucht vor ihrem Vater soll sie durch eine Bergspalte entkommen sein und Unterschlupf bei einem Hirten gefunden haben, der sie schließlich verriet. Im Rheinland galt Barbara lange als Begleiterin des Nikolaus und bescherte die Kinder. Dargestellt wird die Heilige mit einem Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr oder Fackel. Sie gilt auch als Patronin der Bauern, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Artilleristen und Waffenschmiede; der Mädchen, Gefangenen, Sterbenden; für eine gute Todesstunde; gegen jähen Tod. Im Bochumer Bergbaumuseum findet sich eine der umfangreichsten Sammlungen der Heiligen Barbara. Mehr: http://www.bergbaumuseum.de.

Chanukka: Jüdisches Lichterfest
Heute Abend werden am Brandenburger Tor in Berlin im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Lichter des europaweit größten Chanukka-Leuchters zum jüdischen Lichterfest entzündet. Auch der Regierende Bürgermeister und mehrere Botschafter werden erwartet...
INFO: Europas größter Chanukka-Leuchter wird heute in Berlin entzündet. Rabbiner Yehuda Teichtal wird gemeinsam mit dem Bundespräsidenten die Lichter auf dem Pariser Platz an dem etwa zehn Meter hohen, neunarmigen Leuchter anzünden. Das Chanukka-Fest beginnt immer am 25. Tag des Monats Kislew, des neunten Monats im jüdischen Kalender – diesmal am Vorabend des 3. Dezember, und dauert bis zum 10. Dezember. Die Lichter werden jeweils abends während des achttägigen Festes und erinnern an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels 164 vor Christus in Jerusalem durch Judas Makkabäus. Zuvor war das Gotteshaus von syrisch-hellenistischen Eroberern entweiht worden. Das Fest erinnert somit auch an den Sieg des jüdischen Volkes über die griechischen Besatzer. Von Sonnenuntergang bis Mitternacht, solange die Lichter brennen, wird der Tradition nach im Haus nicht gearbeitet, sondern gesungen und gespielt. Dazu kommen heute Familien zusammen, es wird gebetet, gemeinsam gegessen und Kinder werden beschenkt.

Sonntag, 02.12.2018