Margaretha: Kuchen für den Drachen

von Johanna Risse

Sonntag, 19.07.2020

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Margarethenkuchen: Foto: thekitchenlioness.com

Rund um den 20. Juli ging es jahrhundertelang mit der Ernte los: Am Tag von Margareta, der Frau mit dem Drachen. Eine süße Erinnerung an die Heilige aus der heutigen Türkei steckt in einem Rezept, das wir heute vorstellen ...

INFO: Margareta von Antiochien, geboren in Pisidien/heutige Türkei, gehört zu den Heiligen, die seit dem jungen Christentum eine besondere Verehrung erfahren: Sie starb als Märtyrerin in der Christenverfolgung um 305 unter dem römischen Kaiser Diokletian und wurde seit dem 7. Jahrhundert auch im Westen verehrt. Margareta wird mit Katharina, Barbara und Dorothea zur Gruppe der „quattuor virgines capitales“ gezählt und gehört auch zu den vierzehn Nothelfern. Legenden beschreiben sie als Tochter eines nichtchristlichen Priesters, der sie beim Stadtpräfekten wegen ihres Glaubens denunzierte. Im Gefängnis erschien er ihr als Drache, den sie mit einem Kreuzzeichen vertrieben haben soll. Mit Fackeln und Öl versengt, blieb sie unverletzt und betete auf dem Weg zur Hinrichtung für ihre Verfolger sowie alle, die sich in Zukunft an sie wenden würden - vor allem für Schwangere und Gebärende. Ihre Standhaftigkeit soll zahlreiche Menschen zur Taufe bewegt haben. Zu ihrem Gedenktag am 20. Juli begann früher die Ernte, so gilt sie auch als Schutzpatronin der Bauern. Dargestellt wird sie meist mit einem Drachen und einem Kreuz.

ZUM REZEPT: Unsere „Küchenlöwin“ Andrea Mohr aus Bonn kennt viele fromme Rezepte und weil alles, was sie in Küche und Ofen zaubert, so lecker ist, veröffentlichen wir immer wieder gerne Rezepte von ihr, die gut ins Kirchenjahr passen. Kontakt: N. Andrea Mohr, E-Mail: nclndrmhr@gmail.com, Internet: http://kitchenlioness.blogspot.de. Hier Text und Rezept zum heutigen Tag:

„Zum Margaretenkuchen: Dies ist ein Kuchen, der in seiner Form an eine Margeritenblüte erinnern soll, woher dann auch der Name für den Kuchen stammt. Der Margaretenkuchen wurde an der Kölner Meisterschule für Konditoren erstmalig hergestellt. Für diesen Kuchen wurden extra spezielle Gussformen in zwei verschiedenen Größen angefertigt.
Wen man keine spezielle Margaretenkuchenform hat, kann sich aber auch mit einer anderen Kuchenform behelfen, eine Springform mit 26 cm Durchmesser geht auch. Bei einem Margaretenkuchen handelt es sich um einen saftigen Marzipan-Mandel-Rührteigkuchen. Wichtig bei diesem Kuchen sind frische Eier, da in diesem Rezept kein Backtriebmittel wie Backpulver nötig ist. Nach dem Backen wird der Margaretenkuchen aprikotiert (also mit etwas Aprikosenmarmelade eingestrichen) und mit einem Guss aus Puderzucker und Zitronensaft versehen, was dem Kuchen zusätzlich eine fruchtige Note verleiht. Auf diese Weise hergestellt und gut abgedeckt ist der Kuchen für längere Zeit haltbar und bleibt mehrere Tage lecker und saftig.

Rezept Margaretenkuchen

(für Margaretenkuchenform oder Springform ø 26 cm)

Zutaten

Für den Teig
250g Butter (etwas extra für die Form)
100g Marzipan-Rohmasse, fein gerieben
140g feinster Zucker
6 Eigelb (M), Bio-oder Freilandlandhaltung
Abrieb von 1 Bio-Zitrone
Mark einer halben Vanilleschote
6 Eiweiß (M), Bio-oder Freilandhaltung
1 Prise feines Salz
120g Weizenmehl Type 405 (etwas extra für die Form)
80g Speisestärke

Für die Glasur
100g Aprikosenmarmelade
8 EL Puderzucker
1 EL Zitronensaft

Zubereitung
Eine Margaretenkuchenform oder eine Springform mit Butter ausstreichen und dünn mit Mehl ausstreuen.
Den Backofen auf 190° C Ober-Unterhitze oder 175-180° C Umluft vorheizen.
Die Butter mit der Marzipan-Rohmasse und einem Drittel des Zuckers schaumig rühren, nach und nach die Eigelbe, den Zitronenabrieb und die Vanille dazugeben.
Die Eiweiße mit der Prise Salz schaumig aufschlagen, den restlichen Zucker einrieseln lassen und dann steif schlagen.
Das Mehl mit der Speisestärke sieben. Den Eischnee abwechselnd mit der Mehlmischung unter die Butter-Marzipan-Masse heben.
Den Teig in die vorbereitete Backform füllen und die Oberfläche glattstreichen.
Den Kuchen auf der 2. Schiene von unten 50 bis 60 Minuten backen, eventuell in den letzten 15 Minuten abdecken.
Nach dem Backen auf ein Kuchengitter stürzen, etwas abkühlen lassen und dann für den Guss die Aprikosenmarmelade mit 2 EL Wasser erwärmen, durch ein Sieb passieren und den Kuchen damit dünn bestreichen (aprikotieren), 30 Minuten trocknen lassen.
Für den Guss den Puderzucker mit dem Zitronensaft verrühren und den Kuchen damit anschließend glasieren, austrocknen lassen und servieren.

Sonntag, 19.07.2020