Kurs für Hundehalter: Mit "Susi" ins Seniorenheim

von Elke Saur

Sonntag, 14.05.2023

alter Mann auf dem Sofa streichelt seinen Hund
Beitrag anhören

Die evangelische Initiative „Engagiert älter werden“ aus Aachen bildet Hundehalter und ihre Tiere aus. Als "Besuchshundeteams" gehen sie anschließend in Seniorenheime. (Foto: Pixabay).

Tiergestützte Therapien wie z.B. das Therapeutische Reiten haben sich nicht nur in der Arbeit mit behinderten oder verhaltensauffälligen Kindern bewährt. Auch bei der älteren Generation kommen Hunde und andere zutrauliche Vierbeiner gut an.

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) schreibt zu dem Thema auf seiner Internetseite: „Viele Tiere wie Hunde, Meerschweinchen aber auch Alpakas, Kaninchen und sogar Hühner dienen als Helfer in der tiergestützten Therapie. Sie sind als Co-Therapeuten in Kliniken, Altenheimen und privat unterwegs. Sie motivieren die Menschen, wecken versteckte Ressourcen sowie Emotionen und regen zur Kommunikation an (…)“.

Im Gegensatz zu menschlichen Begleitern oder Kontaktpersonen stören sich Tiere nicht an Äußerlichkeiten (Warzen im Gesicht, verkrüppelte Hände o.ä.) und vor allem werten sie nicht. Menschen wiederum scheinen das instinktiv zu spüren: Vielen fällt es leichter, Kontakt zu einem Tier aufzunehmen, anstatt zu einem anderen Menschen. Und: Der Umgang mit Tieren, das Streicheln und mit ihnen reden, wirkt auf viele Menschen entspannend und aktivierend.

Vor diesem Hintergrund bietet die evangelische Initiative „Engagiert älter werden“ in Aachen vom 22.4. bis 14.5.2023 insgesamt fünf Kurstage an, bei denen sich Hundehalter und ihre Vierbeiner zu „Besuchshundeteams“ schulen lassen können. Die Ausbildung durch eine erfahrene Hundetrainerin findet z.T. vor Ort in Seniorenheimen und an einer Hundeschule statt. Wer sich anschließend zu einem mindestens zweijährigen ehrenamtlichen Engagement verpflichtet, zahlt keine Kursgebühr, die ansonsten 550 Euro beträgt.

Über die „Besuche mit Hund und Herz“ heißt es auf der Internetseite des Evangelischen Kirchenkreises Aachen: „Alte, einsame und demenzbetroffene Menschen reagieren besonders auf das nonverbale Ausdrucksverhalten von Hunden. Gefühle und Erinnerungen lassen sich durch die Hunde aktivieren und die Lebensfreude steigern. Der Hund kann alleine durch seine Anwesenheit Brücke sein für Gespräche und für emotional positive Zeit miteinander.“

Die Schulung zum „Besuchshundeteam“ enthält u.a. folgende Inhalte: Rechtliche Grundlagen, Hygiene, Gesundheit | Körpersprache des Hundes | Führung des Hundes | Auslastung, Beschäftigung des Hundes | Einsatzbereich Altenheim, Seniorenheim sowie Haltung & Kommunikation für Besuche.

Das Deutsche Ärzteblatt berichtet immer wieder über tiergestützte Therapien, etwa über Therapiehunde im Kinderhospiz oder Tier-Therapie im Einsatz gegen Depressionen.

Sonntag, 14.05.2023