Bruder Andrew: Einsatz für syrische Flüchtlinge

von Achim Stadelmaier

Sonntag, 27.07.2014

Kinder in einem Flüchtlingslager
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In Syrien selbst sind 6,5 Millionen Menschen auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg. Weitere 2,6 Millionen haben das Land sogar verlassen und Schutz in den Nachbarländern gesucht.

Zaatari in der jordanischen Wüste ist das zweitgrößte Flüchtlingslager der Welt: Über 100.000 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge haben hier Schutz gesucht. Betreut werden sie u.a. von Bruder Andrew und seinem Team.

Etwa 6,5 Millionen Syrier sind seit Beginn des Bürgerkrieges in ihrem Land auf der Flucht. Mehr als 2,5 Millionen suchen Schutz in den Nachbarländern Türkei (750.000), Ägypten (140.000), Irak (200.000),  Libanon (über 1 Mio.) und auch in Jordanien (600.000). Hier befindet sich – nur wenige Kilometer von der syrischen Grenze entfernt - Zaatari, das derzeit zweitgrößte Flüchtlingslager der Welt. Mit über 100.000 Bewohnern hat das Camp mittlerweile die Größe einer Großstadt erreicht, vergleichbar etwa mit Salzburg oder Würzburg.

Viele der Flüchtlinge haben während des Bürgerkrieges nicht nur Traumata erlitten, sondern auch schwere Verletzungen und Behinderungen durch Bomben und Raketen. Um diese Menschen kümmert sich der anglikanische Priester Brother Andrew mit seinem Team. Sie errichten Schulen für behinderte Kinder und helfen bei der Anschaffung von Brillen und Rollstühlen.

Probleme wie Schwarzhandel, Kindesentführung und Zwangsverheiratung führten im April 2014 zu gewalttätigen Demonstrationen in Zaatari. Inzwischen ist die Lage aber unter Kontrolle und das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) konnte Ruhe und Ordnung wieder herstellen. Auf der Hauptstraße des Lagers, die von den Flüchtlingen scherzhaft "Champs-Élysée" (nach der französischen Luxusstraße) genannt wird, entwickelt sich langsam eine richtige Einkaufsstraße mit Bäckern, Gemüsehändlern und kleinen Restaurants.

Das Flüchtlingslager Zaatari besteht nun seit gut zwei Jahren, und auch wenn sich die Situation dort deutlich verbessert hat, ist weiterhin jede Hilfe notwendig. Um die Flüchtlinge mit Strom, Nahrung und Wasser zu versorgen, benötigt das Camp pro Tag 1 Mio. US-Dollar.

Wer die internationale Hilfe für die syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge unterstützen möchte, kann dabei auf anerkannte und erfahrene Hilfsorganisationen zurückgreifen:

  • Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 66020500, Stichwort: Nothilfe Syrien
  • Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin, Spendenkonto 502 502 bei der  Evangelischen Darlehensgenossenschaft Kiel, BLZ 21060237, Stichwort: Nothilfe Syrien (Online-Spende hier)
Sonntag, 27.07.2014