Kommt & seht – Eucharistische Konferenz in Köln
Sonntag, 15.06.2025

„Kommt und seht“ – Einladungsplakate / Ebm. Köln
Köln bereitet sich auf eine besondere Woche vor. Denn zu Fronleichnam kommen Gäste aus aller Welt und gehen für vier Tage dem Geheimnis der Gegenwart Jesu nach. Zum Abschluss wird am kommenden Sonntag ein Pontifikalamt im Kölner Dom gefeiert...
INFO: Unter dem Leitwort „Kommt und seht“ (Joh 1,39) lädt das Erzbistum Köln im Namen von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki vom 19. bis zum 22. Juni zur Eucharistischen Konferenz nach Köln ein. Die Verehrung der Heiligen Eucharistie, der realen und erfahrbaren Gegenwart Jesu, steht im Zentrum des katholischen Glaubens. Gemeinsam mit Vortragenden aus Deutschland und der ganzen Welt will „Kommt & seht“ dem Geheimnis der Gegenwart Jesu nachspüren, Gottes Nähe und Freundschaft immer neu erfahrbar machen und Wege zeigen, Jesus und sein Evangelium heute glaubhaft und voller Freude zu verkündigen. Familien oder Singles, alt oder jung; praktizierend oder neugierig – alle sind eingeladen, sich auf die Begegnung mit Jesus einzulassen und den reichen Schatz seiner eucharistischen Gegenwart für sich – vielleicht auch wieder neu - zu entdecken.
In den Tagen ab Fronleichnam wird es an verschiedenen Orten in der Kölner Innenstadt ein buntes Programm aus Gottesdiensten, Worship, Vorträgen, Workshops, und Musik geben. Die Hauptkonferenztage sind Freitag und Samstag, aber bereits am Donnerstag gibt es ein dezentrales Programm in Köln und an verschiedenen Orten im Bistum. Dazu zählt eine Stadtführung im Herzen von Köln speziell für Studentinnen und Studenten sowie eine Klosterführung in Altenberg, das Domradio gibt spannende Einblicke in seine Arbeit und vieles mehr.
Eröffnet wird die Veranstaltung mit der traditionellen Fronleichnamsprozession am Kölner Dom am 19. Juni um 10 Uhr. Das offizielle Programm beginnt am 20. Juni um 8 Uhr in der Eventlocation XPOST und endet mit einem Abend der Barmherzigkeit im Kölner Dom am 21. Juni um 19 Uhr. Eine gemeinsame feierliche Abschlussmesse im Kölner Dom am Sonntag, dem 22. Juni, um 10 Uhr rundet die Tage des Glaubens ab. Mit dabei sind der Passauer Bischof Stefan Oster, der die Eröffnungs-Keynote halten wird, Samuel Joseph Aquila, Erzbischof von Denver (USA), sowie Bernadette Lang aus Salzburg, die zum Thema Dramatik im Abendmahlsaal sprechen wird. Zum Abschluss wird Kardinal Woelki mit allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen am Sonntag (22.6.) ein Pontifikalamt im Kölner Dom feiern.
Alle Informationen zur Veranstaltung wie Workshops und Sprecher sind auf der Internetseite www.kommtundseht.com zu finden. Die Gottesdienste und weitere Programmpunkte werden von DOMRADIO.DE umfangreich live übertragen.
Fronleichnam: Immer am 2. Donnerstag nach Pfingsten wird in der römisch-katholischen Kirche das Fest Fronleichnam gefeiert. Fronleichnam ist gesetzlicher Feiertag in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie in ausgewählten Gemeinden in Sachsen und Thüringen. Der Name klingt morbide, aber mit Sterben und Tod hat dieser Tag rein gar nichts zu tun – ganz im Gegenteil. Das Fest geht zurück auf eine Vision der später heiliggesprochenen Augustinernonne Juliana von Lüttich im Jahre 1209. Sie habe, so wird berichtet, beim Beten den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt gewesen sei. Christus habe ihr erklärt, dass der Mond die Kirche bedeute, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Eucharistie-Sakraments. Das Wort Fronleichnam leitet sich ab aus dem Althochdeutschen „vron“ für „Herr“ und „licham“ für „Leib“ und bedeutet übersetzt so viel wie „Fest des Leibes und Blutes Christi“. Es erinnert an die Einsetzung des Altarsakraments durch Jesus selbst (Brot und Wein bei der Abendmahls- bzw. Eucharistiefeier) und wurde zum ersten Mal im Jahr 1246 im Bistum Lüttich gefeiert. Papst Urban IV. führte es 1264 als allgemeines Kirchenfest ein, 1317 legte Papst Johannes XXII. den Donnerstag als Festtag fest.
Zur Fronleichnams-Feier gehört bis heute eine Prozession, bei der die Gläubigen hinter der Monstranz herziehen, die als Symbol für den Leib Christi eine geweihte Hostie enthält. In dieser Art wurde das Fest erstmals 1279 in Köln begangen. Im Mittelalter wurde der Feiertag später zunehmend dazu genutzt, um zusätzliche Ablassgelder zu gewinnen. Nicht zuletzt deshalb war der Reformator Martin Luther ein ausdrücklicher Gegner des Fronleichnamsfestes: Er bezeichnete es 1527 als das „schädlichste aller Feste“ und betrachtete die Prozessionen als unbiblisch und als Gotteslästerung. Nach dem Konzil von Trient (1545 und 1563) gewann das Fest als „antiprotestantische Demonstration“ an Bedeutung, wurde im Barock zunehmend prunkvoller und nach dem von Preußen ausgehenden Kulturkampf zur Demonstration der katholischen Sammlung und Stärke. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus erfuhren die Prozessionen eine zusätzliche politische Bedeutung. Heute wirken nicht selten evangelische Pastoren in Amtstracht bei der Fronleichnamsfeier mit: Mit Blick auf die traditionellen Fronleichnamsprozessionen eint katholische und evangelische Christen das biblische Bild vom „wandernden Gottesvolk“, dessen Mitte Christus als das „Brot des Lebens“ ist. In der Orthodoxen Kirche ist die Zurschaustellung des eucharistischen Brotes dagegen unbekannt.
Die Prozession ist seit 1279 besonders traditionsreich in Köln: Hier begleiten heute bei der „Mülheimer Gottestracht“ (www.muelheimer-gottestracht.de) mehr als 100 Boote das große Schiff mit dem Allerheiligsten auf dem Rhein. Fronleichnam ist gesetzlicher Feiertag überwiegend katholischen Gegenden - in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, aber auch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bayern, Hessen, im Saarland sowie teilweise in Sachsen und Thüringen.