Heiliges Jahr im Altenberger Dom

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 15.06.2025

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Bild: Gottesdienst im Altenberger Dom am 1. Mai / © KiP/Stefan Klinkhammer

Wo ist das „größte Kirchenfenster nördlich der Alpen“? Mitten im Bergischen Land. Der Altenberger Dom, in dem katholische und evangelische Gottesdienste gleichermaßen gefeiert werden, ist ein Zentrum der Jugend. Und hat ein neues Angebot  … 

INFO: Das weltweit gefeierte Heilige Jahr 2025 möchte die Menschen unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ einladen, sich auf einen geistlichen Pilgerweg zu begeben und dabei Hoffnung zu schöpfen. Auch der Altenberger Dom macht dazu Angebote: Seit Juni ist die zwischen Altenberg und Odenthal im Dhünntal gelegene Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt mit einem neuen geistlichen Angebot sonntagsnachmittags im Dom präsent. Etwa im zweiwöchentlichen Rhythmus gibt es ab ca. 15:45 Uhr (nach der Geistlichen Musik) ein Angebot, das offen für alle Interessierten ist, auch für diejenigen, die vielleicht gerade einfach mal spontan den Dom besichtigen wollten. Dabei kann etwa bei einem geistlichen Rundgang der Dom durch kleine Impulse bewusst als Ort des Glaubens erlebt werden. Es ist Gelegenheit für Begegnung und Gespräch.

Altenberger Dom: Der Altenberger Dom, häufig auch der “Bergische Dom” genannt, ist die Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters Altenberg und Grablege der Grafen von Berg, den Namensgebern des Bergischen Landes. Das durch Graf Adolf II. von Berg 1133 gegründete Zisterzienserkloster erhielt 1145 eine erste Abteikirche. Der Grundstein des gotischen Kirchenbaus wurde 1259 gelegt, 1379 erfolgte die Weihe nach der Fertigstellung der dreischiffigen Basilika mit Chorumgang und Kapellenkranz durch Bischof Wikbold von Kulm. Das um 1400 eingesetzte Westfenster gilt als eines der bedeutendsten gotischen Bleiglasfenster nördlich der Alpen. 1496/1517 war die Klosteranlage vollendet. Vom 12. bis ins frühe 16. Jahrhundert diente der Dom als fürstliche Grablege für die Grafen und Herzöge von Berg. Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgegeben, die Kirche mit dem Patrozinium St. Mariä Himmelfahrt aber weiterhin genutzt. Ein Feuer zerstörte 1815 die Klosteranlage weitgehend, auch der hölzerne Kirchendachstuhl wurde in Teilen vernichtet. Der preußische Staat übernahm und restaurierte die verfallende Kirche von 1834 bis 1847 mit der Auflage, dass sie von der evangelischen wie von der römisch-katholischen Gemeinde simultan als Pfarrkirche genutzt wird (seit 1857). Seit 1894 bis 1911 fanden zahlreiche Restaurierungsmaßnahmen statt, finanziell unterstützt durch den Altenberger Dom-Verein unter Maria Zanders. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die weitere Ausstattung des Domes betrieben, u.a. mit einer Nachbildung des Chorgestühls aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, den Glasfenstern und einer neuen Orgel (1980). In den 1960er Jahren musste die Kirche erneut restauriert werden. Die letzte umfassende Grundinstandsetzung erfolgte von 1996 bis 2005. Im Jahr 2009 wurde die Grundsteinlegung vor 750 Jahren gefeiert. Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde bestimmen heute das christliche Miteinander. Heute ist der Altenberger Dom die Pfarrkirche der Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt und St. Pankratius. Seit 1857 wird die Kirche auch von den Evangelischen Christen in gutem ökumenischem Miteinander genutzt. Quelle: https://www.altenbergerdom.de/dom/geschichte/. Die aktuellen Gottesdienste auf der Seite „Sonntagsnachrichten”. Mehr auf der Facebook-Seite. Ihre am Altenberger Dom. http://www.altenberger-dom.de/

Die Baumeister von Altenberg: Der Zisterzienserorden entstand durch Reformen im Benediktinerorden und zählt heute weltweit rd. 2.800 Mitglieder. Sie führen in der Tradition der Gründer des 1098 gegründeten strengen Reformklosters in Cîteaux ein Leben des Gebets, der Lesung und der Arbeit. Für ihren Aufstieg sorgte vor allem der heilige Bernhard von Clairvaux, am 20. August auf dem Heiligen- und Namenstagskalender. Er kam 1112 mit 30 Gefährten nach Cîteaux und wurde mit 25 Jahren zum Abt des neuen Klosters Clairvaux gewählt. Es zählte bald 700 Mönche und bis zu Bernhards Tod 1153 wurden allein von Clairvaux aus 67 Klöster in ganz Europa gegründet. Der „Konzern der weißen Mönche“ überzog bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts den Kontinent mit einem ganzen Netzwerk an Niederlassungen. Allein im Rheinland, in der Eifel und im Westerwald errichtete der Orden in 150 Jahren 650 Klöster: Die Abteien Kamp (1123), Altenberg (1133), Himmerod (1134), Heisterbach (1192) und Marienstatt (1212) gehören zu den frühesten Gründungen außerhalb Frankreichs. Um 1300 war der Orden in allen wichtigen Ländern Europas vertreten und zählte ca. 700 Niederlassungen, auf dem Gebiet des späteren Deutschland entstanden insgesamt 91 Männerklöster. Zwischen 1200 und 1250 entstanden auch ca. 160 Frauenklöster des Ordens im deutschen Sprachraum. Mehr: http://www.ocist.org/.

Unser Gesprächspartner: Pfarrer Thomas Taxacher, Kath. Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt und St. Pankratius, Odenthal, Ludwig-Wolker-Str. 4, 51519 Odenthal, Tel. 02174 / 4533, E-Mail: thomas.taxacher@erzbistum-koeln.de, Internet: http://www.altenberger-dom.de.

Sonntag, 15.06.2025