Jahreslosung für 2021: „Seid barmherzig ...“

von Sabine Langenbach

Freitag, 01.01.2021

Pastor Bernd Siggelkow
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Im November 1995 gründete Bernd Siggelkow in Berlin das Kinderhilfswerk "Die Arche". Heute gibt es bundesweit über 25 Standorte, darunter auch vier in NRW. (Foto: privat)

„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Dieses Jesus-Wort aus dem Lukas-Evangelium (Kap.6, Vers 36) ist die Jahreslosung für 2021. Der Gründer des Kinderhilfswerks „Die Arche“, Bernd Siggelkow, hat dazu ein kleines Büchlein geschrieben.

Das 144 Seiten starke Buch, das als Titel die Jahreslosung für 2021 trägt, ist im Verlag SCM R.Brockhaus erschienen und kostet 7,99 Euro. Bernd Siggelkow beschreibt darin ganz persönlich, wie ihn die Themen Barmherzigkeit und Nächstenliebe bei seinem Engagement für vernachlässigte Kinder inspirieren. Zugleich will er einladen, Gottes Barmherzigkeit neu zu entdecken. Im Interview mit Sabine Langenbach für das NRW-Kirchenmagazin „Himmel & Erde“ sagt Siggelkow: „Für mich ist Barmherzigkeit, »mit den Augen Gottes zu sehen«. Und ich glaube, da können wir ganz viel lernen aus der Bibel: Wie Gott mit den Menschen umgeht, obwohl der Mensch sich immer gegen Gott gestellt hat, ist Er immer wieder bemüht, den Weg zu ihm zu suchen.“

Das christliche Kinder- und Jugendwerk "Die Arche e.V." hat Siggelkow am 25. November 1995 in Berlin-Hellersdorf gegründet. Seitdem ist das Werk kontinuierlich gewachsen und hat inzwischen deutschlandweit 27 Standorte, darunter auch in den NRW-Städten Düsseldorf, Herne-Wanne und Köln-Ehrenfeld. Mit ihren kostenlosen Freizeit- und Bildungsangeboten erreicht „Die Arche“ mehr als 4.000 Kinder. Ihr Ziel ist der Kampf gegen die Auswirkungen von Kinderarmut in Deutschland. So hat der Deutsche Kinderschutzbund zuletzt ermittelt, dass bundesweit etwa vier Millionen Kinder von Armut betroffen sind.

Zusammen mit Wohlfahrts- und Sozialverbänden, Hilfsorganisationen und sozialen Einrichtungen fordert "Die Arche“ eine Grundsicherung für Kinder, die auch direkt bei ihnen ankommt. In einer Pressemitteilung des Werkes vom 24.11.2020 heißt es dazu weiter: „Zudem muss der Kinderschutz dringend verbessert werden, ohne hohe Hürden für die Betroffenen. Kinderrechte müssen endlich ins Grundgesetz aufgenommen werden. Es muss für Chancengleichheit durch Bildung gesorgt werden, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Und wir müssen die Schulpolitik an den Bedarf anpassen, mit einem einheitlichen Schulsystem. (…) Kinder gehören in die Mitte der Gesellschaft. Sie sind nicht nur unsere Zukunft, sie sind vor allem unsere Gegenwart. Wir alle müssen etwas tun für diese Kinder, die abgehängt sind. Wir sind ein Land der Wirtschaft und des Fortschritts, und wir müssen uns für unsere Kinder einsetzen.“

Freitag, 01.01.2021