Italien: Gemeindearbeit unter Corona-Quarantäne

von Markus Grieger

Sonntag, 22.03.2020

Person mit Atemschutz vor Viren
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In Italien herrscht wegen der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre. Verstöße werden mit empfindlichen Geldbußen geahndet.

Ausgehend von einem Markt in der chinesischen Stadt Wuhan hat sich das Corona-Virus inzwischen über den gesamten Planeten ausgebreitet. Auch Regierungen in Europa greifen zu drastischen Maßnahmen, um die Verbreitung einzudämmen und Zeit zu gewinnen.

Im Vordergrund steht dabei überall das Bemühen, den Anstieg der Infektionszahlen so zu bremsen, dass sich die Krankheitsfälle nicht in kurzer Zeit dramatisch erhöhen, sondern die Infektionskurve möglichst nur langsam und über einen längeren Zeitraum gestreckt ansteigt. Wenn das gelingt – so die Hoffnung – werden die Gesundheitssysteme der Belastung durch das Virus standhalten. Eine Übersicht der zahlenmäßigen Entwicklung in Deutschland, Europa und weltweit bietet eine interaktive Karte unter https://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/

Die bislang umfassendsten Maßnahmen haben Frankreich, Spanien und Italien ergriffen: Hier steht jeweils praktisch das ganze Land unter Quarantäne. Das öffentliche Leben ist hier zum Erliegen gekommen, die Bürger dürfen ihre Wohnungen nur noch verlassen, um zu arbeiten, Lebensmittel einzukaufen oder einen Arzt aufzusuchen. Die Reisefreiheit innerhalb der EU ist an mehreren Stellen ebenfalls ausgesetzt. Nachdem Österreich und Dänemark ihre Grenzen geschlossen haben, hat auch die Bundesregierung am 15. März 2020 Grenzkontrollen an den Übergängen zu Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz beschlossen. Seit Dienstagmittag (17.3.) sind zudem auch die Außengrenzen der EU praktisch dicht.

Deutschlandweit sind sämtliche Schulen und Kindergärten geschlossen, der Betrieb von Theatern, Kinos, Fitness-Studios und Schwimmbädern ist eingestellt, auch Cafés, Bars und Diskotheken müssen schließen. Supermärkte, Apotheken, Tankstellen, Wochen- und Getränkemärkte, Banken, Sanitätshäuser und Drogerien dürfen dagegen weiterhin öffnen. Evangelische und katholische Kirche orientieren sich bei ihren Entscheidungen an diesen politischen Entscheidungen sowie an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.

In der Folge finden deshalb keine Gottesdienste mehr statt, kirchliche Veranstaltungen aller Art vom Seniorennachmittag bis zur Jugendfreizeit fallen aus, Taufen und Konfirmationen werden auf einen späteren Termin verschoben. Selbst Trauerfeiern finden mancherorts nur noch im engsten Familienkreis und unter freiem Himmel statt in Kirchen oder Trauerkapellen statt. Die Evangelische Kirche im Rheinland informiert Gemeinden und Mitglieder unter https://news.ekir.de/ , Hinweise und Empfehlungen der westfälischen Landeskirche gibt es unter https://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/corona/

Aktuelle Informationen der Bundesregierung zur Corona-Pandemie gibt es unter https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus . Ständig aktuelle Informationen bietet auch der Live-Blog der Tagesschau. Über den Stand der Corona-Pandemie in NRW und die Maßnahmen der Landesregierung informiert die Seite https://www.land.nrw/corona .

Sonntag, 22.03.2020