„Café Ukraine“: Kirche offen für Geflüchtete

von Jil Blume-Amosu

Montag, 06.06.2022

Ukrainische Flagge mit weißer Friedenstaube
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Am 11. April 2022 konnte das "Café Ukraine" die ersten Gäste begrüßen. Seitdem kommen an den Öffnungstagen etwa 25 bis 30 Geflüchtete, um gemeinsam zu essen und sich auszutauschen. (Foto: Pixabay)

Seit dem russischen Angriff am 24. Februar 2022 haben bereits mehr als sechs Millionen Menschen die Ukraine zumindest vorübergehend verlassen. Davon kamen mehr als 600.000 Geflüchtete nach Deutschland, wo die Hilfsbereitschaft ungebrochen hoch ist.

Gerade mal gut zwei Wochen nach Kriegsbeginn meldeten große Organisationen eine enorme Spendenbereitschaft. Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe – bestehend aus Caritas international, dem Deutschen Roten Kreuz, der Diakonie  Katastrophenhilfe sowie Unicef Deutschland – meldete am 18. März 2022 einen Spendeneingang von 91,3 Millionen Euro. Ähnlich hohe Einnahmen verzeichnete eine Woche zuvor auch das Aktionsbündnis „Deutschland hilft“ mit 55,9 Millionen Euro. Als Reaktion auf den Krieg hat auch die Aktion Lichtblicke ein eigenes Unterkonto „Ukrainehilfe“ eingerichtet. Hier sind bisher 3,4 Mio. Euro eingegangen.

Daneben haben viele Institutionen, Privatpersonen und auch Schulen Sachspenden für die Menschen in der Ukraine und den Nachbarländern gesammelt. Eine besondere Form der Hilfe hat die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg organisiert. In ihrer Johanneskirche (Nonnenwerthstraße 78 in 50937 Köln) öffnet seit dem 11. April zweimal wöchentlich das „Café Ukraine“. Hier gibt es für Geflüchtete aus der Ukraine – und auch gerne für ihre Gastgeber – Getränke, Kuchen und die Möglichkeit zum Zusammensein und zum Austausch.

„Für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren gibt es einen Kinderspielbereich mit wechselnden Angeboten, der von pädagogischen Fachkräften betreut wird“, teilt die Kirchengemeinde in einer Pressemitteilung mit. „Das Angebot richtet sich in erster Linie an Kinder, die bislang keinen Kindergartenplatz gefunden haben oder die ein Angebot suchen, bei dem auch die (Groß-)Mutter oder eine sonstige Begleitperson willkommen ist. Auf diese Weise soll den Kindern in einem geschützten Raum ein Stück Unbeschwertheit und Normalität geboten werden. Das Café hat mittwochs ab 10 Uhr und donnerstags ab 14 Uhr geöffnet.“

Auch in den Kölner Stadtteilen Dünnwald und Höhenhaus ist die Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine groß. Viele Menschen unterstützen die Flüchtlinge mit Sach- und Geldspenden sowie durch ehrenamtliche Unterstützung. Im Willkommenscafé in den Räumen der Evangelischen Kirchengemeinde Dünnwald (Dreisamweg) können sich Helfende und Hilfesuchende bei Kaffee und Kuchen begegnen, austauschen und vernetzen. Für Kinder gibt es ein Bastelangebot.

Mit dem Begegnungscafé „Freundschaft“ hat am 13. Mai auch in Bonn-Castell ein Angebot für Geflüchtete aus der Ukraine seinen Betrieb aufgenommen. Das Besondere: Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Kirche mit der Jüdischen Gemeinde und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ). Das Begegnungscafé im Gemeindezentrum der evangelischen Lukaskirche (Kaiser-Karl-Ring 25, 53111 Bonn) ist täglich geöffnet und bietet

  • montags die Möglichkeit für Geflüchtete, sich kostenlos frisieren zu lassen.
  • dienstags einen Spielnachmittag für Erwachsene und Kinderbetreuung
  • mittwochs Amtshilfe, um Unterlagen auszufüllen und zu übersetzen
  • donnerstags Angebot eines Malkurses
  • freitags psychologische Betreuung für Kinder und Erwachsene an (in Kooperation mit LVR)
Montag, 06.06.2022