Entwicklungspolitik: Gelingt der Wandel?

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 16.01.2022

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Logo der AG Eine-Welt-Gruppen, Montage: KIP

Seit genau 40 Jahren gibt es die „Jahrestagung Entwicklungspolitik“. Damit sollen die Ehrenamtlichen in den vielen Eine-Welt-Gruppen unterstützt werden. Doch was nützt das Engagement, ändert sich was? Fragen an Uli Jost-Blome aus dem Bistum Münster.

INFO: Die Corona- Pandemie war und ist eine Zäsur für viele Menschen in Europa und im Globalen Süden. Darum ging es am Freitag, 14., und Samstag, 15. Januar 2022 bei der digitalen Jahrestagung Entwicklungspolitik im Bistum Münster. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie (z.B. Verteilung des Impfstoffs) stand die Frage im Mittelpunkt, ob der Wandel zu einer gerechteren Welt gelingt. „Wir haben mehr Gemeinsinn, aber auch mehr nationalen und persönlichen Eigennutz erlebt“, so die Organisatoren der Tagung, die von der katholischen Akademie Franz Hitze Haus in Münster und der Arbeitsgemeinschaft Eine-Welt-Gruppen im Bistum Münster und in der Evangelischen Kirche von Westfalen ausgerichtet wurde. In Rekordzeit habe es einen Impfstoff gegeben – doch die Verteilung sei weltweit extrem ungerecht. „Es gab positive Folgen für das Klima, gekoppelt aber mit negativen Folgen beispielsweise für die Menschen in vielen Entwicklungsländern, die vom Tourismus leben“, heißt es. Zwar habe es mehr Wertschätzung für regionale Produkte gegeben, aber auch große wirtschaftliche Probleme für Produzentinnen und Produzenten weltweiter Lieferketten. „Einige Veränderungen waren und sind nur kurzfristig, andere werden bleiben.“

Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops galten der Frage, was getan werden kann, um die Zäsur zu nutzen – für eine globale Gesundheit, nachhaltigen Tourismus, für eine faire Wirtschaft und mehr regionale Wertschöpfung. In Workshops ging es etwa um China als Akteur im Globalen Süden, eine neue Schuldenkrise, um Impfgerechtigkeit sowie Ideen für einen anderen Tourismus. Das komplette Programm zu der Tagung hier: Jahrestagung 2022 – AG Eine Welt Gruppen (eine-welt-gruppen.de)

Arbeitsgemeinschaft Eine-Welt-Gruppen im Bistum Münster und in der Evangelischen Kirche von Westfalen: Hauptziel der 1980 gegründeten ökumenischen Arbeitsgemeinschaft ist die Stärkung der Beteiligten, so das Leitbild. Ihr Engagement gelte es zu unterstützen, zu koordinieren und weiterzuentwickeln. Zudem versteht sich die AG als ein Organ der entwicklungspolitischen Interessenvertretung – innerhalb der Kirche, aber auch in der weiteren Gesellschaft. Die AG steht allen anderen Menschen guten Willens offen, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Die Arbeitsgemeinschaft Eine-Welt-Gruppen wird gefördert durch Misereor sowie durch den ABP Westfalen (Ausschuss für entwicklungsbezogene Bildung und Publizistik vom Amt MÖWe) und dem eed (Evangelischer Entwicklungsdienst). Mehr über die Eine-Welt-Gruppen im Bistum Münster: https://eine-welt-gruppen.de/about/

Sonntag, 16.01.2022