Einzigartig: Die Laien-Uni Theologie in Düsseldorf

von Manfred Rütten

Sonntag, 28.07.2019

Pfarrer-Püppchen aus Holz vor Büchern
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Die Laien-Uni Theologie ist keine Ausbildung zum Pfarrer - trotzdem lernt man dort eine Menge.

Seit 26 Jahren bietet die vom Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Nordrhein (EEB) betreute "Laien-Uni Theologie" interessierten Menschen die Möglichkeit, sich einen tieferen Einblick in die wissenschaftliche Theologie zu verschaffen.

Vorkenntnisse oder formale Voraussetzungen wie etwa Abitur sind nicht erforderlich, betont die Studienleiterin Dr. Claudia Eliass: "Für die Laien-Uni gilt wirklich: Neugier genügt. (…) Da wird nix benotet, nichts bewertet, das einzige was Sie wirklich leisten müssen ist, dass Sie regelmäßig zu den Studientagen kommen."

Seit dem Start 1983 haben inzwischen knapp 300 Teilnehmer dieses bundesweit einzigartige Laien-Studium absolviert. Es dauert insgesamt drei Jahre (sechs Semester), wobei sich die Studierenden pro Jahr an etwa 13 bis 14 Samstagen ganztägig zu den Studientagen in einem Düsseldorfer Gemeindehaus treffen. Auf dem Programm stehen Altes und Neues Testament, Kirchengeschichte, Systematische Theologie/Dogmatik, Ethik und gesellschaftliche Verantwortung sowie Ökumene. Als Referenten fungieren vielfach namhafte Professorinnen und Professoren, die auch an renommierten theologischen Hochschul-Fakultäten unterrichten.

Die Kosten für die dreijährige Laien-Uni betragen 180 Euro pro Semester zzgl. etwa 160 Euro für die Anschaffung von Fachliteratur. Der nächste Kurs beginnt im Januar 2020, Bewerbungen werden ab sofort und noch bis zum 2. Dezember 2019 entgegengenommen. Mehr Informationen finden Sie unter www.eeb-nordrhein.de und im Flyer zur Laien-Uni, den Sie hier herunterladen können (pdf-Datei).

Während des Studiums sind keinerlei Prüfungen vorgesehen, auch verzichtet die Laien-Uni Theologie auf ein Abschlussexamen. Alle Teilnehmenden erhalten am Ende aber eine Bescheinigung über das Gesamtstudium. Mit einer berufsqualifizierenden Ausbildung im engeren Sinn hat der Studiengang nichts zu tun, erklärt Dr. Claudia Eliass im Interview: "Sie machen die Laien-Uni, um für sich einen Erkenntnisgewinn zu erzielen, aber nicht, um dann besser qualifiziert zu sein, weil Sie sich irgendwo bewerben wollen. (…) Was auch das Ziel der Laien-Uni ist, ist dass Sie sprachfähiger werden in Sachen Theologie, was - wie ich finde – für einen Dialog auf Augenhöhe zwischen Laien und Ordinierten z.B. sehr spannend und sehr wichtig ist." Auch mit einem "Glaubenskurs" sei die Laien-Uni nicht zu verwechseln - auch wenn es durchaus vorkomme, dass Teilnehmer durch den Erkenntnisgewinn auch im Glauben wachsen würden. "Das ist nicht auszuschließen, aber nicht primär unser Thema", so Dr. Eliass.

Sonntag, 28.07.2019