Ein „Gasthaus“ der Nächstenliebe

Die ehemalige Kneipe „Pflaumenbaum“ in Paderborn wird bald zu einem „Gasthaus“ der anderen Art: Unter Schirmherrschaft des Paderborner Metropolitankapitels entsteht hier zum 1. November 2020 eine Anlaufstelle für obdachlose und bedürftige Menschen. ...

INFO: Die ehemalige Kneipe „Pflaumenbaum“ an der Heierstraße 18 in Paderborn wird bald zu einem „Gasthaus“ der anderen Art: Unter Schirmherrschaft des Paderborner Metropolitankapitels entsteht hier zum 1. November 2020 eine Anlaufstelle für obdachlose und bedürftige Menschen. Sie wurden vom Corona-Shutdown besonders hart getroffen: Die Tafeln waren geschlossen und in den leerer werdenden Innenstädten ging die Spendenunterstützung für bedürftige Menschen zurück. Mit Unterstützung des Metropolitankapitels organisierte der auf private Initiative entstandene gemeinnützige Verein „Unser Hochstift rückt zusammen“ zunächst einen Food-Truck vor dem Haus der Dommusik. Dort wurde seit April 2020 und dem Beginn der Corona-Krise kostenlos warme Suppe ausgegeben. Mehreren zehntausend Menschen konnte so geholfen werden: Von anfangs 150 Portionen Mahlzeiten pro Woche stieg die Ausgabe am Food Truck auf mittlerweile fast 1.000 Portionen an drei Tagen; das Angebot ist mittlerweile als „PaderMahlZeit“ etabliert.

Beide Kooperationspartner stellen das Projekt nun mit der Herrichtung der dem Erzbistum Paderborn gehörenden Räumlichkeiten an der Heierstraße auf eine neue Stufe: Das Metropolitankapitel stellt als Träger die Räumlichkeiten zur Verfügung, Caritas, Malteser und der Verein „Unser Hochstift rückt zusammen“ betreiben das Haus als gleichwertige Partner. Die notwendigen baulichen Maßnahmen für die Entstehung des „Gasthauses“ werden aus Mitteln des Erzbischöflichen Stuhls finanziert. Unter den Leitlinien „Jede Person ist unser Gast“, „Hilfe zur Selbsthilfe“, „Kirche zum Anfassen und Erleben“ und „Menschen für das Ehrenamt begeistern“ werden ab November die Gäste im neuen „Gasthaus“ an der Heierstraße mit warmen Mahlzeiten, Tee, Kaffee und Gebäck versorgt. Gekocht wird das Essen in einer bestehenden Großküche. Die zubereiteten Speisen werden in Wärmebehältern ins „Gasthaus“ transportiert und dort durch geschultes, auch nach dem Infektionsschutzgesetz arbeitendes Personal ausgegeben. Auch räumlich wurde unter Corona-Gesichtspunkten geplant: Dazu gehören Einbahnstraßensystem, Essensausgabe mit Schutzscheibe, Trennung von Küchenbereich und Geschirrrückgabe. In der Mitte und an den Fenstern können die Gäste Platz nehmen – so ist genug Raum zum gastlichen Essen und für die Essensausgabe. Die Gäste selbst sollen in den barrierefrei mit einer Rampe ausgestatteten Räumen eigene Aufgaben übernehmen, aber die Verantwortlichen möchten auch ehrenamtliche Unterstützer ansprechen, um die Identifikation mit dem „Gasthaus“ und seine sozial-gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen. Die „PaderMahlZeit“ soll weiterhin durch Sach- oder Geld-Spenden sowie durch Mitgliedsbeiträge der Vereinsmitglieder „Unser Hochstift rückt zusammen“ finanziert werden.

Neben der „PaderMahlZeit“, die derzeit dienstags, donnerstags und sonntags ausgegeben wird, können sich die Initiatoren viele Veranstaltungen vorstellen: Von Osteressen und Veranstaltungen zu Libori oder Weihnachten bis hin zu Gesundheitstagen, Erste-Hilfe-Kursen, Seniorentreffen, Beratungen oder Fachvorträgen soll Vieles möglich sein. „Aus einer großartigen Initiative ist in kürzester Zeit eine feste Anlaufstelle geworden“, zeigt sich Dompropst Monsignore Joachim Göbel begeistert: „Das neue ‚Gasthaus‘ hat das Potenzial, zu einer echten Institution und zu einem Ort gelebter christlicher Nächstenliebe zu werden. Das ist ein tolles Beispiel dafür, dass sich in der Corona-Krise auch viel Gutes entwickelt hat. Wir sind stolz, dass wir dieser Initiative jetzt ein ‚Zuhause‘ geben können.“

Unterstützung durch Spenden: Jeder, der die Initiative privat unterstützen möchte, kann dies über das folgende Spendenkonto tun: DE90 4765 0130 1010 1462 39, Sparkasse Paderborn-Detmold, Unser Hochstift rückt zusammen e.V.

Unser Gesprächspartner: Dompropst Joachim Göbel, Metropolitankapitel Paderborn, Domplatz 3 33098 Paderborn, Tel. 05251 / 125 1301, E-Mail: metropolitankapitel@erzbistum-paderborn.de,

Kontakt: Erzbistum Paderborn, Domplatz 3, 33098 Paderborn, Tel. 05251 125-0 (Zentrale Erzbischöfliches Generalvikariat), Fax: 05251 125-1470, Mail: generalvikariat@erzbistum-paderborn.de, Internet: www.erzbistum-paderborn.de