Dalheim: 1700 Jahre Klostergeschichte

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 25.03.2018

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Bild: Ein Reisealtar als Beispiel spätmittelalterlicher Frömmigkeit ist eine von vielen Neuerwerbungen des ehemaligen Klosters Dalheim. Foto: LWL/Ansgar Hoffmann

Die preisgekrönte Dauerausstellung der Stiftung Kloster Dalheim im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur ist wieder in vollem Umfang zu sehen. Rund 200 Exponate, zahlreiche Neuerwerbungen und Leihgaben aus dem In- und Ausland, erwarten die Besucher ...

INFO: Wieder in vollem Umgang zu sehen ist seit dem 18. März die mit dem Design-Preis „red dot" ausgezeichnete Dauerausstellung der Stiftung Kloster Dalheim im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. Zu sehen sind im ersten Obergeschoss des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts rund 200 Exponate, darunter zahlreiche Neuerwerbungen und Leihgaben aus dem In- und Ausland. , sowie kostenlose öffentliche Führungen erwarten die Besucher am Eröffnungstag in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn). Der Eintritt ist frei.

Unter dem Titel „Eingetreten! 1.700 Jahre Klostergeschichte“ werden bis zum 6. Januar 2019 die historischen und kulturellen Hintergründe des Phänomens Kloster gezeigt: Exponate aus mehr als zehn Jahrhunderten, detailgetreue Modelle bedeutender Klosteranlagen und moderne Inszenierungen spüren auf 1.000 Quadratmetern klösterlichem Alltag und Leben nach. Von den spätantiken Wüstenvätern über die Reformen des Mönchtums bis zum Klosterleben der Gegenwart illustriert die Dauerausstellung die Entwicklung der europäischen Ordensgemeinschaften und Klöster. Im Anschluss beginnen die Aufbauarbeiten für die nächste große Sonderausstellung "Verschwörungstheorien - früher und heute" (Mai 2019 bis März 2020). Die elf Räume rund um die historische Klausur, die Klosterkirche sowie die Klostergärten bleiben weiterhin zugänglich.

Der Eintritt ist am 25. März frei. Von 13 bis 17 Uhr können Besucherinnen die Dauerausstellung bei kostenlosen öffentlichen Führungen besichtigen. Das Klosterwirtshaus lädt von 11 bis 18 Uhr ein.

Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur: Das Kloster Dalheim südwestlich von Lichtenau in einem Seitental der Altenau am Westhang des Eggegebirges ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift bei Lichtenau im Kreis Paderborn. Seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ist ein Augustinerinnen-Konvent belegt, das nach seinem Niedergang 1429 durch Augustiner-Chorherren des Klosters Böddeken neu besiedelt wurde. Das vergrößerte Kloster wurde mit 24 Chorherren und 100 Laienbrüdern zum geistlichen, aber auch wirtschaftlichen Zentrum des südlichen Paderborner Landes. Nach schweren Schäden im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde es im Barock prachtvoll erweitert und erlebte seine größte Blüte. Um 1800 gehörten zum Kloster fast 21.000 Morgen Land und mehrere Dörfer. Die fast vollständig erhaltene Klosteranlage wurde nach der Säkularisation ab 1803 als Staatsdomäne verpachtet, in Kirche und Kreuzgang wurden Stallungen eingerichtet. Der Gutshof ist bis in die 1970er Jahre als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt worden.
1979 erwarb der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Klosteranlage. Seit 2007 beherbergt sie das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, eines der 17 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), das gemeinsam vom LWL und der Stiftung Kloster Dalheim betrieben wird. In seinen neu gestalteten Ausstellungsräumen präsentiert das Museum Dauer- und Sonderausstellungen zur klösterlichen Kulturgeschichte. Zum Museum gehören das rund 7,5 Hektar große Klostergelände mit der spätgotischen Klosterkirche und der Klausur, barockem Wirtschaftshof, Mühle, Schmiede und Stellmacherei sowie die wiederhergestellten Klostergärten und eine eigene Brauerei innerhalb des heutigen Klosterwirtshauses.

Adresse/Kontakt: Stiftung Kloster Dalheim, LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Am Kloster 9, 33165 Lichtenau, Tel. 05292 / 9319 – 0, Internet: http://www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org.

Sonntag, 25.03.2018