Ausstellung: Kölner Dom und die Juden

von Elvis Katticaren

Sonntag, 15.08.2021

Bild: © Erzbistum Köln/P. Modanese
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Dem Gedenk- und Jubiläumsjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist die Ausstellung „Der Kölner Dom und ,die Juden‘“ gewidmet. Dabei geht es auch um die Auseinandersetzung mit christlichem Antijudaismus. Heute ist letzter Tag der Ausstellung...

INFO: Eine Ausstellung in Köln und eine neue Publikation widmen sich dem Thema „Der Kölner Dom und 'die Juden'“. Anlass ist das laufende Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die Schau im Domforum gegenüber dem Hauptportal des Gotteshauses läuft bis zum 15. August und soll in erster Linie die christliche Sicht auf das Judentum beleuchten. 
Die Ausstellung beschäftigt sich mit den jüdischen Wurzeln des Christentums und dem christlichen Antijudaismus. Dieser habe über Jahrhunderte zu Ausgrenzung und Verfolgung von Juden geführt und zeige bis heute Nachwirkungen, hieß es. Die Initiatoren verweisen zusätzlich auf Kunstwerke im Dom: „Einige der Darstellungen sind erschreckende Zeugnisse einer durch Jahrhunderte tradierten Judenfeindschaft der Kirche.“ Folgen des christlichen Antijudaismus wirkten bis heute im Antisemitismus nach. 

In der Ausstellung geht es auch um das heutige Verhältnis zwischen katholischer Kirche und Judentum. Dieses sei „von Schritten der Aussöhnung und des respektvollen Miteinanders“ geprägt. Die Schau beleuchtet zudem die Geschichte der Beziehung von Christen und Juden in Köln. Zu der Ausstellung erscheint eine Broschüre. Dazu bietet das Domforum während der Laufzeit öffentliche thematische Führungen in dem Weltkulturerbe an. 

Ebenfalls unter dem Titel „Der Kölner Dom und 'die Juden'“ ermöglicht eine Neuerscheinung im Kölner Domverlag einen thematischen Rundgang durch den Dom. Daran mitgewirkt haben Vertreter der Kölner Synagogen-Gemeinde in Form eines Geleitwortes. Angesichts von Juden abwertenden Darstellungen im Dom fühle sich die katholische Kirche einer „kritischen Auseinandersetzung mit diesem Erbe verpflichtet“. Die Publikation stellt entsprechende Forschungen vor und will für das Thema sensibilisieren. Weihbischof Rolf Steinhäuser unterstrich die Notwendigkeit, Menschen „wach zu halten“ und sprach von einer wechselvollen Geschichte. Mit dieser müsse man leben und könne sie nicht ungeschehen machen. Er betonte, dass das Christentum ohne Judentum nicht vorstellbar sei. 

Anlass für das Festjahr ist ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin von 321. Darin schuf Konstantin für seinen Statthalter in Colonia - Köln - die Möglichkeit, Juden in den Rat zu berufen. Das Dokument gilt als ältester Beleg jüdischen Lebens in Europa nördlich der Alpen. Im Rahmen des Festjahrs sind bundesweit zahlreiche Veranstaltungen geplant.

Mehr Informationen über die Seite der Kölner Dombauhütte: https://www.koelner-dombauhuette.de/aktuelles/detail/ausstellung-im-domforum-der-koelner-dom-und-die-juden-zur-christlichen-sicht-auf-das-judentum

Kölner Dom wieder für Touristen geöffnet: Ab sofort dürfen Touristen können den Kölner Dom montags bis samstags zwischen 10.00 Uhr und 20.00 Uhr und sonntags zwischen 8.00 Uhr und 20.00 Uhr wieder besuchen. Dabei dürfen sich bis zu 200 Menschen zeitgleich in der Kathedrale aufhalten. Die Besucher müssen einen Mund-Nase-Schutz tragen, Abstand zueinander halten und auf einem abgesperrten Weg gehen. Der Chorumgang bleibt ebenso wie die Domschatzkammer vorerst geschlossen. Auch Turmbesteigungen und Führungen sing noch nicht möglich. Während der Gottesdienste ist nur der hintere Bereich für Touristen zugänglich. Um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, war der Kölner Dom ab Mitte März lediglich zum persönlichen Gebet geöffnet. Gottesdienste mit Teilnehmern und unter Auflagen gibt es im Dom seit dem 3. Mai wieder. Links: www.koelnerdom.dewww.dombau-koeln.de

Domforum – Besucherzentrum des Doms, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221 / 925847-30, Fax -31, Internet: www.domforum.de.

Unser Gesprächspartner: Monsignore Robert Kleine, Kölner Stadt- und Domdechant, 1967 in Neuss geboren, seit 1993 Priester, Kaplanzeit in Bad Honnef, 1997-2004 Domvikar und Schulseelsorger an der Domsingschule. 2004 zum Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat ernannt, Diözesanfrauen- und Diözesanmännerseelsorger sowie Präses des Diözesanverbandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Seit 2006 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat, 2012 Vorsitzender des Bildungswerks der Erzdiözese Köln und Domdechant, seit dem 1. September 2012 Kölner Stadtdechant und Vorsitzender des Caritasrates.
Kontakt: Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221 / 92 58 47-70, Fax 0221 / 92 58 47-71, E-Mail: presse@katholisches.koeln, Mo- Fr 9.30 - 13.30 Uhr

Sonntag, 15.08.2021