Am Freitag startet die "Faire Woche 2015"

von Ann-Marlen Hoolt

Sonntag, 06.09.2015

Einkauswagen mit fair gehandelten Produkten in einem Supermarkt
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Inzwischen führen auch viele Supermärkte und Discounter fair gehandelte Produkte in ihrem Sortiment.

Fußbälle, Rosen, Geschenkartikel, Kosmetik - die Produktpalette des fairen Handels umfasst längst mehr als nur Kaffee und Bananen. Kein Wunder, denn fair gehandelte Produkte sind bei Deutschlands Verbrauchern beliebt und weiter auf dem Vormarsch.

Nach Angaben des Vereins TransFair e.V., der auch das Transfair-Siegel vergibt, verzeichnet der Handel mit Fairtrade-Produkten in Deutschland schon seit 13 Jahren zweistellige Zuwachsraten pro Jahr und erzielte zum Beispiel 2014 ein Umsatzplus von 31% auf gut eine Milliarde Euro. Von dem Trend profitiert auch das von den Kirchen vor 40 Jahren mitbegründete Fair-Handelsunternehmen GEPA mit Sitz in Wuppertal. Eigenen Angaben zufolge ist die GEPA ("Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt") europaweit das größte Unternehmen, das direkt mit Kleinproduzenten zusammenarbeitet und dabei großen Wert auf die Einhaltung internationaler Standards des fairen Handels legt. Hierzu zählt u.a. die Überprüfung der Lieferkette.

Der faire Handel zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass mit den Bauern und Handwerksbetrieben in Entwicklungsländern langfristige Lieferverträge abgeschlossen werden (z.B. für Kaffee- und Kakaobohnen, aber auch für Blumen, Reis, Weine, handgenähte Fußbälle u.v.m.), so dass der Erlös für die Produzenten nicht den kurzfristigen Schwankungen der Weltmarktpreise unterliegt. Auch ist die Bezahlung generell höher, es wird auf umweltschonende Produktionsmethoden geachtet und die Produzenten werden strukturell unterstützt – z.B. bei der Anschaffung von Maschinen. So werden aus billigen Zulieferern gleichberechtigte Handelspartner, die sich Dank fairer Preise eine dauerhafte Existenzgrundlage aufbauen können. Zu erkennen sind fair gehandelte Produkte, die es mittlerweile auch in Supermärkten zu kaufen gibt, u.a. an dem TransFair-Siegel (www.transfair.org ) .

Um die Verbraucher über die Idee und Funktionsweise des fairen Handels sowie über die inzwischen sehr breite Palette an fair gehandelten Produkten zu informieren, veranstalten Fair-Trade-Organisationen vom 11. bis zum 25. September 2015 zum 14. Mal eine bundesweite "Faire Woche". In ganz Deutschland beteiligen sich auch diesmal wieder Schulen, Kantinen, Supermärkte, Eine-Welt-Läden und auch Kirchengemeinden mit Aktionstagen und Informationsveranstaltungen an der "Fairen Woche". Ausführliche Infos und einen umfangreichen Veranstaltungskalender finden Sie im Internet unter www.faire-woche.de

Weitere Infos und eine Datenbank mit den Adressen der Eine-Welt-Läden in NRW gibt es unter www.eine-welt-netz-nrw.de
Sonntag, 06.09.2015