Aktion Schutzengel

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 09.06.2019

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In diesen Wochen feiert die Aktion Schutzengel des katholischen Hilfswerks missio 20. Geburtstag. Was mit dem Kampf gegen Sextourismus begann, ist heute eine weltweite Kampagne für die Menschenrechte.

INFO: In diesen Wochen feiert die Aktion Schutzengel des katholischen Hilfswerks Missio 20. Geburtstag. Was mit dem Kampf gegen Sextourismus begann, ist heute eine weltweite Kampagne für die Menschenrechte. Angefangen hat alles mit Flügeln aus Plastik, die ab Juni 1999 von Schülerinnen in Düsseldorf und an vielen anderen Flughäfen verteilt wurden. Sie sollten darauf aufmerksam machen, dass pro Jahr etwa 40.000 deutsche Männer als Sextouristen unterwegs sind. So sorgte die Aktion als erstes dafür, dass die Tipps für Sextouristen aus einem deutschen Reiseführer verbannt wurden. Wichtiger Partner war seit Beginn Pater Shay Cullen von den Philippinen. Der schon mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagene irische Ordensmann holt bis heute Kinder und Jugendliche aus Bordellen und Gefängnissen und leitet das Kinderschutzzentrum Preda, wo viele Opfer betreut und therapiert werden.

Bis 2003 stand der Kampf gegen Kinderprostitution im Mittelpunkt, danach folgte das Thema „Kinder und Aids„, insbesondere der Einsatz der Kirche für infizierte Kinder und Aidswaisen in Südafrika. Seit 2012 nennt sich die Aktion offiziell „Schutzengel – für Familien in Not. Weltweit.“ Und neues Schwerpunktland ist der Kongo mit seinen zahlreichen Problemen. Damit ist auch ein neuer Schwerpunkt in den Fokus gerückt: Denn es geht um die wertvollen Rohstoffe in Handys, durch deren Abbau zum Beispiel im Kongo viel Leid und Gewalt verursacht wird. Dort führen seit Jahren Rebellen gegen Frauen, Männer und Kinder in den Minenregionen einen grausamen Krieg um diese Rohstoffe, die für die Handyproduktion gebraucht werden. Denn darin verbaut sind Cobalt, Gold und andere Rohstoffe, die oft vor Ort unendlich viel Leid und Gewalt verursachen.
Dossier Rohstoffe: Der Boom auf den globalen Rohstoffmärkten könnte besonders in rohstoffreichen Entwicklungsländern dafür genutzt werden, Hunger und Armut zu bekämpfen. Darüber hinaus zeigt Missio auf der einen Seite auf, wie seine Partner vor Ort den traumatisierten Frauen und Kindern helfen, die missbraucht, vergewaltigt und verstümmelt oder unter menschenunwürdigen Bedingungen in Erz- und Goldminen ausgebeutet werden.

Alte Handys sind Gold wert! Hierzulande verstauben rund 124 Millionen alte Handys. Um die darin enthaltenen Bodenschätze zu gewinnen, mussten Millionen Tonnen von Erz abgebaut werden. Weil das geht mit Recycling einfacher und umweltfreundlicher geht, ruft missio mit der Aktion „Handys spenden – Gutes tun„ zum Spenden der alten Handys auf - ein Beitrag zu verantwortungsbewusster Entsorgung und fachgerechtem Recycling dieses Elektroschrotts, jedoch noch mehr: Denn missio erhält vom Recyclingpartner Mobile-Box einen Anteil des Recyclingerlöses für Hilfsprojekte im Kongo. So trägt jedes alte Handy über Missio Aachen und Missio München dazu bei, Familien in Not ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Handynutzer können ihre alten Geräte an zahlreichen Sammelstellen abgeben. Der Erlös kommt Projekten im Kongo zugute. Für die Kampagne wurden inzwischen schon mehr als 100.000 gebrauchte Handys gesammelt und recycelt.

Mehr: https://www.missio-hilft.de/mitmachen/aktion-schutzengel/aktionen/handys-spenden/

 

Sonntag, 09.06.2019