Advent: Was geht ab?

von Dr. Christof M. Beckmann

Sonntag, 04.12.2022

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Collage: KIP

St. Martin, Nikolaus, Luzia, gestern Andreas und heute Barbara – solche Tage sind sichere Wegplanken auf Weihnachten zu. Jetzt sollte man einen Gang durch den Garten machen, damit die Zweige zum Fest blühen können. Wieso? Wir bringen da mal Ordnung rein.

INFO: Halbzeit auf der Strecke nach Weihnachten. Und da stehen sie ja alle jetzt am Weg, die Figuren dieser Zeit: Heute haben die Barbaras Namenstag, alle bei Kolping sind heute engagiert beim Kolpinggedenktag. Morgen: Der Vorabend von Nikolaus, die Kinder freuen sich, am 6. steht er auf dem Kalender. Am Donnerstag dann Maria Immaculata, nächste Woche Luzia, in den Kirchen laufen wieder die besonderen „Rorate“-Messen, wo man mit Kerzen fast im Dunkeln sitzt. Und wer heute frische Luft sucht, sollte heute oder morgen mal einfach eine Gartenschere dabeihaben, sich einen Obstbaum oder was sonst Blühendes suchen, paar Zweige abschneiden, rein in die Vase und gucken, wie aus dem scheinbar toten Holz wieder Neues wächst. Barbarazweige – so machen das heute ja manche.

Barbara, geboren Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia, dem heutigen Izmit oder in Heliopolis, dem heutigen Baalbek, starb nach der Überlieferung um 306 in Nikomedia als Märtyrerin unter Galerius Valerius Maximinus, genannt Daja. Als eine der 14 Nothelfer wird Barbara besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen. Bekannt ist sie vor allem als Bergbauheilige. Dies hängt mit einer der vielen Legenden zusammen: So soll sie von ihrem heidnischen Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er eine Heirat verhindern wollte. Als er auf Reisen war, ließ Barbara sich heimlich taufen. Auf der Flucht vor ihrem Vater soll sie durch eine Bergspalte entkommen sein und Unterschlupf bei einem Hirten gefunden haben, der sie schließlich verriet. Im Rheinland galt Barbara lange als Begleiterin des Nikolaus und bescherte die Kinder. Am 4. Dezember, ihrem Gedenktag, werden Zweige als „Barbarazweige” von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt. Sie sollen am Weihnachtsfest blühen und damit symbolisch für Jesus, den „Spross aus der Wurzel Jesse” stehen.

Von „Barbara” leiten sich viele Namen ab: Bärbel, Babette, Bab, Babs, Barbi, Barberina, Barbo, Babro, Warwara. Dargestellt wird die Heilige mit einem Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr oder Fackel. Sie gilt auch als Patronin der Bauern, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Artilleristen und Waffenschmiede; der Mädchen, Gefangenen, Sterbenden; für eine gute Todesstunde; gegen jähen Tod. Im Bochumer Bergbaumuseum findet sich eine der umfangreichsten Sammlungen der Heiligen Barbara. Mehr unter: http://www.bergbaumuseum.de.

Kinder können Christkind einen Brief nach Engelskirchen schicken: Das Christkind nimmt im oberbergischen Engelskirchen wieder Weihnachtspost entgegen. Kinder, die ihren Wunschzettel bis 21. Dezember an die Adresse «An das Christkind, 51777 Engelskirchen» schicken und eine Absenderadresse angeben, bekommen ein Antwortschreiben. Mädchen und Jungen können das Christkind in seiner Schreibstube im Museum Kraftwerk Ermen und Engels des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) auch besuchen. Ab dem 1. Dezember gibt es für die Termine am 10. und 11. Dezember kostenfreie Tickets auf der Internetseite des LVR. Im vergangenen Jahr erhielt das Christkind in Engelskirchen mehr als 130.000 Briefe von Kindern aus rund 50 Ländern. Neben Geschenken wünschten sich viele Mädchen und Jungen, dass die Corona-Pandemie zu Ende geht. Bundesweit gibt es insgesamt sieben Weihnachtsfilialen der Deutschen Post. So ist das Christkind auch in Himmelstadt (Bayern) und Himmelpforten (Niedersachsen) erreichbar, der Weihnachtsmann im Hildesheimer Stadtteil Himmelsthür (Niedersachsen) und in Himmelpfort (Brandenburg) sowie der Nikolaus im saarländischen St. Nikolaus und im niedersächsischen Nikolausdorf.

Sonntag, 04.12.2022