Weltjugendtag vor 20 Jahren

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 24.08.2025

Logo XX. WJT, Marienfeld Kerpen, Collage KIP
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Was war das vor 20 Jahren ein Mega-Event: Fast 1 Million – meist junge Menschen – kamen zumWeltjugendtag nach Köln. In Erinnerung feiert der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch am Freitag, 29. August, einen Gottesdienst auf dem Papsthügel in Kerpen...

20 Jahre WJT in Köln: In Erinnerung an den Weltjugendtag 2005 feiern der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch und Kreisdechant Achim Brennecke am Freitag, 29. August 2025, um 18 Uhr einen Gottesdienst auf dem Papsthügel im Marienfeld im Rhein-Erft-Kreis. Koch war vor 20 Jahren als Generalsekretär mit seinem Team maßgebend für die Vorbereitung und Gestaltung des Weltjugendtags 2005 verantwortlich. Der Gottesdienst steht wie der Weltjugendtag vor 20 Jahren unter dem Motto „Venimus adorare eum“ („Wir sind gekommen, um IHN anzubeten“). Musikalisch wird der Gottesdienst mit jugendbewegten Liedern von Sängerinnen und Sängern der Chöre „Vincent's friends“ und „San Francesco“ mitgestaltet.

Im Anschluss an den Gottesdienst bieten die Katholische Jugendagentur Köln – zuständig für Rhein-Erft­ Kreis und Köln – und der Kreiskatholikenrat einen kleinen Snack an. Da der Papsthügel in einem Naturschutzgebiet liegt, erfolgt die An- und Abreise zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Zwei Shuttle-Busse fahren ab 16:30 Uhr von der „Westfalen-Tankstelle“ (Gewerbegebiet Kerpen-Türnich/B264) und dem dahinter folgenden Marienfeld-Parkplatz zum Papsthügel.

Ausstellung im Kerpener Stadtarchiv: Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des XX. Weltjugendtages laden die katholischen Gemeinden in Kerpen, das Stadtarchiv Kerpen sowie die Heimatfreunde Stadt Kerpen e.V. zur Ausstellung „20 Jahre Weltjugendtag 2005. Die Welt zu Gast in Kerpen“ ein. Die Ausstellung kann noch bis zum 14. September besichtigt werden. Die Ausstellung ist im Haus für Kunst und Geschichte, Stiftsstraße 8, 50171 Kerpen, zu besichtigen. Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch 9:00 - 12:00 Uhr und Donnerstag 14:00 - 18:00 Uhr sowie nach Vereinbarung.

XX. Weltjugendtag in Köln: Vom 11.-21. August 2005 hatte Papst Johannes Paul II. die Jugend der Welt zum XX. Weltjugendtag nach Deutschland eingeladen. Das Ereignis wurde allerdings zunächst wegen der Olympischen Spiele um ein Jahr verschoben. Das Leitwort aus dem Matthäusevangelium hieß: „Wir sind gekommen, um IHN anzubeten“ (Mt 2,2). Nach den Tagen der Begegnung in den deutschen Diözesen (11.-15.8.2005) versammelten sich die internationalen Gäste mit ihren Gastgebern zu den zentralen Veranstaltungen im Erzbistum Köln. Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. kam Papst Benedikt XVI. zu diesem Fest des Glaubens und der Begegnung nach Köln. Das Programm umfasste Begegnungen in den Bistümern mit Tagen des Sozialen Engagements, tägliche Katechesen, kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und viel Musik. Rund 23.000 Freiwillige aus mehr als 160 Staaten waren im Einsatz.

Mehr als eine halbe Million Unterkünfte wurden im Gebiet des Erzbistums Köln gesucht, etwa 440.000 Quartiere in Gemeinschaftsunterkünften wie Schulen und Turnhallen zur Verfügung gestellt. Für Sicherheit und Mobilität wurde das Treffen zu einer massiven Herausforderung: Bei den Großveranstaltungen, bei der teilweise Autobahnen für Parkflächen gesperrt wurden, kam das Verkehrsnetz praktisch zum Erliegen. Nach Angaben der Organisatoren nahmen neben rund 800.000 registrierten Pilgern aus 193 Ländern auch 759 Bischöfe, darunter 60 Kardinäle, sowie 10.000 Priester teil. Akkreditiert waren 7700 Journalisten. Über eine Million Menschen aus mehr als 193 Nationen feierten am 21. August 2005 den feierlichen Abschlussgottesdienst auf dem Marienfeld mit - die größte je in Deutschland zelebrierte Messe wurde weltweit von rund 250 Millionen verfolgt.

Das ursprünglich für die Großveranstaltungen bestimmte Flughafengelände Hangelar bei St. Augustin konnte wegen Klagen von Umweltschützern nicht genutzt werden, darum entschied man sich für das 2,6 Quadratkilometer große Gelände zwischen Kerpen-Türnich und Frechen-Habbelrath bei Köln. Als Bühne für den Altar war eigens ein zehn Meter hoher Hügel errichtet worden, den Kardinal Meisner auf den Namen „Berg der 70 Nationen“ taufte. Trotz Einsprüchen von Naturschützern wurde der „Papsthügel“ erhalten und das Gelände von der Stadt Kerpen zum Naherholungsgebiet ausgebaut. Zur Marienkapelle auf der Anhöhe führt ein Pilgerweg als Teil des Jakobswegs vorbei an Statuen der Heiligen Drei Könige. Die Kapelle beherbergt die Loreto-Madonna, die der damalige Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner von italienischen Bischöfen, Pilgern und Jugendlichen im Jahre 2005 geschenkt bekam. Seit 2009 erinnert an der Südseite des Kölner Doms auch ein Weltjugendtagsdenkmal des Düsseldorfer Bildhauers Bert Gerresheim an das Ereignis.

Unser Gesprächspartner: Georg Austen, Jg. 1958 aus Büren, 1986 zum Priester geweiht. Im Erzbistum Paderborn zuständig für die Pfadfinder, die Katholische Landjugend-Bewegung, den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Paderborn, Studentenpfarrer und Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Paderborn, 2002-2006 Sekretär des XX. Weltjugendtags 2005 und Leiter des Weltjugendtags, seit 2006 Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Kontakt: Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V., Kamp 22, 33098 Paderborn, Tel. 05251 / 29 96 11, E-Mail: Austen@bonifatiuswerk.de, Internet: http://www.georg-austen.de.

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