„Das könnte ich nicht“: freiwillige Hospizhelfer

von Caroline Peter

Montag, 01.01.2024

bettlägriger alter Mann
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Sterbende Menschen in ihrem Zuhause zu begleiten, ist eine anspruchsvolle, aber auch sehr erfüllende Aufgabe. (Foto: Pixabay)

Wenn Birthe Hucke von ihrer ehrenamtlichen Arbeit beim ambulanten Hospizdienst in Bochum erzählt, bekommt sie oft den bewundernden Satz zu hören: „Das könnte ich nicht“. Lächelnd erwidert sie dann: „Und ich könnte keine Fußballmannschaft trainieren“.

Vor vier Jahren hat Birthe Hucke das Sterben ihrer älteren Schwester begleitet und dabei für sich entdeckt: „Ich kann das, und ich habe auch keine Angst vor Krankheit oder Tod.“ Daraufhin beschloss sie, einen Aus- und Fortbildungskurs als ambulante Hospizhelferin zu absolvieren und engagiert sich inzwischen seit zweieinhalb Jahren ehrenamtlich beim ambulanten Hospizdienst in Bochum.

Ehrenamtliche ambulante Hospizhelfer*innen begleiten Sterbende auf ihrem letzten Weg. Manchmal ist dieser Weg ganz kurz und dauert nur wenige Tage, manchmal geht er aber auch über Wochen oder sogar Monate. Die Sterbebegleiter tun dabei alles, um den Betroffenen – aber auch deren Angehörigen – das alltägliche Leben so gut es geht zu erleichtern. Sie informieren zum Beispiel über weitere Hilfen und stehen vor allem auch für Gespräche über Leben und Tod zur Verfügung. Die ehrenamtlichen Hospizhelfer kommen zum Einsatz, wenn dies gewünscht wird und der Sterbende zu Hause gepflegt werden kann.

Nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) gibt es derzeit allein in NRW 245 ambulante Hospizdienste mit aktuell 11.987 ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und -begleitern. „Das soziale Engagement verdient größten Respekt“, sagt der Leiter der vdek-Landesvertretung NRW, Dirk Ruiss. Ohne die Ehrenamtlichen gäbe es kein flächendeckendes Angebot für häusliche Sterbebegleitung.

Wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtet, haben die Ersatzkassen in NRW die ambulante Sterbebegleitung eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr mit rund 11,2 Millionen Euro unterstützt. Das seien 800.000 Euro mehr gewesen als 2022: „Insgesamt förderten die gesetzlichen Krankenkassen die ambulanten Hospizdienste in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 27,6 Millionen Euro, hieß es. Mit diesem Geld finanzierten die Hospizdienste vor allem die koordinierenden hauptamtlichen Mitarbeiter, die Aus- und Fortbildung der Ehrenamtlichen sowie die Sachkosten.“

Ausführliche Informationen rund um ambulante und stationäre Hospizarbeit findet man auf der Internetseite des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes unter https://www.dhpv.de

Montag, 01.01.2024