Woelki: Bete für die Menschen

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 18.07.2021

Bild: Rhein-Erft-Kreis, Hauptmann Thomas Gersthofer
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Bild: Rhein-Erft-Kreis, Hauptmann Thomas Gersthofer

Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben Vertreter aus Politik und Kirche besonders betroffene Gebiete besucht. Bundespräsident Frank-Walter  in Erftstadt südlich von Köln Trauer und Solidarität.

INFO: Der katholische Trierer Bischof Stephan Ackermann nannte das Ausmaß der Zerstörung in der Ahr-Region „entsetzlich“. Die Zahl der Todesopfer wurde in beiden Bundesländern am Samstag mit insgesamt mindestens 130 angegeben. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten dauerten an.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bekundete sein Beileid und Mitgefühl. „Besonders bete ich für diejenigen, die durch die Wassermassen ihr Leben verloren haben und spreche ihren Familien mein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl aus“, erklärte der Erzbischof in Köln. Im Erzbistum Köln seien viele Städte und Dörfer von den Wassermassen betroffen, so Woel-ki. Ein großer Dank gehe an die Feuerwehren und alle weiteren Helferinnen und Helfer, „die sich an den betroffenen Orten solidarisch für ihre Mitmenschen einsetzen und gegen überflutete Straßen und Keller, umgestürzte Bäume und Erdrutsche kämpfen“. 
Unterdessen betonte Bundespräsident Steinmeier Medienberichten zufolge, dass das Land in der Not zusammenstehe. Das Schicksal der Opfer zerreiße das Herz. Gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sprach Steinmeier auch mit Helfern. Sie dankten ihnen für ihren Einsatz. In Erftstadt sei in Windeseile spürbar gewesen, dass sich ein Leben von einer Sekunde auf die andere ändern könne, so Laschet. Dort waren Häuser vom Wasser unterspült worden und teilweise eingestürzt. „Das, was wir erleben, ist eine Jahrhundertkatastrophe.“ Laschet betonte, dass Land und Bund beim Wiederaufbau zusammenarbeiten müssten. Laut „Bild am Sonntag“ will sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im stark betroffenen Ort Schuld in Rheinland-Pfalz am Sonntag über die Schäden informieren. 
Bischof Ackermann äußerte sich am Samstag erschüttert, nachdem er am Vortag Bad Neuenahr-Ahrweiler, Schuld und Remagen besucht hatte. „Es ist entsetzlich, das Ausmaß der Zerstörung zu sehen: Ich habe teilweise völlig zerstörte Häuser gesehen, in denen kein Stein mehr auf dem anderen steht; zerstörte oder völlig verschlammte Straßen; Autos, die hochkant oder gegeneinander aufgeschichtet in den Vorgärten stehen“, sagte Ackermann in einem vom Bischöflichen Generalvikariat verbreiteten Interview. „Es ist verheerend.“  Die Hilfsbereitschaft sei „riesig“, betonte Ackermann. Ihm sei wichtig gewesen zu hören, welche Hilfe die Kirche leisten könne. Da sei der Einsatz von Seelsorgern und Mitarbeitenden sowie von Notfallseelsorgern, „die mit vielen Frauen und Männern die Menschen hier begleiten, stützen und trösten“. Auch gebe es Spendenkonten. Auch die Schura Rheinland-Pfalz, Landesverband der Muslime, rief zu Spenden und Unterstützung auf. „Jetzt gilt es zusammenzuhalten, schnell vor Ort zu helfen, die Trümmer aufzuräumen und Trost zu spenden.“ 
Von Leticia Witte (KNA)

Sonntag, 18.07.2021