Sukkot: Juden weltweit feiern Laubhüttenfest

von Martina Klecha

Sonntag, 19.09.2021

Unter einem mit Stroh gedeckten Dach feiern Juden das Laubhüttenfest
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Der kanadische Parlamentsabgeordnete Andrew Scheer (rechts) bei einem Besuch in der jüdischen Gemeinde von New York anlässlich des Laubhüttenfestes im Oktober 2019. (Foto: Wikimedia/Andrew Scheer, gemeinfrei CC0)

Nach dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana und dem Versöhnungsfest Yom Kippur steht nun das dritte jüdische Fest in diesem September an: Am Abend des 20. September beginnt Sukkot, das Laubhüttenfest. Die Feierlichkeiten dauern eine ganze Woche.

Im Rahmen des derzeit laufenden Festjahres "1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" soll das Fest deutschlandweit groß gefeiert werden - ein Sukkot XXL sozusagen: "Für den Herbst ist das weltgrößte Laubhüttenfest geplant: Beim »Sukkot XXL« laden vom 20. bis 27. September 105 Gemeinden zum Feiern ein" - so heißt es in einer Pressemitteilung der Ev. Kirche im Rheinland.

Im Zentrum steht dabei die Sukka – eine von den Familien selbstgebaute Hütte, deren Dach nur notdürftig mit Zweigen bedeckt wird, um abends den freien Blick auf Mond und Sterne zu gewährleisten. Diese traditionelle Sukka wird in Gärten, Hinterhöfen, auf Balkonen oder Dachterrassen erreichtet. Während des einwöchigen Laubhüttenfestes sollen die Menschen eigentlich in diesen selbst gezimmerten Hütten wohnen. Doch weil es zum Beispiel in Deutschland um diese Zeit des Jahres schon recht kalt und ungemütlich werden kann, sind die Jüdinnen und Juden hierzulande von dieser Pflicht befreit. Immerhin die Mahlzeiten sollen sie aber in der Laubhütte einnehmen.

Unter http://www.sukkotxxl.de/wissenswertes/ heißt es dazu: „Die Laubhütte symbolisiert die provisorischen Behausungen der Jüdinnen und Juden während ihrer vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste. Nach Jahren der Knechtschaft und Sklaverei in Ägypten zog das Volk Israel in eine neue Zukunft. Die Juden waren zwar frei, aber hatten noch einen langen und beschwerlichen Weg vor sich. Die Laubhütte steht daher als Symbol für die fragile Sicherheit, die eine schnell erbaute Laubhütte bietet, aber auch für die Unsicherheit und Herausforderungen, denen sich das Volk Israel stellen musste.“

Im 5. Buch Moses, Kapitel 16.14 heißt es außerdem: „Das Fest der Hütten sollst Du sieben Tage feiern, wenn du den Ertrag deiner Tennen und Kelter einsammelst.“ Sukkot ist deshalb auch eines von insgesamt drei jüdischen Erntedankfesten. Deshalb sind die Synagogen in dieser Zeit mit Früchten und Blumen geschmückt. Das bunte, fröhliche und sinnliche Fest beginnt fünf Tage nach dem Versöhnungsfest Yom Kippur und findet viel im Freien statt. Eine Woche lang wird gefeiert. Der letzte Tag heißt Simchat Tora und ist das Freudenfest über die Heiligen jüdischen Schriften, die in der Thora versammelt sind.

Sonntag, 19.09.2021