Rosensonntag: Valentin macht´s möglich

von Johanna Risse

Sonntag, 14.02.2021

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Valentinstagstorte Linzer Art, Foto: thekitchenlioness.com

In Normalzeiten wäre der Tag heute ein doppelter Festtag: Karnevalssonntag und Valentinstag. Doch was hat dieser Valentin eigentlich, dass man sich heute noch an ihn erinnert? Unsere Rezepte-Löwin Andrea Mohr weiß: Liebe geht auch durch den Magen ...

INFO: Valentin von Terni, geboren im 3. Jahrhundert, war Bischof von Terni in Umbrien/Mittelitalien und hat der Überlieferung nach um 268 das Martyrium erlitten. Legenden erzählen, dass er als Bischof auf die Straßen ging, um das Evangelium zu verkünden und die Menschen in ihrem Glauben zu unterstützen. Menschen, die vorbeikamen, habe er bunte Blumensträuße aus seinem Klostergarten geschenkt. Trotz eines Verbotes des Kaisers Claudius II. soll er Liebespaare christlich getraut und in Partnerschaftskrisen geholfen haben. Männern empfahl er, lieber bei ihren Frauen und Kindern zu bleiben, statt in den Krieg zu ziehen. Darum habe ihn der verärgerte Kaiser habe Valentin töten lassen. Valentin von Terni wurde schon früh verehrt, und es ist davon auszugehen, dass sein Kult bereits im 4. Jahrhundert Rom erreichte. Der Heilige ist im Laufe der Geschichte immer wieder mit anderen Trägern seines Namens verwechselt worden. An der Via Flamina in Rom gab es zwei Grabstätten, die je einem heiligen Valentin zugeordnet werden. Über einer dieser Grabstätten in der Nähe von Terni gab es im 8. Jahrhundert eine Valentinsbasilika, die vermutlich zu Ehren des heiligen Valentin von Terni gebaut wurde. Reliquien des Heiligen werden in Worms und in Kiedrich im Rheingau verehrt.

Weit verbreitet ist der Brauch, sich zum Valentinstag Blumen zu schenken, um sich die gegenseitige Liebe auszudrücken - Traditionen, die bereits im alten Rom bestanden: Am 14. Februar wurde so der Göttin Juno, der Schützerin von Ehe und Familie, gedacht. Auch fanden in einer „Liebes-Lotterie” zum Fest des Hirtengottes Lupercus im Umkreis des 14. Februar junge Frauen und Männer durch Losentscheid zueinander. In Hansestädten gab es an diesem Tag ein Freundschaftsmahl verschiedener Zünfte, in England werden anonyme Liebesbriefe verschickt. In Frankreich, Belgien und später auch in Amerika entwickelte sich seit dem 14. Jahrhundert die Tradition, am 14. Februar junge Paare per Los als Valentin und Valentine füreinander zu bestimmen. In Deutschland kamen Valentinsgrüße erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch Einflüsse aus den USA in Mode. Namensbedeutung: Valentin ist eine Weiterbildung von 'Valens' und bedeutet der „Gesunde“ oder „Starke“ (lateinisch).

Zum Rezept: Unsere „Küchenlöwin“ Andrea Mohr aus Bonn kennt viele fromme Rezepte und weil alles, was sie in Küche und Ofen zaubert, so lecker ist, veröffentlichen wir immer wieder gerne Rezepte von ihr, die gut ins Kirchenjahr passen. Kontakt: N. Andrea Mohr, E-Mail: nclndrmhr@gmail.com, Internet: http://kitchenlioness.blogspot.de. Hier ihr Text und Rezept zum heutigen Tag:

„Es gibt zwar kein traditionelles Valentintagsgebäck, aber wie wir alle wissen, wird am 14. Feb. gerne Süßes, Rotes und Schokoladiges verschenkt und verspeist. Und so backe ich seit Jahren immer eine Valentinstagstorte Linzer Art. Zum einem ist die Linzer Torte sehr beliebt bei uns und zum anderen vereint das Rezept meiner Torte die drei eben genannten Elemente: das Süße (weil es eine Torte ist), das Rote (weil es Johannisbeergelee enthält), das Schokoladige (weil der Teig geriebene Schokolade enthält) und die Liebe in Form von ausgestochenen Herzen darf natürlich auch nicht fehlen.

Die Linzer Torte ist eine festliche Kuchenspezialität aus Österreich mit fruchtiger Füllung, ist recht einfach herzustellen, sieht toll aus und ist auch noch einige Tage lang haltbar, wenn sie gut verpackt wird.

Der Name „Linzer“ hängt damit zusammen, dass sie aus einer Masse hergestellt wird, die man Linzerteig nennt. In Österreich bezeichnet das einfach nur einen Nussmürbteig. Aus ihm wird nicht nur die Linzer Torte gemacht, sondern z. Bsp. auch Kekse, Schnittchen und anderes Kleingebäck.

Der Teig wird aus Mehl, Butter, Zucker und Ei gemacht. Eine weitere wichtige Zutat sind die gemahlenen Nüsse. Wobei man sich nicht ganz einig darüber ist, ob eine echte Linzer Torte mit Haselnüssen oder Mandeln gemacht wird. In den meisten Rezepten findet man allerdings gemahlene Mandeln. Sie verleihen dem Kuchen eine her dezente Nussnote, während Sie mit Haselnüssen ein kräftigeres Nussaroma in der Linzer Torte erzielen. Der Teig enthält oft auch noch einige Gewürze wie Zimt, Nelke, Vanille oder Zitronenabrieb.

Im Inneren der Linzer Torte befindet sich eine süß-fruchtige Füllung aus Konfitüre. Ganz typisch ist in Österreich die Verwendung von rotem Johannisbeergelee. Es eignet sich aber auch Himbeer- oder Aprikosenkonfitüre.

Eine typische Linzer Torte wird von einer gitterartigen Dekoration geziert. Dazu wird ein Drittel des Teigs in Streifen geschnitten und als Gitter über die Füllung gelegt, oder man trägt das Teiggitter mit einer Spritztülle auf. Zum Valentinstag ist es besonders schön, wenn man die Linzer Torte etwas anders schmückt. Man kann aus einem Drittel das Teigs einfach Herzen ausstechen und den Kuchen damit belegen.

 

DAS REZEPT: Valentinstagstorte Linzer Art 

 Zutaten

 Für den Teig 

200g Mehl (Type 405)
200g ungeschälte gemahlene Haselnüsse (oder Mandeln)
200g feinster Backzucker
8g (1 Pkg) Bourbon Vanillezucker
1 Prise feines Salz
50g geriebene dunkle Schokolade (70% Kakao)
1 TL Ceylon Zimt
1/2 TL gemahlene Nelken
¼ TL Anis
200g kalte Butter
1 Ei (M), Bio oder Freilandhaltung
2 EL Kirschwasser
300 g rotes Johannisbeergelee (oder z. Bsp. Himbeerkonfitüre)

 Für die Dekoration (optional)

1 EL Quitten-oder Apfelgelee
2 EL Mandelblättchen
etwas Puderzucker
Butter für die Form
Mehl zum Verarbeiten

 Zubereitung

Mehl, gemahlene Haselnüsse, Zucker, Vanillezucker, Salz, geriebene Schokolade und Gewürze in eine Rührschüssel geben. Die Butter in Flöckchen, dann das Ei und Kirschwasser dazugeben. Alles zuerst mit den Knethaken des Handrührgeräts, dann mit den Händen rasch zu einem glatten Teig verkneten. In Klarsichtfolie gewickelt für einige Stunden kaltstellen.

Den Backofen auf 200° (Umluft 180°) vorheizen. 

Eine Tarte-Form mit herausnehmbarem Boden (26 cm Ø) oder eine Springform fetten und mit Mehl ausstäuben. 

Drei Viertel des Teigs auf wenig Mehl oder zwischen Klarsichtfolie etwas größer als die Form ausrollen und dann in die vorbereitete Backform legen, dabei einen kleinen Rand formen, andrücken.

Restlichen Teig auf wenig Mehl oder zwischen Klarsichtfolie ausrollen und Herzen in verschiedenen Größen ausstechen.

Für die Füllung Gelee glattrühren, auf dem Teig verstreichen und die Teigherzen darauflegen. 

Die Torte im Ofen (Mitte) ca. 40 bis 45 Minuten backen, dann herausnehmen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. 

Die Torte vorsichtig aus der Tarte-Form lösen, den Quittengelee etwas anwärmen und glattrühren, dann den Rand der Torte mit etwas Quittengelee bestreichen und mit Mandelblättchen verzieren (optional).

Die Herzen mit etwas Puderzucker bestäuben.

 

Gutes Gelingen!“

Sonntag, 14.02.2021