Rom: Blick auf die Kirche in Deutschland

von Elvis Katticaren

Sonntag, 06.11.2022

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Pfarrer Werner Demmel, Leiter des deutschen Pilgerzentrums in Rom mit dem Autor des Beitrags, Elvis Katticaren, im Oktober2022, Foto: KiP/Katticaren

In einer Woche geht es für die deutschen Bischöfe nach Rom. Bei ihrem Ad-Limina-Besuch werden sie Papst Franziskus zur Lage der katholischen Kirche zu Hause berichten. Pfarrer Demmel leitet das deutschsprachige Pilgerzentrum in Rom – was hört man dort so?

INFO: Die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz halten sich vom 14. bis 18. November 2022 zum Ad-limina-Besuch in Rom auf. Der nach dem Kirchenrecht in regelmäßigen zeitlichen Abständen verpflichtende Besuch der Bischöfe an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus - auf Lateinisch „Visitatio ad limina Apostolorum“ - ist verbunden mit der Vorlage des Berichts über die (Erz-)Diözese, einer Audienz beim Papst und einer Kontaktaufnahme mit der Römischen Kurie. Zuletzt waren die deutschen Bischöfe 2015 zum Ad-limina-Besuch in Rom.

„Wir haben uns während der Vollversammlung auf den jetzt anstehenden Besuch intensiv vorbereitet“, erklärte Bischof Georg Bätzing in seinem Bericht von der letzten Vollversammlung Ende September 2022 in Fulda: „Dabei ging es um die Themensetzung, die wir während der vielen Gespräche in Rom einbringen möchten. Dazu zählen Fragen von Pastoral und Seelsorge, die Entwicklung des kirchlichen Lebens in Deutschland, der Einsatz in Caritas und internationalen Kontexten und natürlich der Synodale Weg. Es ist uns Bischöfen ein Anliegen, die wichtigen Texte des Synodalen Weges in die Gespräche in Rom einzubringen, zu erläutern und um Verständnis zu werben. Erstmals hat man in Rom das Format des Besuchs geändert: Zum einen gibt es den verpflichtenden Besuch aller Bischöfe in elf Dikasterien, zum anderen wird es ein Gespräch von mehreren Leitern von Kurienbehörden mit allen Bischöfen zu einigen Themen geben, „welche das Leben der Kirche in Deutschland, im Kontext des Synodalen Weges, auf starke Weise charakterisieren“, wie es in der Einladung heißt. An diesem Treffen wird nach jetziger Planung auch Papst Franziskus teilnehmen.“

Programm in Rom: Die Gespräche in den Dikasterien, dem Staatssekretariat sowie weiteren Einrichtungen des Heiligen Stuhls sind vertraulich. Zu den Terminen zählen eine Audienz bei Papst Franziskus sowie ein gemeinsames Gespräch des Papstes mit mehreren Präfekten von Dikasterien und allen Bischöfen zu aktuellen Fragen des Synodalen Weges. Zum Ad-limina-Besuch gehören vor allem auch die Eucharistiefeiern der Bischöfe in den vier römischen Patriarchalbasiliken. Gläubige sind zur Mitfeier der Eucharistie an folgenden Tagen eingeladen: Dienstag, 15. November 2022, um 7.30 Uhr in Santa Maria Maggiore, Donnerstag, 17. November 2022, um 18.00 Uhr in San Paolo fuori le mura, Freitag, 18. November 2022, um 17.00 Uhr in San Giovanni in Laterano. Aufgrund der räumlichen Beschränkung in den Grotten des Petersdoms ist eine Teilnahme von Gläubigen bei der dortigen Messfeier nicht möglich. Auf dem weiteren Programm der Bischöfe stehen unter anderem ein Besuch in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl, im Kolleg Santa Maria dellʼAnima und in der Kommunität der Gemeinschaft von SantʼEgidio. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, wird in einer Pressebegegnung in Rom am Samstag, 19. November 2022, um 9.00 Uhr den Ad-limina-Besuch zusammenfassen.

„Synodaler Weg“ der Katholischen Kirche in Deutschland: Der Begriff „Synodaler Weg“ verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich „Weggemeinschaft“; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien. In ihrem Reformdialog auf dem Synodalen Weg wollen die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ausgangspunkt ist eine jahrelangen Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat. Oberstes Organ des Synodalen Wegs ist die Synodalversammlung. Sie zählt 230 Mitglieder, die für eine möglichst große Bandbreite kirchlichen Lebens stehen sollen. Vier Synodalforen sind folgenden Themenbereichen gewidmet: „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“, „Priesterliche Existenz heute“, „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“. Alle Texte und Beschlüsse sind auf www.synodalerweg.de verfügbar.

Das deutschsprachige Pilgerzentrum in Rom und unser Gesprächspartner: Das lange durch von Don Antonio Tedesco geleitete deutschsprachige Pilgerzentrum in Rom zog 2009 von der Via della Conciliazione in die neuen Räumlichkeiten in der Via del Banco di S. Spirito 56 um – gegenüber der Engelsburg in Richtung Altstadt, nach wenigen Metern auf der rechten Seite und direkt am Pilgerweg, der über Jahrhunderte hinweg die Menschen zum Petrusgrab führte. Seit dem 1. November 2013 wird das Haus von Pfarrer Werner Demmel aus der Erzdiözese München und Freising geleitet. Hier bietet er mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Hilfe und Begleitung in praktischen wie auch in spirituellen Bedürfnissen der Pilger an. Träger des Pilgerzentrums Rom ist das Katholische Auslandssekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (KAS), das durch die finanzielle Ausstattung die Arbeit des Zentrums ermöglicht. Seit April 2015 hat das Pilgerzentrum Rom die Rechtsform einer italienischen Stiftung mit dem Namen „Fondazione Filippo Neri ETS“. Neben zahlreichen Informationen, seelsorgerischem Beistand und Hilfe bei der Suche nach Unterkünften bietet das Pilgerzentrum aktive Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Wallfahrten, Gottesdienstfeiern und Papstaudienzen.

Die App: Handy-App Pilgerzentrum (Android), Handy-App Pilgerzentrum (Apple)

Kontakt: Pilgerzentrum Rom (Centro Pastorale Pellegrini di Lingua Tedesca), Via del Banco di S. Spirito 56, 00186 Roma, Italia, Tel.: +39 06 6897 197 oder +39 06 6897 198, Fax: +39 06 2753039 (NEU!), E-Mail: info@pilgerzentrum.net, Internet: https://www.pilgerzentrum.net/

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